Schöne Blumen, ihre Pflege & Besonderheiten, Lieblingspflanzen & Gartentipps aus 4 Jahrzehnten im Blumengarten.
Kategorie: Gartentipps
Das Geheimnis erfolgreicher Gärtner sind gar nicht so geheim: Erfahrung, Geduld und Zuversicht sind die wichtigsten Parameter. Lesen Sie meine Gartentipps und profitieren aus über 4 Jahrzehnten Erfahrung.
Ein reizvoller Garten blüht durch bis ganz zum Schluss. Unmöglich? Nicht doch. Mit Rosen, Astern, Dahlien, Sterndolden/Astrantien, Chrysanthemen und einigen Clematis gelingt dies ganz leicht. Sogar einige Sommerblumen machen beim farbenfrohen Herbstspektakel mit, wenn man den Sommer über das Verblühte stets entfernt. Das macht zwar etwas Mühe, lohnt sich aber. Wie sehr, zeigt sich gerade in einem milden Herbst.
Während langweilige Koniferenwüsten nur noch düster und traurig sind, punkten vielseitig bepflanzte Gärten mit Blütenreichtum vom Vorfrühling bis zum Frost und sogar darüber hinaus. Denn Christrose, Zaubernuss, Winterjasmin, Kornelkirsche und die Früchte vieler Wildgehölze (Eberesche, Hagebuttenrosen etc,) bieten auch im Winter Reizvolles fürs Auge – und für hungrige Vögel. Die pflegeleichte Niedrige Herbstmargerite punktet derweil mit rosa und weißen Blüten.
Die Niedrige Herbstmargerite trägt rosa rosa Er-liebt-mich-er-liebt-mich-nicht-Blüten
Niedrige Herbstmargerite, welcher Standort?
Die Niedrige Herbstmargerite ist ein typischer Mauer- oder Stufenhocker. Sie ist genügsam, freut sich, wie alle Stauden, bei Trockenheit über zusätzliche Wassergaben und ihr grünes Blätterkleid bleibt den ganzen Sommer über klein und eher unscheinbar. Erst Ende September wachsen plötzlich, wie aus dem Nichts heraus, hübsche zarte Knospen in die Höhe und entfalten schließlich typische Margeritenblüten in Weiß und zarten Rosatönen.
Weil die Niedrige Herbstmargerite jedoch so klein und unauffällig ist, und erst im Oktober zur wahren Größe (15-20 cm) heranwächst, sollte man ihr ein Plätzchen in der vordersten Reihe gönnen. Auf Mauerkronen, entlang der Stufen einer Gartentreppe oder am Rand der Terrasse sind ideal. Dort legen sich die Blüten elegant auf ihren Blätterteppich und recken ihre Köpfe der Sonne entgegen. Wenn es sein muss, auch kopfüber die Mauer hinunter.
Die Niedrige Herbstmargerite wünscht sich einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Dazu einen nahrhaften, aber durchlässigen Boden, der im Sommer nicht ganz austrocknen sollte.
Wie wird die Staude gepflegt?
Pflanzen Sie die Staude am besten im Frühling. Bei einer Pflanzung im Herbst braucht sie einen Winterschutz.
Düngen Sie sie einmal Mitte März und einmal Mitte Juni mit einem organischen Staudendünger, Hornspänen oder Kompost.
Wichtig ist der Staudenschnitt / Chelsea-Cut im Mai. Schneiden Sie die Triebe um etwa ein Drittel zurück. Die Pflanze treibt danach buschiger, breiter und kompakter wieder aus. Die Triebe sind nach dem Rückschnitt auch kräftiger.
Wie wird sie vermehrt?
Durch Teilung des Wurzelstocks oder durch Stecklinge. Diese fallen beim Chelsea-Cut ohnehin an.
Herbstmargerite im Oktober | Video
Alle Herbstmargeriten verlängern den Sommer
Die große Schwester der hängenden Niedrigen Herbstmargerite ist die bis zu 70 cm hohe, weiß blühende Herbstmargerite. Sie blüht ab Oktober und verlängert ebenfalls den Sommer. Die Gartenstaude ist äußerst robust und bildet, wie Chrysanthemen, große, üppig blühende Tuffs. Ein herrlicher Anblick im goldenen Oktober / November und dabei robust und pflegeleicht.
Herbstmargeriten gehören, wie alle Korbblütler, zu den besonders begehrten, bienenfreundlichen Pflanzen. Solange die Sonne scheint und es für Insekten warm genug zum Fliegen ist, tummeln sie allerlei Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten auf den hübschen Blüten.
Später Herbst und immer noch keine Narzissen gesetzt? Egal! Es ist noch immer Zeit genug, sich mit Blumenzwiebeln einzudecken und sie in Garten oder Pflanzkübel zu pflanzen. Solange der Boden noch offen und nicht gefroren ist, können Sie nicht nur Narzissen setzen, sondern auch Stauden, Rosen und andere Gehölze pflanzen. Selbst im Januar oder Februar gesetzte Tulpen oder Narzissen blühen noch im gleichen Frühling, wenn auch ein bisschen später. Also keine Ausrede mehr, ran an die Blumenzwiebeln und dann ab in den Garten.
Frühlingstanz der Narzissen | Video
Warum ist es gut, Blumenzwiebeln erst im Spätherbst zu setzen?
Viele Blumenzwiebelhändler, Baumärkte und Gartencenter bieten ihre Blumenzwiebeln zum Ende der Gartensaison besonders günstig an. Die Qualität der Blumenzwiebeln ist noch immer bestens, zumindest was Narzissen, Tulpen und Krokusse angeht. Blumenzwiebeln von Schneeglöckchen, Anemonen, Zwerg-Iris oder Winterlingen trocknen dagegen schnell aus und sollten daher lieber direkt nach der Blüte in die Erde. Falls das nicht geht, dann sobald ein Blumenzwiebelzüchter sie versendet.
Je schwerer der Boden, desto später sollten Sie Blumenzwiebeln pflanzen.
Dieser Herbst ist sehr mild und noch immer recht trocken. Während trockener Boden gut für die Gesundheit der Blumenzwiebeln ist, regt das milde Wetter so manchen Frühblüher viel zu früh zum Austreiben an. Mit fatalen Folgen. Der erste starke Nachtfrost bringt die vorwitzigen, aus der Erde spitzenden Triebe um, und dann ist es vorbei mit ihrer Blütenpracht. Die Blumenzwiebeln in der Erde überleben zwar, blühen aber erst ein Jahr später. Schade drum.
Schwerer, zu Nässe neigender Lehmboden ist ohnehin kein guter Platz für empfindliche Blumenzwiebeln. Setzen Sie besonders heikle Zwiebel- und Knollengewächse, beispielsweise die der prächtigen, mannshohen Steppenkerzen, daher lieber auf ein Drainagebett aus Sand. Regenwasser fließt so schneller ab und die Knollen bzw. Blumenzwiebeln faulen nicht.
Beginnende Blüte der Eremurus Steppenkerze oder Lilienschweif
Narzissen verwildern gerne und reichlich, wenn man sie lässt.
Je besser der Standort zur Pflanze passt, desto langlebiger und gesünder wächst sie. Diese Binsenweisheit gilt nicht nur für Stauden und Gehölze, sondern auch für Blumenzwiebeln. Gerade Narzissen sind am richtigen Standort sehr robust und bilden mit der Zeit immer dickere Tuffs. Die sehen toll aus, aber im Laufe der Jahre bilden sie oft nur noch grüne Blätter aus und werden blühfaul.
Tipp: Graben Sie blühfaule Narzissen aus und trennen Sie Mutter- und Tochterzwiebeln voneinander. Setzen Sie die Blumenzwiebeln anschließend getrennt voneinander an einen neuen Standort in frische Erde.
Wo sind Narzissen zum Verwildern völlig ungestört?
Wenn Sie, so wie ich, Blumenbeete je nach Saison immer wieder neu bepflanzen, stoßen Sie unweigerlich immer wieder auf Blumenzwiebeln – oft mit fatalen Folgen. Das muss nicht sein. Ich habe gute Erfahrung mit eigenen Standortregeln für Narzissen und andere Blumenzwiebeln gemacht. So wachsen Narzissen unter Blattschmuckstauden (Hostas / Funkien) völlig ungestört und dürfen dort auch ihr Laub behalten, bis es von alleine verwelkt. Unter großen Hostablättern sind sie schließlich unsichtbar und stören nicht.
