Blausternchen sind hübsche, aber winzige Begleiter zu Narzissen und Hyazinthen. Bis aus ihnen ein nennenswertes, blaues Meer entsteht, muss man viel Zeit mitbringen oder viele Blumenzwiebeln stecken. Wichtig ist dabei ein Detail.

Erinnerungen an ein Meer aus Blausternchen

„Schau nur wie hübsch die Blausternchen blühen“ … jetzt ist es tatsächlich schon über zwölf Jahre her, dass Muttern sich an ihren Scilla in ihrem Terrassenbeet erfreute. Die zarten Frühblüher hatten sich über 14 Jahre lang ungestört unter drei Bonica-Rosen ausgebreitet und bildeten längst schon ein blaues Meer.

Inzwischen gehört Mutters Terrasse meinen Nachbarn und ihre hübschen Scilla und alle anderen Frühlingsboten verschwanden unter Beton und Planken. Auch die Bonica-Rosen mussten weichen und Platz machen für vier (!) riesige Kirschloorbeer-Sträucher. Die neue Nachbarin will es wohl besonders „cosy“ haben, meint K3?  Sie will nicht, dass ihr irgendjemand auf die kleine Terrasse guckt. Deswegen also rundherum Kirschlorbeer und Thujen statt Blumen. Was für ein Drama in unmittelbarer Nachbarschaft. Ich will gar rüber schauen, sondern suche das Blau lieber in meinem eigenen kleinen Garten.

Blausternchen wo und wie verwildern?

Seit drüben die Nachbarn walten, versuche ich Blausternchen in meinem Garten anzusiedeln und verwildern zu lassen. Dazu habe ich Scilla sibirica* an verschiedenen Stellen gesetzt: Zu Füßen neu gepflanzter Bäume und entlang des oberen Gartenwegs. Da, wo ich sie bei schlechten Wetter auch vom Fenster aus sehen kann und dort, wo ich sie auch fotografieren kann. Unter der historischen Rose Madame Boll wogt inzwischen ein (noch sehr kleines) blaues Meer mit Blausternchen. Immerhin, der Anfang ist gemacht. Wäre sie nicht so früh vorangegangen, würde sich Mutter über die hübschen Frühblüher jetzt sicherlich freuen.

Wer mit Scilla ein blaues Meer pflanzen will, muss wissen

Blausternchen bzw. *Scilla Sibirica können Sie im Herbst bei guten Blumenzwiebelhändlern kaufen. Die Zwiebeln sollten rasch nach dem Einkauf in die Erde, weil sie schnell austrocknen und dann nicht mehr austreiben. Achten Sie deswegen auch auf eine gute Einkaufsquelle. Allein für einen Quadratmeter benötigen Sie tatsächlich 400 Blumenzwiebeln! Jetzt ahnen Sie vielleicht, warum der Verlust von Mutters blauem Frühlingsmeer für mich so schmerzhaft war und ist. Die Nachbarin hat ja keine Ahnung, welche Werte sie mir nichts, dir nichts aus dem Boden riss und kurzer Hand entsorgte. Was für ein Drama.

Im Schwesterblog: Wissenswertes zum Blaustern / Scilla

Weitere Blumenbilder Blausternchen und andere blaue Blüten im Frühlingsgarten

 

 

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.