Davon träumen alle Rosenfreunde: Wenn endlich ihre Rosenschätze im Garten blühen und sich Lavendel hinzu gesellt. Selbstverständlich ist das nicht. Denn was die Rose mag, bekommt dem Lavendel nicht. Aber es gibt so einige gärtnerische Tricks, wie Sie Rosen mit Lavendel im Garten dennoch bestens miteinander kombinieren.

Lavendel und Rosen sind ein ungleiches Paar

Wenn man ihn lässt, vermehrt sich Lavendel im Garten gerne auch selbst. Wo die Sämlinge erscheinen und nicht weiter stören, sollte man sie auch lassen. Denn genau dort gedeihen sie am besten. Das kann in einer Gehwegritze genauso sein wie in einer trockenen Schotterfläche hinterm Haus. Und genau daran erkennen sie auch die Genügsamkeit des mediterranen Halbstrauches.

Rosen brauchen mehr Pflege, Wasser und Dünger

Rosen sind Starkzehrer mit einigen Ansprüchen. Der Boden sollte nahrhaft sein und gerne lehmig. Ein luftiger Stand ist wichtig um Pilzerkrankungen zu vermeiden. Zweimal im Jahr ordentlich Rosendünger, regelmäßiges Ausputzen und Absuchen nach Schädlingen. Selbst geprüfte ADR-Rosen sind wahre Königinnen und brauchen viel Pflege und müssen in Trockenzeiten auch gegossen werden.

Weniger Pflege hält Lavendel gesund

Man tut Lavendel zu viel des Guten, wenn man ihn hätschelt, gießt und düngt. Lavendel braucht nur Luft, Sonne und Liebe, um zu wachsen. Und ein klein wenig Wasser – aber nur dann, wenn es wochenlang nicht geregnet hat oder dann, wenn er beengt im Kübel steht. Lavendel im Beet hat sehr lange Pfahlwurzeln und sie sind auch der Grund dafür, dass Lavendel lang anhaltende Trockenheit so gut übersteht.

Wenn Sie einen Lavendelsämling im Garten finden und diesen woanders hin pflanzen möchten, sollten Sie dies möglichst rasch tun oder den Sämling zur Not in einen Blumentopf parken.

Lavendel richtig pflegen: was ist wichtig?

Lavendel liebt es trocken, heiß, sonnig und mageren Boden. Ist das gegeben, bleibt er gesund. Fehlt noch der richtige Schnitt zur richtigen Zeit und genau hierüber gehen die Meinung stark auseinander. Warum, weiß kein Mensch. Fakt ist doch: Blüht der Lavendel, ist er gesund und fällt er nicht auseinander, hat die Gärtnerin alles richtig gemacht. Egal, was die Nachbarin oder die Gartencommunity dazu sagt.

Ich schneide den Halbstrauch direkt nach der Blüte sehr stark zurück und gehe dabei auch ins alte Holz zurück. Alles, was dünner als ein kleiner Finger ist, kann weg. Mehr als 15-25 cm bleibt nach dem Schnitt von den Pflanzen meist nicht übrig. Aber die gute Nachricht ist: Nach dem radikalen Schnitt treibt Lavendel sehr schnell wieder aus.

Lavendel mit Rosen: Thymian, Staudenlein und Lavendel wachsen am oberen, Rosen am unteren Rand des Beetes

So klappt Lavendel mit Rosen: Thymian, Staudenlein und Lavendel wachsen am oberen, Rosen am unteren Rand des Beetes

Lavendel schneiden: wann und wie?

Warum lohnt sich der radikale, frühe Schnitt nach der Blüte?

Wenn Sie viele Lavendelsträucher haben, fällt nach dem Schnitt auch sehr viel Schnittgut an. Gut so. Entsorgen Sie es nicht, sondern verwenden Sie es zum Mulchen zwischen Stauden und Rosen. Insbesondere zwischen schneckengefährdeten Pflanzen wie Hostas wirkt Lavendelmulch wie biologisches Schneckenkorn: Hilft, ohne andere Tiere zu gefährden.