Kleine zweifarbige Narzissen im Blumengarten
Auch das hintere Drittel der Blumenbeete, zwischen hohen Stauden (Helenium oder Helianthus), ist den fröhlichen Osterglocken / Narzissen, Schneeglöckchen und Winterlingen vorbehalten. Im zeitigen Frühling sorgen sie dort mit ihren sonnigen Farben für viel Aufmerksamkeit und gute Laune. Spätestens ab Mitte Mai verschwinden die welkenden Narzissenblätter zwischen den dann kräftig wachsenden Stauden.
Narzissen setzen auf Baumscheiben: was ist wichtig?
In meinem Garten haben sich auch Baumscheiben gut für kleine Narzissen bewährt. Die Blumenzwiebeln wachsen dort völlig ungestört, denn Hacken fällt auf Baumscheiben ohnehin flach, um die Baumwurzeln nicht zu beschädigen. Auslaufendes Unkraut entferne ich nur selektiv und sehr vorsichtig mit einem Wurzelstecher.
Narzissen wachsen auch gut und ungestört auf Baumscheiben
Tipp: Setzen Sie Blumenzwiebeln am besten noch im gleichen Jahr wie den Baum. Hat der Baum erst einmal Wurzeln geschlagen, ist fast jede Unterpflanzung schwierig bis unmöglich. Es sei denn per Aussaat.
Warum Sie für Tulpen sichere Plätze reservieren sollten.
Die Mitte des Blumenbeetes gehört den mittelhohen bis hohen Tulpen. Am besten wirken Tulpen in Tuffs mit jeweils 3, 5 oder 7 Stück, je nach Platz. Kleine, kurzstielige Wildtulpen gehören dagegen entweder an den Beetrand oder, falls vorhanden, flächig oder in größeren Tuffs in ein steiles Hangbeet. Wildtulpen blühen schon sehr früh und genießen im bunten gemischten Staudenbeet die volle Aufmerksamkeit.
Kleine Wildtulpen dürfen verwildern.
Begleitpflanzen, wie Traubenhyazinthen, Vergissmeinnicht oder Polsterstauden geben diesen botanischen Tulpen den farblich passenden Rahmen und verblühen rechtzeitig vor dem Pflanzen des Sommerflors.
Pfingstrosen richtig pflegen ist einfach, solange sie am richtigen Standort stehen. Versetzen / Umsetzen, Nässe, zu viel Stickstoff mögen sie nicht, und das hat Konsequenzen.
Pfingstrosen gelten manchmal als heikle Stauden. So mancher Gartenbesitzer wartet jahrelang auf die erste Blüte. Andere freuen sich von Anfang an über wundervolle Blüten. Woran liegt’s? Wer hat wann, wie und wo was falsch gemacht? Pfingstrosen richtig pflegen kann doch nicht so schwierig sein, oder doch? Bleiben Sie entspannt, auch Pfingstrosen sind nur Stauden und wollen / brauchen nur ein bisschen mehr Wissen und Aufmerksamkeit. Alles ganz einfach, aufgepasst …
Pfingstrosen richtig pflegen fängt beim optimalen Standort an
Wurzelnackte Pfingstrosen werden am besten ab Mitte September bis Ende Oktober gepflanzt. Späteres Einpflanzen ist möglich, solange der Boden frostfrei ist. Normalerweise versenden Pfingstrosenzüchter wurzelnackte Pfingstrosen zur richtigen Pflanzzeit im Herbst. Bevor es ans Pflanzen geht, sollten Sie gut überlegen, wo die neue Pfingstrose wachsen soll. Planen Sie für sie mindestens einen Quadratmeter Platz im Blumenbeet ein. Pfingstrosen möchten am liebsten Jahrzehnte ungestört an ihrem Standort bleiben und jedes Störung könnte dafür sorgen, dass die Schöne wieder jahrelang nicht blüht. Manchmal hat die Gärtnerin auch Glück und eine junge Pfingstrose blüht schon im ersten oder zweiten Jahr. Wenn Sie folgende Pflanztipps beherzigen, könnte es auch bei Ihnen so sein.
Video: Blühende Pfingstrosen am Sonnenhang
Pfingstrosen lieben einen sonnigen, trockenen Stand
Alle Päonien, wie Pfingstrosen auch genannt werden, lieben einen vollsonnigen Standort und einen tiefgründigen humosen bis sandig-lehmigen Boden der sehr gut drainiert sein sollte. Pfingstrosen vertragen keine Staunässe und stehen viel lieber auf magerem Boden. Tipp: Geben Sie eine Lage (20 Zentimeter) Schotter, Splitt, Kies oder Blähton mit ins Pflanzloch und/oder bauen Sie einen kleinen Hügel, auf den Sie die Rhizome der Pfingstrose flach setzen.
Pflanzen Sie Ihre Bauern- oder Staudenpfingstrose nicht zu tief. Die fleischigen Rhizome dürfen maximal zwei Zentimeter mit Erde bedeckt sein. Liegen sie tiefer, blüht die Pfingstrose nicht. Nach dem Einpflanzen gut angießen nicht vergessen.
Auf den richtigen Dünger in der richtigen Dosis zur richtigen Zeit kommt es an
Verwenden Sie KEINEN KOMPOST! Düngen Sie stickstoffarm!
Wie alle Stauden brauchen Pfingstrosen genügend Dünger, um zu blühen. Kompost ist allerdings ausnahmsweise nicht die richtige Wahl, denn Kompost fördert, insbesondere bei Baumpfingstrosen den gefürchteten Pilzbefall. Besser ist es, im März/April mit organischem Stauden- und Rosendünger (beispielsweise Neudorff Rosen Azet) zu düngen. Eine zweite, kleine Düngergabe kann (muss nicht) nach der Blüte Ende Juni erfolgen. Der verwendete Dünger darf auf keinen Falls stickstoffbetont sein, sonst ernten Sie nur viele grüne Blätter und keine Blüten. Zudem befördert zu viel Stickstoff, wie eben schon erwähnt, die gefürchteten Pilzerkrankung.
Nach der Blüte ist auch der richtige Zeitpunkt, das Verblühte abzuschneiden. Die Blüten der Baumpfingstrose können (nicht müssen) Sie allerdings bis Spätherbst stehen lassen. Sie bilden attraktive Samenstände, die Sie auch für ein Blumengesteck verwenden möchten.
Haben Sie alles richtig gemacht, treibt die Pfingstrose im Frühling wieder aus. Stützen Sie die schweren Blütenstiele am besten rechtzeitig mit rundherum aufgestellten Mondstützen. Diese Stützen sind unter den dichten Blättern praktisch unsichtbar und sorgen dafür, dass die Blüten nicht abknicken oder zu Boden sinken.
Ameisen auf Pfingstrosen gehören dazu.
Keine Panik, wenn auf den Knospen der Pfingstrosen zahlreiche Ameisen krabbeln. Das gehört so. Ameisen und Pfingstrosen bilden eine Symbiose, von der beide profitieren. Ameisen schaden der Pfingstrose nicht, sondern sorgen dafür, dass die Knospen nicht verkleben und sich leicht öffnen. Nach der Blüte wandern die Ameisen auch sofort woanders hin.
Pfingstrosen brauchen nur wenig Wasser
Es wird Sie vielleicht überraschen, aber Pfingstrosen müssen Sie normalerweise kaum oder gar nicht gießen. Sie halten Hitze und langanhaltende Trockenheit problemlos aus. Beobachten Sie einfach ihre Blätter. Sie zeigen Durst sehr deutlich an.
So schneiden Sie Pfingstrosen richtig.
Schneiden Sie im Herbst alle Triebe einer Bauern- oder Staudenpfingstrose knapp über dem Boden ab. Die Wurzeln bleiben im Boden und sind absolut winterhart, auch wenn sie so nah an der Oberfläche liegen.
Zum Vergleich: Baumpfingstrosen werden dagegen gar nicht geschnitten oder nur Äste, die irgendwo quer laufen und im Weg sind. Baumpfingstrosen sind malerische Gehölze, die von Jahr zu Jahr schöner und interessanter werden.
Pfingstrosen richtig pflegen: Weshalb ist der Schnitt im Herbst wichtig?
