Als ich 1980 vom Allgäu nach Mittelfranken kam, entdeckte ich zum ersten Mal Wälder voll mit Heidelbeeren. Ein Traum für jede Hausfrau, die gerne Blaubeermarmelade kocht. Die Försterin erzählte mir dann, wie sie schon als Kind zum Blaubeersammeln in den Wald gegangen ist. Nicht allein, sondern zusammen mit allen Frauen und Kindern des Dorfes. Denn die Zeiten waren mindestens so rau wie jetzt und vor Übergriffen herum streifender Nichtsnutze konnte man sich nur in der Gruppe schützen. Das ist vermutlich noch heute so. Trotzdem sammeln inzwischen manche Leute Blaubeeren auch alleine. Bei uns im Dorf ist das weiter auch kein Problem, denn die ersten Häuser liegen in Sichtweite der Blaubeerfelder am lichten Waldrand.
Sammeln Sie Blaubeeren doch im eigenen Garten
Als meine eigene Mutter 2000 ebenfalls vom Allgäu nach Franken kam, glaubte sie allerdings nicht an die Schätze vor der eigenen Haustüre und kaufte sicherheitshalber Blaubeeren für den eigenen Garten. Im Gegensatz zu wilden Schwarzbeeen aus dem Wald sind Kulturblaubeeren recht große Gehölze. Je nach Sorte können durchaus ein Meter achtzig hoch werden, wenn es ihnen gut geht. Doch genau das ist oft das Problem:
Kulturheidelbeeren brauchen sauren Boden, einen sonnigen Standort und ziemlich viel Feuchtigkeit. Ein normaler fränkischer Lehmboden ist anders. Selbst Beigaben von Torf und Spezialerde helfen auf Dauer nicht. Mit jedem Gießen aus dem Wasserhahn verkalkt das Erdreich zunehmend. Daher kümmern die Blaubeeren im Garten sehr schnell. Es sei denn, Sie behelfen sich so:
Besorgen Sie sich aus dem Baumarkt große Mörtelkübel und bohren sie unten einige Abzugslöcher hinein. Als unterste Schicht bringen Sie nun eine Lage Schotter, Kies oder Blähton aus. Darüber legen Sie ein dünnes Vlies. Danach folgt gute Rhododendronerde. Je Mörtelkübel pflanzen Sie nun eine Kulturheidelbeere. Gießen Sie am besten nur mit Regenwasser und sorgen Sie dafür, dass auch an heißen Tagen im Sommer der Boden nicht vollkommen austrocknet.
Tipp: Wenn Sie der Anblick der Mörtelkübel stört, graben Sie sie einfach ein. Dadurch hält sich auch die Feuchtigkeit im Pflanzkübel besser.
Kulturheidelbeeren blühen im Mai und die ersten Früchte erscheinen sechs Wochen später. Sie reifen nach und nach zu dicken blauen Heidelbeeren heran. Das heißt, man muss täglich nach den Heidelbeeren sehen und die reifen Früchte ernten. Frieren Sie Blaubeeren ein oder genießen Sie sie frisch. Je nachdem, ob Sie Blaubeerenmüsli zum Frühstück bevorzugen, oder Blaubeermarmelade.
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Blaubeeren aus dem eigenen Garten
Laß mich raten – ist es die Heidelbeere?
Ja genau! Eine hohe Kulturheidelbeere ist es. Da kennt sich aber jemand aus 🙂
Stunning