  • Durch den frühen Schnitt direkt nach der Blüte bleibt Lavendel kompakt. Nichts ist hässlicher als ein unförmiger, verkahlter Lavendel.
  • In regenreichen Jahren fällt zu groß gewordener Lavendel schnell auseinander. Insbesondere wenn der mediterrane Strauch durch benachbarte Sommerblumen und Stauden Dünger abbekommen hat.
  • Gleichzeitig gefährdet Grauschimmel Lavendel. Die Pflanze braucht einen luftigen Stand in dem zwischen den Zweigen Luft zirkulieren kann. Regennasse Pflanzen müssen schnell wieder trocknen, damit sie nicht krank werden.
  • Sie gewinnen jede Menge Material zum Mulchen und zur Anzucht neuer Lavendelpflanzen. In einem Lavendel-Mulchbeet keimen bis zu Beginn der nächsten Saison zahlreiche Sämlinge. Lassen Sie den Mulch den Winter über liegen, denn Lavendel sind Kaltkeimer. Sie brauchen zum Keimen eine sechs- bis achtwöchige Kälteperiode. Wenn es Ihnen bisher nicht gelungen ist, Lavendel zu säen, mit der Mulchmethode klappt es zuverlässig.
  • Frischer Lavendelschnitt ist perfekt, um für Freunde hübsche und nützliche Geschenke aus dem Garten zu gewinnen: blitzschnelle Bio-Lavendelsäckchen, Lavendelöl, aromatisiertes Salz oder Zucker, Heilsalbe … je frischer das Kraut, desto mehr Aromaten sind im Öl enthalten.
  • Lavendel hält Schnecken und Läuse fern und hält Rosen gesund. Das gilt auch für den Lavendelschnitt. Läuse mögen keinen Lavendelduft und lassen Rosen, aber auch Dahlien in Ruhe, wenn rund um ihren Standort Lavendelmulch liegt.

Wieso hält Lavendel Läuse von Rosen fern?

Wächst Lavendel in unmittelbarer Nähe von Rosen, hält er Läuse in Schach. Auch Schnecken meiden von Lavendel und Thymian umringte Beete. Der intensive Kräuterduft schreckt Plagegeister auf Dauer ab. In meinem Garten klappt das seit vielen Jahren zuverlässig.

Rosen mit Lavendel kombinieren: wie klappt es mit dem ungleichen Paar?

Jetzt wissen Sie: Rosen und Lavendel stellen unterschiedliche Bedürfnisse an Boden, Standort und Pflege. So hübsch das Dreamteam auch aussieht, miteinander in einem Beet sollte man das ungleiche Paar dennoch nicht pflanzen. Damit Rosen mit Lavendel dennoch gut miteinander auskommen, bedarf es gewisse Tricks:

Nebeneinander, aber dennoch getrennt:

Rosa Bodendeckerrose Sommerwind von Kordes wächst direkt in einem Staudenbeet. Davor wächst in der ersten Reihe der Mauerkrone in einem Pflanzring / Betonpflanzstein. So bekommt jede Pflanze genau das, was sie liebt und braucht. Lavendel wächst im trockenen, lockeren, mageren Boden und die Rose ist im Beet (Lehmboden) dahinter ist mit Rosendünger und Wasser gut versorgt.

In einem abschüssigen Beet in Südlage funktionieren Rosen mit Lavendel so:

  • Setzen Sie Lavendel an den oberen Rand des Beetes in mageres, durchlässiges, kiesiges Substrat.
  • Pflanzen Sie die Rose in die Mitte oder an den unteren Rand des Beetes und verwenden Sie dazu beste Pflanz- oder Rosenerde. Lassen Sie beim Gießen den Lavendel aus und wässern Sie nur den Wurzelbereich der Rose.

Welche Pflanzpartner passen zu Rosen mit Lavendel

Ein reines Rosenbeet gefällt mir persönlich nicht. Die Rosensaison ist viel zu kurz, abgesehen davon lockt eine Monobepflanzung immer auch Rosen-Schädlinge an. Pflanzen Sie daher Rosen lieber mit mehr Abstand voneinander und füllen Sie die Lücken mit hübschen Pflanzpartnern. Sorgen Sie dafür, dass immer etwas blüht. Das ist gar nicht so schwer, wenn man erst einmal geeignete Pflanzen kennt. Der Spaß beginnt bereits früh im Jahr mit Zwiebelblumen:

  • Winterlinge sorgen schon ab Februar für goldene Momente und Glücksmomente. Wo Winterlinge wachsen, sollten Sie nicht hacken, sondern Unkraut nur selektiv beseitigen. Weniger Arbeit, mehr Freude mit einem laufend wachsenden Bestand.
  • Schneeglöckchen verkünden das Ende des Winters. Galanthus verwildert im Garten unwahrscheinlich schnell. Ameisen spielen bei ihrer Verbreitung eine tragende Rolle.
  • Krokusse bieten früh fliegenden Wildbienen Nahrung. Setzen Sie botanische Krokusse mit kleinen Blüten. Auch sie vermehren sich von ganz alleine, wenn man sie lässt.
  • Viele Frühblüher im Rosenbeet. Schneeglöckchen, Winterlinge, Zwerg-Iris, Narzissen und KrokusseViele Frühblüher im Rosenbeet. Schneeglöckchen, Winterlinge, Zwerg-Iris, Narzissen und Krokusse. Dazwischen treibt bereits eine junge Englische Rose.