Weil Pfingstrosen schnell Grauschimmel oder an der Blattfleckenkrankheit leiden. Diese Pilzsporen bleiben im Boden: Daher zurückschneiden und alle Blätter vorsorglich im Hausmüll entsorgen
Staudenwicken sind Kletterkünstlerinnen mit zauberhaft romantischen Blüten in hübschen Weiß- und Rosatönen. Die erstaunlich robusten Kletterpflanzen erobern Zäune und Rankgitter, stellen keine großen Ansprüche an Standort und Boden und liefern darüber hinaus den ganzen Sommer über hübsche Schnittblumen, die in der Vase lange halten. Was will die Blumenfreundin mehr?
Staudenwicke / Platterbse, Kletterpflanze für die Sonne
https://www.youtube.com/watch?v=dbjemkY35k0
Aller Anfang der Wicke ist zart, aber willig.
Mit Wicken ist das so eine Sache. Egal ob ein- oder mehrjährige Wicke/Platterbse: Die Jungpflanzen wissen anfangs nicht wohin mit sich selbst. Liegen dumm auf der Erde herum, anstatt sich mit ihren Ranken an der angebotenen Kletterhilfe festzuhalten. Sie erinnern mich an Krabbelkinder, die gerade erst den aufrechten Stand für sich entdecken und dauernd umfallen.
Nicht heulen, sondern gut festhalten! Die Gärtnerin hält in dieser Zeit ein Stückchen Bast bereit und bindet jeden einzelnen Trieb an die dazu gehörende Kletterhilfe. Das muss leider sein, zumindest im ersten und zweiten Standjahr. Danach sollte diese Kinderkrankheit überwunden sein und die Staudenwicke klettert von da an ganz alleine – je nach Sorte 2 bis 2,5 Meter hoch.
Staudenwicken / Platterbsen brauchen sicheren Halt für ihre Ranken und Triebe, sonst fallen sie leicht um oder brechen ab.
Wicken liefern von Juni bis September / Oktober unzählige Blüten an blattlosen Stängeln. Sie dürfen und sollen sich unzählige Blumensträuße pflücken, denn je mehr und öfter Sie schneiden, desto mehr Blüten wachsen nach.
So kommt und bleibt die Staudenwicke in den Garten
Staudengärtnereien und manche Gärtnereien im Internet bieten Jungpflanzen an. Sie sind gar nicht mal teuer (unter 5 € das Stück). Suchen Sie nach Staudenwicke, Platterbse oder ihren botanischen Namen Lathyrus latifolius.
Sehr viel einfacher ist es jedoch, Staudenwicken selbst zu säen. Die Samen sind sehr groß und sollten am besten vor dem Säen für einen Tag in Wasser quellen, damit sie schneller keimen. Der Vorteil von Staudenwicken aus der Saatguttüte ist: Sie bekommen mit ihr gleich einen Mix aus verschiedenen Farben. Von Weiß über Rosa und Pink bis hin zu Violett ist dann alles dabei.
Oder Sie bitten eine Gartenfreundin um Saatgut. Der fällt nämlich oft von ganz allein an, wenn man es mit dem Ausputzen der Wicken nicht so genau nimmt. Die auffälligen Schoten, die wie Erbsenschoten aussehen, enthalten viele Samen. Wenn sie zu Boden fallen keimen sie an Ort und Stelle und die Sämlinge überwintern dort sogar unbeschadet. Man glaubt kaum, wie robust die Platterbse ist und dabei charmant für ihren Erhalt im Garten sorgt.
Wann werden mehrjährige Wicken gesät oder gepflanzt?
Pflanzen Sie Staudenwicken entweder im Frühling oder im Herbst. Beides ist möglich. Für die Aussaat empfehle ich die Topfkultur auf dem Fensterbrett ab Ende Februar / März. So haben Sie die Sache besser unter Kontrolle und können die Erde in den Töpfen leichter feucht halten.
Im Grunde ist es eine Frage des Bodens. Lehmboden können Sie in nassen Jahren im Frühling kaum betreten, und erst recht nicht bearbeiten. Bei leichtem Sandboden säen Sie Wicken dagegen am besten an Ort und Stelle aus.
Tipp: Staudenwicken keimen recht langsam, es kann vier Wochen dauern, bis sich Grünes zeigt. Haben Sie also Geduld und decken Sie den Samen gut ab, denn Wicken sind Dunkelkeimer. Halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass.
Wo es der Staudenwicke gefällt, treibt sie auch Ausläufer. Eine gute Gelegenheit, nach drei, vier Jahren den Wurzelstock zu teilen und Teilstücke an eine andere Stelle zu pflanzen. Oder einer Gartenfreundin zu schenken.
Welchen Standort und welchen Boden bevorzugen Staudenwicken?
Die Platterbse ist sehr tolerant und wächst in jedem Gartenboden. Egal ob sandig oder lehmig. Sie mag kalkhaltigen, humus- und nährstoffreichen Boden.
Staudenwicken wachsen am besten in vollsonniger Lage, kommen aber auch mit Halbschatten zurecht, blühen dort aber weniger reich.
Staudenwicken blühen reich und das monatelang, vorausgesetzt, Sie putzen sie, entfernen laufend das Verblühte und verhindern somit das Ansetzen von Schoten und Samen.
Welche Pflege braucht die Staudenwicke?
Düngen Sie die Staudenwicke im März und noch einmal Mitte Juni. Bei sandigem Boden auch öfter, dann aber in kleineren Dosen.
Staudenwicken vertragen Trockenheit recht gut, aber gut gegossen wachsen sie natürlich besser.
Ausputzen: Schneiden Sie Verblühtes regelmäßig ab. So sorgen Sie dafür, dass sich keine Schoten bilden und die Staude danach aufhört zu blühen.
Binden Sie falsch laufende Ranken immer wieder mit Bast an ihre Kletterhilfe. Wicken brauchen bisweilen Führung. Doch Vorsicht, die Ranken brechen auch leicht ab.
Schneiden Sie im Spätherbst oder im zeitigen Frühling die langen Ranken bodentief ab. Je nachdem, ob sie im Winter einen streng aufgeräumten oder einen naturnahen Garten bevorzugen. Vorteil des Frühlingsschnitts: Bleiben die Ranken den Winter über stehen, bieten sie kleinen Insekten Unterschlupf.
Was unterscheidet Staudenwicken von einjährigen Wicken?
Staudenwicken sind mehrjährige, winterharte, krautige Pflanzen, die jedes Jahr wieder frisch austreiben.
Einjährige Wicken frieren im Winter ab und müssen jedes Jahr neu gesät werden.
Staudenwicken duften nicht. Einjährige Wicken duften dagegen süß und sehr stark.
Platterbse / Staudenwicke Ende September an ihrem Rankgerüst aus Eisen
Sind Wicken giftig?
Ja. Kühe, Pferde, Kleintiere sollten die Früchte/Samen der Wicken nicht fressen. Die Schmetterlingsblütler bilden Hülsenfrüchte (Schoten), so wie Bohnen oder Lupinen. Auch für Menschen gilt: Bitte nur anschauen, nicht essen!
Welche Schädlinge oder Krankheiten können auftreten?
Platterbsen sind robust und widerstandsfähig. Läuse können auftreten, werden aber selten zum Problem, wenn man auf Gift verzichtet und stattdessen Nützlinge wie Marienkäfer oder Meisen machen lässt.
Tipp: Gestalten Sie Ihren Garten vogelfreundlich und Läuse oder Raupen werden nie wieder zu einer echten Plage.
Manchmal tritt Mehltau bei den Pflanzen auf. Mehltau ist ein Schönwetterpilz. Sprühen Sie die erkrankte Pflanze mit einer Wasser-Vollmilch-Mischung im Verhältnis 1 Teil Milch, 9 Teile Wasser ein. Wiederholen Sie bei Bedarf.
Sorgen Sie für einen luftigen Stand.
Die Platterbse / Staudenwicke blüht in manchen Jahren, nach einer Blühpause, auch noch im Oktober
Worauf sollten Sie beim Pflanzen von Wicken achten?
Alle Wicken gehören aufgrund ihrer Höhe am besten in den Hintergrund eines Blumenbeetes. Die Blüten erscheinen ungefähr ab halber Wuchshöhe. Wichtig ist jedoch, dass Sie die Pflanze stets gut erreichen, um Verblühtes abzuschneiden und Blüten für die Vase zu schneiden. Das regt die Pflanze an, weitere Blüten anzusetzen.
Pflanzen Sie neben den Wicken ähnlich hohe Pflanzen in den Hintergrund, beispielsweise eine weiße Myrthenaster. Halten Sie jedoch genügend Abstand, sonst überrennt die Staudenwicke ganz schnell ihre Nachbarin im Beet. Vor einer Staudenwicke kaschieren Stauden wie Pfingstrosen, große Storchschnäbel, Purpur-Sonnenhut oder auch halbhohe Taglilien den unteren Bereich der Staudenwicken.
