Ein Rosentraum aus 1000 und einer Nacht. Rose de Rescht ist eine wunderbar duftende Damaszener-Rose. Jeder, der Rosen liebt, sollte mindestens ein Exemplar von ihr im Garten oder im Kübel haben. Möglichst nah an der eigenen Nase.

Rose de Rescht ist ein persischer Rosenschatz

Wer diese Rose in den Angeboten der Rosenhändler findet, wundert sich vielleicht über ihren günstigen Preis. Wurzelnackt ist sie oft schon für sieben Euro zu haben und das hat auch seinen guten Grund: Rose de Rescht darf jeder nach Lust und Laune vermehren ohne dafür Lizenzgebühren an den ursprünglichen Rosenzüchter abzuführen. Das Urheberrecht und das Recht, Lizenzgebühren für die Vermehrung der Rosen zu verlangen, gilt auch bei Rosen nur für eine bestimmte Anzahl von Jahren.

Bei Rose de Rescht kommt hinzu, dass niemand weiß, ob tatsächlich jemand sie exakt so gezüchtet hat. Fest steht nur, sie kam zwischen 1940 und 1950 über Persien nach Europa nachdem (angeblich) Nancy Lindsay sie dort (wieder) entdeckte. Seither findet die Rose hierzulande immer wieder Freunde, die nicht auf die herrlich duftende Rose verzichten wollen.

Ihr Laub graugrün und ziemlich rau, ihre Zweige sehr stachelig und ihr Wuchs straff aufrecht. Eine elegante oder romantische Rose sieht im Grunde anders aus. Doch sobald sich die erste Knospe öffnet und eine stark gefüllte rosa Blüte erscheint, ist es um den Rosenfreund geschehen: Vielleicht liegt es ja auch an diesem süßen, schweren Rosenduft, der durch die Lüfte wabert und jeden Passanten unwillkürlich genau an der Rose stoppen lässt?

Rose de Rescht eroberte auch die Welt der Gourmets

Auf diesen unverwechselbaren, intensiven Rosenduft schwören inzwischen auch Sterneköche und Zuckerbäcker. Sie verwenden die Rosenblüten deswegen gerne auch in der Küche; in Persien wurden sie einst zur Gewinnung von Rosenwasser und Rosenöl verwendet. Spätestens jetzt müssten Sie eine Vorstellung von der Intensität des Rosenduftes haben, oder?

Rosenexperten sind sich über das genaue Alter und Herkunft dieser Rose noch immer nicht einig. Sie gehört zu den Damaszener-Rosen oder stammt zumindest von ihnen ab. Gleichzeitig ist sie öfterblühend und von daher eine typische Portlandrose. Die Uneinigkeit der Experten macht sogar vor der Schreibweise nicht Halt: Mal wird Rescht mit sch geschrieben, mal mit sh. Suchen Sie es sich aus.

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Persische Rose de Rescht. Der Duft von 1001er Nacht

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.