Blauer Staudenlein ist nicht zu übersehen. Himmelblaue Blüten, in denen Bienen eifrig Nektar und Pollen sammeln. Lein ist so einfach zu ziehen, er wächst auch gut in Blumenkästen. Probieren Sie ihn einfach mal in ihrem Garten aus. 

Wie kommt Allgäuer Lein nach Franken?

Vor vielen, vielen Jahren fiel meiner Mutter bei einem Spaziergang durch das benachbarte Dorf eine überaus hübsche blaue Sommerblume auf. Der Zufall wollte es, dass die Bäuerin zugegen war und Mutters Fragen nach der schönen Blume sogleich beantworten konnte. Es sei blauer Staudenlein, erklärte die Landfrau, Ableger könne sie leider keine geben, dafür jedoch Samenkörner. Lein sei, erklärte sie weiter, an Ort und Stelle recht einfach zu ziehen, nur Umpflanzen klappt nicht.

Blauer Staudenlein ist sehr genügsam

So also kam der Lein zunächst in den Allgäuer Garten meiner Mutter und später dann auch zu mir nach Franken. Seither ist Lein ein heiß begehrter Lückenfüller. Er gedeiht an trockenen Stellen wunderbar. Kommt mit Schotterlagen und brüllender Sonne zurecht. Schneidet man ihn nach dem ersten Blütenflor bodentief zurück, treibt er ein zweites Mal willig aus und blüht sechs Wochen später ein zweites Mal im Jahr.

Weil Lein so genügsam ist, achte ich immer darauf, seine reichlich vorhandenen Sämlinge im Frühling aufzuspüren und schon früh an geeignetere Stellen zu versetzen. Das gelingt gut, solange die Sämlinge wirklich noch klein sind. Die Pfahlwurzel darf beim Umpflanzen nicht abbrechen. Zur Not parke ich die Sämlinge aber auch schon mal in kleine Blumentöpfe. So habe ich für später noch ein paar Pflanzen in Reserve oder für anderer Gartenfreunde.

Ist blauer Staudenlein eine Bienenweide?

Wenn Sie noch einen weiteren Grund suchen, Staudenlein in den Garten zu pflanzen, dann dieser: Auch Bienen, Schwebfliegen und andere Insekten lieben Lein. Sie fliegen ihn schon früh morgens an und bedienen sich am süßen Nektar und Pollen.

Wie wird Staudenlein vermehrt?

Ganz einfach: Einmal im Garten, immer im Garten. Lein vermehrt sich von ganz alleine gut und reichlich. Wenn Sie ihn allerdings an einer ganz bestimmten Stelle haben möchten, dann schneiden Sie den verblühten Lein einfach bodentief ab und legen das Schnittgut genau dort hin. Halten Sie die Stelle anfangs etwas feucht und warte Sie einfach ab. Sie können natürlich die verblühten Samenstände auch irgendwo im Schatten auf einer Zeitung trocknen lassen. Die Samen fallen dann irgendwann heraus, bereit zum Samentausch mit anderen Gartenfreunden.

Oder Sie halten es wie früher die Bauern und dreschen den geschnittenen Lein. Falls Sie irgendwann mal so viel Lein im Garten haben. Viel Spaß dabei.

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.