Setzen Sie erst die Rankhilfe / das Klettergerüst und pflanzen Sie danach die Staudenwicke. Achten Sie dabei auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Sie brauchen erstaunlich viel Platz.
Mit den Staudenastern ist das so eine Sache. Entweder Sie haben wüchsige Sorten im Garten, dann wandern sie gerne und müssen laufend in Schach gehalten werden. Oder Sie haben Astern, die hoch hinaus wollen und dafür unten herum ab Spätsommer nackig in den Beeten stehen. Auch nicht schön. Und dann gibt es auch noch standfeste Astern, die sich im Beet extrem breit machen. Dazu gesellen sich gottlob aber auch sehr hübsche und zugleich manierliche wachsende Astern, beispielsweise wie Myrthen- und Teppichastern.
Staudenastern sind unentbehrlich im Blumengarten
Bei dieser hübschen Staudenaster (Bild oben) hatte ich Glück. Sie bleiben ihrem Standort treu, sind vielleicht fünfzig Zentimeter hoch und blühen schon ab Ende Juni. Der Zufall ließ Goldmohn in der Nähe aufgehen und so ergänzen sich ihre komplementären Farben in schönster Weise.
Davon ganz abgesehen sind Staudenastern in jedem Blumengarten einfach unentbehrlich. Ihre Blütezeit reicht von Ende Juni bis in den Spätherbst hinein – geschickte Sortenauswahl macht es möglich. Teppichaster Snow Flurry breitet ihren weiten, weißen Blütenteppich erst Ende September / Oktober aus. Ebenso hält es die großartige, hohe Myrthenaster mit ihren klitzekleinen weißen Sternchenblüten. Pinke und violette Kissenastern säumen Wege und passen fabelhaft in die Mixed Border. Abwechselnd mit Herbstmargeriten, Chrysanthemen und den letzten Rosen schicken sie im Herbst meinen Garten noch einmal in die Verlängerung – was für ein Trost und Glück zugleich.
Myrthen-Aster bzw. Glattblatt-Aster mit winzigen Blüten. Sie blüht ab September und wird an einem guten Standort etwa 120 cm hoch
Staudenastern lassen sich sehr einfach teilen und so vermehren. Dazu heben Sie die Staude mit einem Spaten oder mit einer Grabegabel aus der Erde. Schütteln Sie die Erde ab und dann ziehen Sie den Wurzelstock mit den Händen in mehrere Teilstücke. Nur wenn der Wurzelstock stark ineinander verwoben ist, brauchen Sie zum Teilen einen Spaten (Myrthenastern im Lehmboden). In der Regel reicht jedoch einfaches Ziehen.
Aufgepasst: Aus jedem kleinen Wurzelstück mit einer Sprosse entsteht in kürzester Zeit eine komplette Pflanze. Astern sind bekannt für Wuchskraft und Verbreitungswillen.
Zudem säen sich Astern, ähnlich wie Akeleien, gerne selber aus. Einmal im Garten, finden Sie jedes Jahr Jungpflanzen an neuen Stellen. Bei schönen Sorten nehmen Sie das sicher gerne in Kauf.
Was tun gegen Mehltau an Astern?
Wählen Sie resistente Sorten und lassen Sie sich entsprechend beraten. Eine gute Staudengärtnerei empfiehlt Ihnen sicher gesundes Staudenastern für Ihren Standort.
Wenn Mehltau im Frühsommer zum ersten Mal auftritt, schneiden Sie die Pflanze radikal zurück. Mitte Mai sollten Sie Astern ohnehin zurückschneiden, damit sie buschiger und standfester wächst. Stichwort Chelsea-Schnitt.
Danach erscheint Mehltau normalerweise nicht wieder. Wenn doch, dann spritzen Sie die Pflanzen mit einer Mischung aus Vollmilch und Wasser im Verhältnis 2 zu 10. Spritzen Sie damit betroffene Blätter an mehreren Tagen hintereinander.
Schon im August drängeln sich die Blätter der Traubenhyazinthen, bot. Muscari, wieder in den Vordergrund. Dabei hatte ich im Frühling zuvor Maßnahmen ergriffen, um Herrin über die kleinen Wilden zu werden. Dazu habe ich nach der Blüte eimerweise die Zwiebeln der Traubenhyazinthen ausgegraben und von den zahllosen Brutzwiebeln befreit. Nur die dicksten Blumenzwiebeln lagerten den Sommer über im Keller. Trotz alledem sind scheinbar noch genügend Brutzwiebeln im Boden geblieben und die sind inzwischen sogar noch gewachsen. Dies sei nur als Warnung für jene gedacht, die ein kleines Päckchen unschuldiger Muscari-Zwiebelchen in den Garten pflanzen. Wer Traubenhyazinthen verwildern lässt, dessen Garten wird in kürzester Zeit von einem Meer aus blauen Blumen überrollt.
Traubenhyazinthen verwildern und blühen dann quer durch den Garten
Zugegeben: So ein blaues Meer aus Traubenhyazinthen sieht fantastisch aus. Im holländischen Keukenhof werden ganze Flüsse gepflanzt, die sich gemächlich zwischen roten und gelben Tulpen und Narzissen schlängeln. Großartig!
Quelle: Keukenhof
Im eigenen Garten und mit normalen Methoden gelingen solche Blumenteppiche eher selten. Denn, wie oben schon beschrieben, büxen immer ein paar Muscari aus und machen dann ihr eigenes Ding. Und abgesehen davon wachsen im eigenen Garten ja nicht nur Frühlingsboten, sondern auch Stauden und Gehölze. Genau dort zwischen den empfindlichen Wurzeln machen sie die Brutzwiebeln besonders gerne breit. Kaum zu fassen, aber, nun ja, sie blühen gerne überall.
Traubenhyazinthen sind wunderbare Begleiter für Narzissen und Tulpen
Einen Frühling ohne diese blauen Winzlinge kann ich mir dennoch nicht vorstellen. An den richtigen Stellen (zwischen den Tulpen), bilden sie nämlich immer einen schönen blauen Hintergrund zum Fotografieren. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf die einzelne Blüte an, sondern auf das wunderschöne Blau. Zu sehen bei einigen dieser Tulpenbilder
Seien Sie also gewarnt und angespornt zugleich. Pflanzen Sie Traubenhyazinthen in Beete, Blumenkästen und Kübel aber haben Sie ein wachsames Auge darauf. Nur wer richtig viel Platz im Garten hat, kann sie ungestört verwildern lassen.
Die Sternwinden blühen! Gleich acht Sternwinden, botanisch Ipomoea lobata / Mina lobata oder Quamoclit lobata, winden sich seit Mai an verschiedenen Rank- und Kletterhilfen im Garten fleißig nach oben und setzen nun reihenweise aufregend hübsch funkelnde Blüten an. Zuerst die vier Pflanzen auf der Südseite, danach die auf der Westseite und auch die Kletterkünstler auf der Nordseite hinterm Haus setzen jetzt Knospen an. Ihr Standort ist besonders windgeschützt, aber nicht ganz so sonnig wie vorne am Südhang. Sternwinden “zählen” ihre Sonnenstunden und blühen erst, wenn ihr gewünschtes Soll erreicht ist. Seerosen und Lotus zählen Sonnenstunden ebenso.
Sternwinde, bildschöne Kletterpflanze für die Sonne | Video
Sternwinden sind bildhübsche Rank- und Sichtschutzpflanzen.
Die Sternwinde wird auch Spanische Flagge oder Feuerzunge genannt, was Farbe und Form ihrer Blüten geschuldet ist. Die Kletterpflanze kommt ursprünglich aus Süd-Mexiko, ist dort mehrjährig und wächst bis zu fünf Meter hoch. Hierzulande ist sie nicht winterhart und wird auch nur etwa zwei Meter hoch. Aber das reicht völlig, um ziemlich blickdichte, grüne Sichtschutzwände wachsen zu lassen.
Sternwinde glüht und funkelt schon in der aufgehenden Sonne
Leichte Aussaat, schnelles Wachstum.