    Wildtulpen bleiben gerne für immer und verwildern gerne.

  • Zwerg-Iris blüht bereits im Februar bis in den März hinein. Blaue, violetter und himmelblau-gelbe Blüten schüren Hoffnung auf Frühling.
  • Narzissen setzen fröhliche Akzente im April, bevorzugen Sie kleine botanische Sorten.
  • Lerchensporn ist eine Wildstaude. Kommt früh, blüht hübsch und macht anschließend Platz für Rosen mit Lavendel.
  • Waldhyazinthen, Blue Bells, malen Frühlingsbeete blau und sind absolut pflegeleicht. Und längst nicht so invasiv für Armenische Traubenhyazinthen.
  • Echtes Lungenkraut blüht gleichzeitig rosa, violett und himmelblau. Die Zauberstaude verrät ihren Bestäubern, ob sich ihr Besuch lohnt – oder ob sie besser gleich zu nächsten Blüte fliegen sollten.
Graslilie Anthericum, Wildstaude für trockene, sonnige Standorte, passt gut zu Rosen mit Lavendel

Graslilie Anthericum, Wildstaude für trockene, sonnige Standorte, passt gut zu Rosen mit Lavendel

  • Zierlauch, Allium tanzt in allen Beeten, setzt tolle Akzente, vermehrt sich mit den Jahren und dann können sie mit seinen Zwiebeln Freundinnen reich beschenken.
  • Bergenien sind immergrüne Blattschmuckpflanzen mit hübschen weißen, rosa oder pinken Blüten. Blühen schon im April und sind Bienenpflanzen.
  • Graslilien, Anthericum sind sehr genügsam und ebenso “magersüchtig” wie Lavendel. Setzen Sie Graslilien wie Lavendel in mageren, kiesigen Boden. Die weißen Blüten passen perfekt zu jeder Rose mit Lavendel oder auch ohne.
  • Staudenlein hat ähnliche Standortwünsche wie Lavendel. Mit seinen langen Pfahlwurzeln erreicht Lein auch tiefe Erdschichten und kommt in der Regel ohne zusätzliche Wassergaben aus.
  • Storchschnabel, Geranium sind wunderbar vielseitige Stauden und Rosenbegleiter. Egal ob Rozanne, Tiny Monster, Blut-Storchschnabel .. es gibt für jeden Standort mindestens einen Storchschnabel. Sogar für Schattenbeete.
  • Frauenmantel, Alchimilla begeistert bei Regen und Tau durch den Lotuseffekt auf seinen Blättern. Hinzu kommen frische gelbgrüne Blüten. Frauenmantel ist ideal, um  nackte Rosenbeine zu kaschieren, Unkraut zu unterdrücken und um Blumensträuße hübsch zu füllen.
  • Hornveilchen, bunte Dauerblüher, die auch im Winter Farbe ins Beet bringen. Wie gut, dass sich Hornveilchen so leicht vermehren (lassen). Exakt dorthin, wo man gerne noch mehr dieser niedlichen, fröhlichen Blüten sehen möchte. Gewusst wie.
  • Pfingstveilchen halten dicht und Unkraut fern. Sehr löbliche Eigenschaften für schwierige Standorte, wie unter, vor und neben Kletterrosen. Wo Pfingstveilchen wachsen, müssen Sie nicht mehr mit der Hacke hin. Gut so!
  • Gartenprimeln blühen ab April und hübschen ein Rosenbeet zu einer Zeit auf, in der Rosen erst geschnitten werden. Gartenprimeln lassen sich einfach durch Teilen vermehren.
  • Kapuzinerkresse, das scharfe Kraut schmeckt gut, sieht toll aus, trickst Läuse aus und lässt sich ganz einfach selber ziehen. Einmal im Garten erscheint es Jahr für Jahr wieder durch Selbstaussaat.
  • Duftsteinrich, ein duftender Bodendecker und Bienenweide. Hierzulande einjährig, aber das Kraut erhält sich durch Selbstaussaat. Jedes Jahr wachsen weitere Flächen mit dieser Superpflanze zu. Es begrünt auch Pflasterfugen und den Sauberkeitsstreifen am Haus entlang.

Weitere Wand- und Blumenbilder Rosen mit Lavendel

 

 

Rosen mit Lavendel richtig kombinieren.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.