In den frühen Morgenstunden öffnet sich die formvollendete Knospe der Sangerhäuser Jubiläumsrose und gibt bereits kurze Zeit später den Blick auf ihr Innerstes frei. Diese Rose gehört zu meinen Lieblingsrosen, weil sie immer wieder für eine Überraschung gut ist. Sie wechselt die Farbe ihrer Blüte je nach Temperatur. Mal erscheint sie in hellen Cremefarben, dann in Aprikot und später im Herbst kommen auch deutliche Rosatöne hinzu. Einfach wunderbar. Zudem ist sie eine sogenannte Märchenrose von Kordes, relativ gesund und robust. Eine echte Empfehlung für Rosenfreunde.

Rosen wachsen nicht überall gleichermaßen gut.

Längst nicht jede Rose hält, was der Rosenkatalog verspricht. Schuld daran sind noch nicht einmal die vollmundigen Werbetexte der lieben Kollegen, sondern individuelle und regionale Unterschiede. Ob eine Rose sich wohl im Garten fühlt, hängt ja von vielen verschiedenen Faktoren ab: Kleinklima, Bodenverhältnisse, Standort, Pflanznachbarn und natürlich auch, wie und womit der Gärtner seine Rose pflegt und schützt.

Eine Rose, die im hohen Norden prima wächst, tut es im warmen, sonnigen Franken noch lange nicht – und umgekehrt. Diesbezüglich besonders auffällig ist beispielsweise die Kletterrose Rosarium Uetersen. An manchen Standorten ist sie kaum zu bremsen, woanders kümmert sie und kommt nicht weg vom Fleck. Ich habe mit ihr schon beides erlebt und kann es mir kaum erklären – außer eben an den höchst unterschiedlichen Böden. Im sandigen, leichten Boden wächst Rosarium Uetersen hervorragend. Schweren Lehmboden mag die pinke Kletterrose dagegen überhaupt nicht und schon bleibt sie weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Sehr erstaunlich für eine Rose, die im Grunde genommen Lehmboden doch mögen sollte.

Sangerhäuser Jubiläumsrose schmückt jeden Garten

Die Sangerhäuser Jubiläumsrose ist dagegen eine recht dankbare Beetrose. Sie wird gut und gerne 1,20 hoch und gleichermaßen breit und ist dabei kräftig gebaut. Ihre Blüten stehen aufrecht in Dolden, nicken nicht, sondern lachen lieber der Sonne entgegen. So sie denn scheint. Denn glücklicherweise blüht die Sangerhäuser Jubiläumsrose bis weit in den Spätherbst und lässt sich dabei nur von Dauerfrost und Schneefall stoppen. Was für ein Glück für alle, die sich schwer tun mit dem ewigen Novembernebel und dem unweigerlichem Ende der Gartensaison. Sangerhäuser Jubiläumsrose schenkt jedem Rosenfreund noch eine letzte Blüte und verabschiedet sich dann bis ins neue Jahr.

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Die Sangerhäuser Jubiläumsrose jubelt wieder

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.