Sternwinden wachsen dieses Jahr zum ersten Mal in meinem Garten. Mitte April hatte ich sie am Fensterbrett ausgesät, was schnell und problemlos gelang. Schon drei Wochen später, in der zweiten Maiwoche durften sie raus in den Garten bzw. in große Pflanzkübel. Die Eisheiligen fielen heuer ja aus. In anderen Jahren sieht das vielleicht wieder anders aus und man wartet mit dem Auspflanzen besser bis nach den Eisheiligen. Als Rank- und Kletterhilfen kommen zum Einsatz: Ein stabiler Eisen-Obelisk (2,5 m), vier Baumpfähle (2 m) und ein selbst gebautes Rankgerüst aus Bambusstangen (3 m breit, 2 m hoch).
Sternwinden lassen sich nicht lange bitten und ranken munter los. Nur mit den Ansetzen der ersten Knospen lassen sie sich erstaunlich viel Zeit. Ich vermute, die Sternwinden leiden, so wie viele andere Sommerblumen am Südhang unter Dauerstress wegen der abnormen Hitze und Trockenheit -und das obwohl die Sternwinde Wärme liebt und auch zum gesunden Wachsen braucht. Dennoch: Alle Sternwinden, bis auf eine, wachsen zu dichten grünen Wänden und Säulen heran und erfüllen damit meinen Wunsch nach grünem Sichtschutz. Das breite Bambus-Rankgerüst ist für so ein Vorhaben natürlich besser geeignet, als ein einzelner Baumpfahl, doch dies nur nebenbei bemerkt.
Nur ein Pilz kann Sternwinden zu schaffen machen
Über Sternwinden nur Gutes? Im Prinzip ja. Gäbe es da nicht eine Pilzerkrankung, die, so heißt es, scheinbar schon mit dem Saatgut in die Erde kommt. Die Triebe einer kranken Pflanze kommen nicht vom Fleck weg und sterben / kümmern quasi aus unersichtlichen Gründen. Machen Sie nicht lange herum, sondern entsorgen Sie die kranke Pflanze und tauschen Sie vorsorglich auch die Pflanzerde rund um den Wurzelstock aus.
Sternwinde blüht üppig am oberen Ende eines Obelisken
Sternwinden gießen, düngen, pflegen, schneiden
Sternwinden bilden sehr viel Blattmasse und brauchen schon deswegen sehr viel Wasser. An heißen Tagen müssen/sollten sie sogar zweimal gegossen werden, insbesondere Sternwinden, die im Pflanzkübel wachsen. Zum Glück zeigen sie ihren Durst aber überdeutlich an.
Düngen Sie Ihre Sternwinde wöchentlich einmal mit flüssigem Blumendünger nach Packungsvorschrift. Gesundes Blätter und viele Blüten bis Ende September und darüber hinaus sind der Dank für gute Pflege und Aufmerksamkeit.
Sternwinden im Pflanzkübel freuen sich auch über eine Lage frischen Humus, wenn im Laufe des Sommers die Erde im Pflanzkübel zusammengesackt ist. Einfach den Kübel mit frischer Erde auffüllen. Sie dient einerseits als Mulchschicht, andererseits liefert sie frische Nährstoffe für die fleißig wachsende Kletterpflanze.
Normalerweise müssen Sie Sternwinden nicht schneiden. Es sei denn, sie hat das Ende ihrer Rankhilfe erreicht. Wenn das Umleiten der Triebe nicht möglich ist, kappen Sie sie. Es entstehen dabei neue Blütentriebe, die dann auch waagerecht wachsen und an deren Ende Blüten wie funkelnde Fackeln in spanischen Farben blühen.
Meine weiße Herzblume blüht im Herbst und beweist einmal mehr: Mutter Natur ist aus dem Takt gekommen und es ist kein Einzelfall: Neulich blühte meine Eberesche ein zweites Mal, beim Sohn überraschten ein Kirschbaum und ein Zierapfel mit hübschen Blüten und im Radio wurde heute von einem blühenden Weißdorn berichtet. Dabei ist es Mitte September und für Pflanzen eigentlich Zeit, so langsam in den Herbstmodus zu wechseln. Das scheint nicht bei allen Pflanzen gleichermaßen angekommen zu sein. Im Gegenteil: Je länger es so warm und sonnig bleibt, desto üppiger blüht auch mein Blumengarten.
Das Tränende Herz. Heiß geliebte Gartenstaude | Video
Was ist das Besondere an der weißen Herzblume?
Anders als seine rosa und roten Schwestern behält die weiße Herzblume, bot. Dicentra spectabilis oder unter Botanikern auch Lamprocapnos genannt, im Sommer sehr lange ihr auffallend maigrünes Laub. Wenn man es fleißig ausputzt blüht die weiße Dicentra noch eine ganze Weile und bleibt dabei Grün, Wodurch im Blumenbeet auch keine Lücke entsteht. Was für ein Glück!
Spät austreibende Hostas und Farne sind ideal um Lücken im Beet zu kaschieren
Jede Herzblume, egal ob mit roten, rosa oder weißen Blüten, bringt Licht, Farbe und Leben in halbschattige, absonnige Beete. Einmal gepflanzt, möchte es am liebsten für immer dort bleiben. Die Pflanze ist langlebig und wenn es seine malerischen Blatt- und Blütenstiele schön entfalten kann, will man sie auch nicht versetzen. Es sei denn, sie steht am falschen Platz. So wie mein weißes Tränendes Herz. Es hatte sich selbst ausgesät und stand sehr beengt an der Grundstücksgrenze hinter einer Herbsthimbeere – und blühte dort trotzdem.
Pinkes Tränendes Herz, Dicentra spectabilis, blüht ab April bis Mai
Herzblumen versetzen: Wann und wie?
Das Versetzen der Herzblumen funktioniert gut, aber die rübenartigen Wurzeln zerfallen beim Ausgraben leicht in Einzelteile. Bereiten Sie daher zunächst die neue Pflanzstelle gut vor. Die Erde sollte dort locker, feinkrümelig und nahrhaft sein. Graben Sie den Wurzelstock vorsichtig aus und belassen Sie so viel Erde darum wie möglich. Setzen Sie ihn anschließend vorsichtig ins Pflanzloch, schieben Sie das ausgehobene Erdreich oder frische Pflanzerde aus dem Sack hinzu und gießen Sie kräftig an. Schneiden Sie das oberirdische Grün beim Versetzen kräftig zurück, es würde spätestens jetzt im Herbst welken.
Wann ist die beste Zeit um das Tränende Herz zu verpflanzen?
Entweder im Frühling direkt nach der Blüte und bevor sich die Pflanze zurückzieht, oder im Herbst – falls die Pflanze zu sehen ist. Nicht alle Dicentras zeigen sich im Herbst.
Wie wird die Herzblume vermehrt?
Entweder durch Teilung des Wurzelstocks, durch Wurzelstecklinge oder Aussaat. Oft sät sich die Herzblume auch selbst aus und erscheint an anderer Stelle im Garten. Versetzen Sie die Jungpflanze mit ihrem markanten Blattaustrieb bei Bedarf so früh wie möglich.
Wenn Sie Blütenstände nicht rechtzeitig abschneiden, entstehen dort Samenhülsen. Sobald diese Hülsen trocken sind und rascheln, können Sie den Samen ernten. Bester Aussaattermin ist im Sommer. Stellen Sie die Aussaatschale mit Aussaaterde zum Keimen in den Schatten. Am besten nutzen Sie dafür eine Aufbewahrungskiste mit Deckel. Lüften Sie täglich, damit kein Schimmel entsteht.
Nach dem Auflaufen der Saat kultivieren Sie die Jungpflanzen weiter wie andere Sommerblumen, speziell Zweijährige auch. Wie genau, erfahren Sie im Schwesterblog. Topfen Sie die Jungpflanzen in 9-er-Töpfe mit Einheitserde, sobald sich nach den Keimblättern die ersten richtigen Blätter zeigen. Pinzieren Sie den Haupttrieb, damit die Pflanze buschig wächst.
Weißes Tränendes Herz blüht von April bis Mai im Schattenbeet
Wie werden sie gepflegt?
Geben Sie im Frühling beim Austrieb einmal eine Gabe biologisch dynamischen Staudendünger, oder verwenden Sie ersatzweise Kompost. Wenn die Pflanze geblüht hat, schneiden Sie welke Triebe einfach ab. Mehr Pflege ist nicht nötig.
Woher stammen Herzblumen?
Herzblumen stammen ursprünglich aus hoch gelegenen Wäldern in Korea und China
Sie hatten bislang Glück mit einer Clematis aus dem Supermarkt? Warum es sich trotzdem lohnt, sortenreine Pflanzen am besten nur bei nachgewiesen kompetenten Clematis-Züchtern zu kaufen.
Neuerdings nennt die Tochter einen Schrebergarten ihr eigen doch was dort wächst, trägt keine Zettel und auch keine Gebrauchsanleitung. Prinzipiell ist das egal, schließlich gedeihen auch namenlose Pflanzen überaus prächtig in Julias Schrebergarten-Idyll. Natürlich kommen inzwischen auch neue Pflanzen hinzu, entweder Ableger aus meinem Garten oder diese hübsche Clematis aus dem Supermarkt.
Sortenreine Clematis, nachweislich aus gutem Haus | Video
Wie gut sind Clematis aus dem Supermarkt?
Höre ich da jemanden schimpfen über diesen Fauxpas? Bitte nicht. Denn ab und zu lassen sich sogar beim Discounter oder im Baumarkt nette Schnäppchen machen. Man muss nur den richtigen Zeitpunkt erwischen und die Pflanzen am besten am Tag ihrer Auslieferung kaufen, dann hat man zumindest die Chance auf eine lebende Pflanze. Danach ist das ungewiss, denn die Verkäufer in den Märkten gehen mit ihren Schätzchen meist lausig um. Manche behaupten gar, sie hätten keine Gießkannen. Ach was! Schwund durch frühen Tod ist für die Geschäftsleitung schlicht einkalkuliert und ob bei dieser Rechnung für den Erzeuger überhaupt ein paar Cent hängen bleiben, steht auf einem völlig anderem Blatt.
Julias Clematis war ein Schnäppchen für 2,99 € und damit kostete es weniger als die Hälfte als die einfachen Clematis eines renommierten Züchters. Doch wo genau liegt nun der Unterschied? An der Blüte sicher nicht, denn auch Julias Clematis blüht sehr schön und ihre Farbe leuchtet vor dem dunklen Bretterhintergund fast schon geheimnisvoll.
Nur erfahrene Clematis-Züchter garantieren Sicherheit vor der gefürchteten Clematiswelke
Die große Frage ist: Aus welchem Zuchtbetrieb kommt die Pflanze und wie sieht es dort mit der gefürchteten Clematis-Welke aus? Diese Pilzkrankheit (es sind sogar zwei unterschiedliche Pilzkrankheiten) lässt Clematistriebe von jetzt auf dann welken. Resistente Sorten sind der beste Weg, diesem Ärger aus dem Weg zu gehen. Ansonsten hilft das sofortige Abschneiden des kranken Triebes, wobei dieser dann nicht in den Kompost darf, sondern über den Hausmüll entsorgt werden muss. Auch die Rosenschere sollte man anschließend sorgsam desinfizieren, sonst überträgt man unfreiwillig den Pilz von Pflanze zu Pflanze und die Katastrophe ist quas4i nicht mehr aufzuhalten.
Wer keine Clematiswelke in seinem Garten will, kauft besser nur von Züchtern, die seit Jahrzehnten garantiert gesunde Pflanzen liefern. Ein Name, den sich Clematisfreunde merken sollten ist Clematis Westphal. Ich bin mit ihm nicht verwandt und nicht verschwägert, aber in meinem Garten wachsen bereits einige sehr schöne Clematis von Westphal.
Staudenclematis Arabella in der Vase
Es gibt für (fast) jeden Standort eine geeignete Clematis
Ein weiterer Aspekt betrifft die Sortenvielfalt: Wer bestimmte Clematis-Sorten sucht, nach Sorten, die für sonnige, halbschattige oder gar schattige Standorte geeignet sind, eine bestimmte Höhe erreichen sollen oder unter einer bestimmten Marke bleiben müssen, der findet seine Clematis ausschließlich bei einem gut sortierten Clematis-Züchter und nicht im Supermarkt.
Erfahrung hilft, unnötige Fehler im Garten zu vermeiden.
Jetzt Sie: Welche Erfahrungen haben Sie mit Clematis gemacht – egal ob mit Clematis aus dem Supermarkt, vom Fachhandel oder vom Züchter? Und haben Sie eine Lieblings-Clematis, die Sie mir wärmstens empfehlen möchten? Wenn ja, was zeichnet sie besonders aus?
Eine Prachtkerze, bot. Gaura Lindheimerii, auch Präriekerze genannt, zieht sämtliche Blicke auf sich. Woran das liegt? Zunächst an ihrem federleichten Habitus. Ihre bis zu gut ein Meter langen Blütenstiele schweben mehr als dass sie stehen. Sie sind von oben bis unten mit Knospen besetzt, die dann von unten nach oben nach einander aufblühen. Eine einzelne Blüte lebt, wie bei einer Taglilie, nur einen Tag aber bei der Masse an Blüten und Knospen ist das egal. Ab Anfang Juni bis zum späten Herbst blüht die Präriekerze in einem durch.
Ist die Prachtkerze ein Dauerblüher?
Die anmutige Prachtkerze ist ein Dauerblüher und hat schon dadurch einen sonnigen Platz in jedem Garten verdient. Doch damit nicht genug. Sie ist zudem überaus genügsam: Braucht, so wie Sedum, Katzenminze, Lavendel, oder Strauchpfingstrosen, weder zusätzliche Wassergaben, noch Dünger. Im Gegenteil: Je trockener und je magerer ihr Standort, desto gesünder und desto üppiger blüht und gedeiht diese robuste Staude.
Man mag es kaum glauben, aber selbst mit Pflasterfugen oder einer winzigen Ritze zwischen geteerter Straße und gepflasterter Garageneinfahrt kommt sie bestens zurecht. Nicht dass jemand sie dort bewusst säen oder pflanzen würde. Nein! Gaura lindheimeri sucht sich ihren Platz am liebsten selber aus und will von dort auch nicht mehr weg. Das kann an ungünstigen Stellen auch mal ein bisschen lästig sein, aber eine Schere oder ein scharfer Bodenschneider helfen im Zweifelsfall. Problemlos rausziehen lässt sich nur eine sehr junge Pflanze.
Hält sich Gaura lindheimerii in der Vase?
Schneiden Sie sich gerne Blumen aus dem Garten für die Vase? Dann haben Sie mit der Prachtkerze eine weitere dankbare Schnittblume, die bunte Sommerblumensträuße elegant auflockert. Besser noch als Schleierkraut oder Gräser, wie ich meine. Die einzelnen Blüten halten zwar nur einen Tag, aber auch in der Vase geht jeden Tag eine weitere Blüte auf. Der Strauß ist und bleibt damit immer hübsch gefüllt mit weißen oder rosa Blütenwölkchen.
Rosa oder weiße Präriekerze, welche lebt länger?
Es gibt inzwischen verschiedene Züchtungen mit weißen und rosa Blüten. Meiner Erfahrung nach sind weißblütige Sorten etwas robuster und langlebiger als ihre rosa Schwestern. Aber probieren Sie selbst, welche Gaura lindheimeri in Ihrem Garten länger überlebt – und falls sie im Frühling tatsächlich nicht mehr erscheint, ärgern Sie sich bitte nicht, denn sie hat schon längst Nachwuchs bekommen.
Sämlinge der Prachtkerze / Präriekerze / Gaura Lindheimeri
Wie und woher bekommen Sie kostenlose Prachtkerzen?
Gaura lindheimeri verteilt im Laufe des Sommers unendlich viele Samen, aus denen ab Mai zahlreiche Sämlinge entstehen. Sie müssen nur rund um den Standort genau hinsehen und die Sämlinge nicht vorschnell jäten. Schon Baby-Prachtkerzen haben längliche, spitz zulaufende, mattgrüne Blätter mit dunklen unregelmäßig verteilten rotbraunen Flecken/Punkten. Sie haben dann die Wahl: Entweder Sie lassen die Sämlinge dort wachsen, wo sie aufgelaufen sind, oder, Sie verpflanzen sie an eine Stelle, an der noch eine Präriekerze fehlt. Dazu verwenden Sie bitte einen sehr langen Wurzelstecher, gehen damit neben dem Sämling senkrecht in die Erde und graben ihn aus. Doch Vorsicht: Die Pfahlwurzel darf dabei nicht abbrechen, sonst ist die Pflanze hin und wächst nicht mehr an.
Gelingen Prachtkerzen auch im Topf und auf dem Balkon?
Ja, aber nur, wenn die Pflanze von Anfang an im Topf gezogen wurde. Entweder durch Aussaat oder durch einen kleinen Sämling, der früh in einen Topf gepflanzt wurde. Dazu eignet sich ein schmaler, hoher Blumentopf.
Bitte graben Sie keine große Prachtkerze irgendwo aus. Sie würde den Umzug ohnehin nicht überleben.
Welcher Standort eignet sich?
Vollsonnig und der Boden muss auf jeden Fall durchlässig sein, sandig oder kiesig mit guter Drainage. Wenn das von Natur aus nicht gegeben sein, mischen Sie Sand mit ins Pflanzloch.
Räumen Sie Ihrer Gaura lindheimeri genügend Platz ein, damit sich die langen Blütenstiele schön frei bewegen können und sich dabei nicht in benachbarten Pflanzen verheddern. Meine Prachtkerzen wachsen an extrem schwierigen Stellen, mit denen sonst nur noch Katzenminze und ähnliche Hungerblümchen zurechtkommen: An kiesigen Ecken entlang der Gartentreppe, am Ende des Gartenweges, an der Einfahrt zur Garage, in der Krone der Gartenmauer aus Betonpflanzsteinen. Also überall dort, wo anstelle des sonst vorhandenen Gartenbodens (bei mir Lehm) nur Schotter mit wenig Sand und magerer Erde ist.
Ist die Prachtkerze winterhart?
Ja, im Prinzip schon. Aber es kommt ganz auf den Standort an. Die Prachtkerze mag keine nasskalten Winter, trockene Kälte übersteht sie dagegen schon. Und wenn nicht. Sie vermehrt sich zuverlässig durch Sämlinge.
Es soll helfen, die Staude schon Ende Oktober bodentief abzuschneiden, sonst blüht sie sich tatsächlich bis zum Frost tot.
Warum ist die Präriekerze eine Zukunftsstaude?
Die Prachtkerze liebt einen vollsonnigen, heißen, mageren und trockenen Standort. Sie zählt damit schon jetzt zu den Gewinnerinnen des Klimawandels und sollte deswegen in jeden Garten in trockener Südlage gepflanzt werden. Sie ist pflegeleicht, hübsch und dennoch erstaunlich robust.
Mein Garten ist derzeit ein Tummelplatz für Schmetterlinge und Bienen. Schuld daran sind unter anderem Rote Sonnenhüte, die dieses Jahr schon seit Juni in allen Beeten prachtvoll blühen. Schmetterlinge, Wild- und Honigbienen sind von Echinacea purpurea sehr begeistert und so herrscht von früh bis spät ein stetes Kommen und Gehen auf den stachligen “Igelköpfen”, wie der Volksmund Echinacea pupurea gerne nennt.
Warum es sich lohnt, Echinacea in den Garten zu pflanzen
Das alleine wäre schon Grund genug, jede Menge Sonnenhüte in den Garten zu setzen. Ich mag sie, weil sie stramm, stark und von ganz allein aufrecht bleiben, auch wenn sie im “Windkanal” stehen. Das Beste an ihnen ist jedoch: Sie blühen durchgehend von Ende Juni bis zum Frost, vorausgesetzt man putzt sie regelmäßig aus und entfernt das Verblühte. Bei meinem täglichen Rundgang durch den Garten achte ich daher auch auf die Sonnenhüte, wobei deren Blüten schon sehr lange halten. Auch in der Vase.
Der Rote Sonnenhut passt prima in ein sonniges gemischtes Rosen- und Staudenbeet. Nur mit dem Wasser sollte man nicht knausern. Steht er zu trocken, legt er die Blätter an, lässt die Köpfe hängen oder bildet nur kleine Blüte aus und zeigt damit seinen Durst überdeutlich an.
Wie Sie Sonnenhüte selbst vermehren.
Echinacea lässt sich im Frühling recht gut teilen. Fast noch spannender ist es jedoch, ihn selbst in Schalen oder im Saatbeet auszusäen. Meine eigenen Freilandversuche sind bislang leider bescheiden ausgefallen. Aber auf der Fensterbank gelingt die Aussaat mit ein, zwei Tricks recht zuverlässig. Im Gartenblog nebenan erzähle ich, wie die Aussaat des Roten Sonnenhuts sehr gut und zuverlässig gelingt.
Allerdings finde ich im Frühling auch immer wieder Sonnenhut-Sämlinge im Garten. Es lohnt sich also, die Augen nach ihnen offen zu halten. Rote Sonnenhüte fallen ja auch durch ihre roten Blätter auf und sind kaum zu übersehen.
Manche Echinacea purpurea treiben es ganz schön bunt.
Auch wenn es komisch klingt: Echinacea purpurea gibt es auch mit weißen Blüten. Sie fallen im Garten noch stärker auf und durch die neutrale Farben, lassen sich cremeweiße Sonnenhüte noch besser mit anderen Stauden und Rosen kombinieren.
Der Fachhandel bietet inzwischen auch gelbe, orange und spektakulär kupferfarbene Echinacea an. Diese Sonnenhut-Hybriden halten sich im Garten zwar nicht so lang wie der echte Rote Sonnenhut, aber fürs Erste steht einem Beet mit fröhlich bunten Sonnenhüten trotzdem nichts mehr im Weg. Wäre da nicht das Problem mit den Schnecken.
Lassen Sie sich von Schnecken nicht den Spaß am Sonnenhut verderben.
Echinacea purpurea steht, wie Dahlien, bei Nacktschnecken ganz oben auf dem Speiseplan. Auf Jungpflanzen haben es Nacktschnecken dabei besonders abgesehen. Deswegen gehen manche Gartenfreunde dazu über, Echinacea im Kübel und außer der Reichweite der Schnecken zu kultivieren. Ich dagegen schwöre auf das rechtzeitige Streuen von Schneckenkorn. Anfang März, sobald der Boden aufgetaut ist, kommen die jungen hungrigen Nacktschnecken aus ihren Löchern gekrochen und nehmen die Körner begierig auf. Wenn Sie Skrupel wegen Hunde oder Katzen haben: Nehmen sie einfach das biologische Schneckenkorn von Neudorff, das soll zwar weniger gut wirken, dafür aber für Vierbeiner tatsächlich ungefährlich sein. Streuen Sie Schneckenkorn an feuchten, regenreichen Tagen rund um besonders gefährdete Pflanzen – aber immer erst wenn vom zuvor gestreuten Schneckenkorn nichts mehr zu sehen ist.
Schneckenkorn und ein scharfes Messer sind die besten Strategien gegen die fiesen Plagegeister. Vom Schneckenzaun halte ich persönlich nichts, schon alleine weil innerhalb des Zauns genügend Schnecken und ihre Nachkommen sitzen, noch bevor der Zaun aufgebaut ist.
Übrigens: Jetzt wäre noch die richtige Zeit, Echinacea auszusäen. Die Weißen keimen erprobter Weise in der Schale sehr leicht. Sie sind Lichtkeimer und das erste Grün zeigt sich schon nach fünf bis sieben Tagen.
Weitere Blumenbilder mit Echinacea, dem Rotem Sonnenhut
Heute mal ein außergewöhnliches Blumenbild: Wolfsmilch Bergschnee, auch ‘Schnee auf dem Berge‘, ‘Amerikanisches / Japanisches Edelweiß’, ‘Braut und Bräutigam’ oder Weißrand-Wolfsmilch genannt. Das Wolfsmilchgewächs (Euphorbia marginata) inspiriert und trägt entsprechend viele Namen. Doch was taugt die Sommerblume im Blumengarten? Ist Wolfsmilch Bergschnee winterhart und so robust, wie der Name es vermuten lässt?
Ist Wolfsmilch Bergschnee winterhart?
Die einen sagen so, die anderen so. Im Internet kursieren einige, sich widersprechende Beschreibungen der einjährigen Sommerblume und in meinen Fachbüchern ist Bergschnee gänzlich unbekannt. Fest steht zumindest, dass sie sich durch Selbstaussaat im Garten erhält. Dadurch entsteht vermutlich der (trügerische) Eindruck, Wolfsmilch Bergschnee sei mehrjährig, also winterhart.
Die Heimat des ‘Amerikanischen Edelweiß’ liegt in Mexiko und im Süden von Nordamerika.
Wann wird Bergschnee gesät
Wolfsmilch Bergschnee kann ab März im Haus vorkultiviert werden. Das Saatgut läuft gleichmäßig auf, aber danach ist Geduld gefragt. Die dünnen, langen Triebe sehen nach nichts aus. Sie scheinen weder vorwärts gehen zu wollen, noch zurück. In diesem tristen Zustand verharren sie bis die Jungpflanzen schließlich Mitte Mai ins Beet dürfen.
Tipp: Säen Sie Bergschnee im Mai an Ort und Stelle. Dort wachsen sie schneller zu kräftigen Pflanzen heran.
Welcher Standort eignet sich für Wolfsmilch mit Zierwert?
Wilde Wolfsmilch wächst bekanntlich überall, insbesondere dort, wo man die Pflanze eben nicht haben möchte. Wolfsmilchgewächse mit Zierwert, wie die Walzen-Euphorbia, bevorzugen sonnige, trockene Standorte mit durchlässigem Boden, gerne auch im Kies oder Schotter. Genau diese Bedingungen bietet mein Sonnenhang überall.
Das Tückische dieser Blattschmuckpflanze ist: sie sieht anfangs, sprich drei Monate lang, nach rein gar nichts aus. Ein dünner Stängel, zwei, drei ovale Blättchen. Mehr bietet sie nicht. 25 cm Pflanzabstand machen diesen bescheidenen Eindruck auch nicht besser. Halten Sie sich dennoch daran und üben Sie sich in Geduld. Am Ende wird ‘Schnee der Berge’ etwa 50 cm hoch und verzweigt sich zu einer flachen Krone auf einem dünnen, aber überraschend stabilen Stiel. Ein Hangbeet ist für die Pflanze suboptimal, da sich ohne Stützen und nach Sturm Bergschnee gerne hinlegt. Kleine Bambusstäbe schaffen Abhilfe.
Ist Wolfsmilch Bergschnee giftig?
Ja. Wie alle Wolfsmilchgewächse sondert auch ‘Bergschnee’ an Bruchstellen einen weißen, klebrigen Saft ab. Dieser enthält zahlreiche Phorbolester, die toxisch sind und bei Hautkontakt Ekzeme und Hautirritationen verursachen. Tragen Sie deswegen unbedingt Handschuhe beim Gärtnern, insbesondere im Umgang mit Wolfsmilch. Das gilt nicht nur für Empfindliche und Allergiker, sondern für alle, denen ihre Gesundheit wichtig ist.
Lohnt sich ‘Schnee der Berge’ im Blumengarten?
Zugegeben, alles, was sie bisher über die Weißrand-Wolfsmilch gelesen haben, klingt nicht nach einer begehrenswerten Sommerblume, die Sie unbedingt pflanzen sollten. Das ändert sich jedoch sobald Bergschnee ab Ende Juli blüht. Dabei sind es nicht einmal ihre Blüten, die begeistern, sondern ihre funkelnden Hochblätter. Ähnlich wie Hortensien sitzen die echten, aber unscheinbaren und winzigen Blüten inmitten von strahlend weiß-grün panaschierten Hochblättern. Absolut sehenswert. Bis Ende Oktober blüht der ‘Schnee der Berge’ und danach ist fast schon Ende im Blumengarten.
Warum ist ‘Bergschnee’ Omen und Programm zugleich?
Ein Blick aus der Ferne genügt, und Sie wissen warum bei Wolfsmilch Bergschnee der Name Omen ist. Die kleine Pflanzengruppe leuchtet wie Schnee am Kilimandscharo. Geheimnisvoll, strahlend schön und wie geschaffen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Passanten bleiben jetzt schon stehen und fragen, was denn da so spektakulär blüht und leuchtet.
Gartentipp: Säen und pflanzen Sie Wolfsmilch Bergschnee in einer größeren Gruppe, damit sich die Wirkung der Blattschmuckpflanze voll entfalten kann. Einzelne gesetzte Pflanzen wirken dagegen sparrig und fallen leicht um.
Wie pflegen Sie Wolfsmilch Bergschnee im Blumengarten?
Bergschnee ist insgesamt betrachtet eine robuste, pflegeleichte Sommerblume. Passt der Standort, dann brauchen Sie nichts weiter zu tun, als sie nach dem Pflanzen und Angießen wachsen zu lassen. Gießen Sie bei lang anhaltender Trockenheit. Hornspäne im Frühling oder eine sehr kleine Dosis organischen Dünger genügen völlig, um im Hochsommer den begehrten ‘Schnee auf den Berg’ zu bringen. Viel Spaß dabei.
Mit Lilien hatte ich es bisher nicht so sehr. Sie waren mir immer ein wenig zu sperrig, blühen nur kurze Zeit und hinterlassen dann eben mehr oder weniger große Lücken in den Beeten. Dass diese cremeweiße Lilie dennoch in meinen Garten geriet, ist einer Spende zu verdanken. In einer prall gefüllten Blumenzwiebelkiste waren eben auch drei, vier dicke Lilienzwiebeln, die ich im Oktober zwischen Stauden tief in die Erde steckte. Lilienzwiebeln müssen spatentief in die Erde, um später einen guten Stand zu haben. Merke: Wer so schön blüht, darf gerne in meinem Garten bleiben und noch weitere Lilien mitbringen.
Zwei Königinnen in einem Beet? Besser sie sitzen weit auseinander.
Das Gute an Lilien ist: Sie blühen erst nach dem ersten Flor der Rosen und damit stehlen sich die edlen Damen gegenseitig nicht die Show. Statt dessen blühen sie zeitgleich mit Taglilien, mit denen sie, außer ihrem Trivialnamen “Lilie” jedoch nichts gemein haben. Es sind zwei völlig andere Pflanzengattungen. Lilien gehören zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) und Taglilien zu den Tagliliengewächsen (Hemerocallidoideae). Erstere sind Zwiebelgewächse, Tagliilen sind dagegen Stauden, krautige Pflanzen, die in Horsten wachsen.
In den Hintergrund gesetzt, fallen Lilien im Beet erst auf, wenn die schlanken, wenig beblätterten Stiele schon eine gewisse Höhe erreicht haben. Passt man dann ein paar Tage nicht auf, wird man plötzlich von einer hell leuchtenden Blüte überrascht. Es ist wie bei Clematis-Hybriden, die ihre dünnen Ranken unauffällig zwischen den Kletterrosen empor schieben bis dann plötzlich riesige Blüten erscheinen.
So finden Sie Ihre Lilien im Garten auch wenn sie noch unsichtbar sind.
Lilien lieben guten, nährstoffreichen Boden ohne Staunässe aber mit genügend Feuchtigkeit. Der Fuß darf und soll beschattet sein, der Kopf will am liebsten volle Sonne sehen. Zwischen oder hinter breit fallenden und dabei niedrig bleibenden Stauden finden Lilien einen guten Platz. Um die Pflanzstellen der Lilienzwiebeln zu markieren, kann man einige Traubenhyazinthen über sie setzen. Diese blühen im zeitigen Frühling, machen anschließend Platz für die Lilien und wenn im August die Lilienblüte vorbei ist, treiben auch schon die Blätter der Traubenhyazinthen wieder aus und markieren so die noch unsichtbaren Lilien im Beet.
Tipp: In Topf und Kübel bleiben Lilien mobil.
Weil Lilien nur für etwa vier Wochen im Jahr wirklich attraktiv sind, lohnt es sich, sie in große Blumentöpfe zu setzen und bis zu ihrer Blüte irgendwo im Garten unauffällig zu platzieren. Zeigen sich dann im Juli die ersten Knospen, stellt man sie in Sichtweite, beispielsweise auf die Terrasse und setzt sie mitsamt des Topfes in einen hübschen Kübel oder Übertopf.
Sie sind gute Schnittblumen – mit zwei dicken Mankos.
Lilien sind auch gute Schnittblumen. Allerdings ruiniert herunter fallender Blütenstaub Tischdecken und Möbel in nullkommanix. Deswegen entfernen Floristen gerne die auffallend großen Staubgefäße aus der Lilienblüte bevor die eleganten Schnittblumen in die Vase kommen. Der Preis dafür ist allerdings hoch: Ohne Staubgefäße verlieren Lilien enorm an Attraktivität. Deswegen, und weil viele Lilien eher stinken als duften, lasse und genieße ich sie lieber dort wo sie sind: im Garten in der zweiten Reihe.
Lilien pflegen: Die aristokratischen Zwiebelgewächse gibt in vielen Farben, Formen und Größen
Prächtige Lilien im Garten brauchen Dünger.
Schneiden Sie nach dem Verblühen die Blüte ab, lassen den Stängel mit den Blättern jedoch noch eine Weile stehen. Das ist wie mit Tulpen, Narzissen und anderen Zwiebelgewächsen. Die Blätter müssen auch nach der Blüte Kräfte sammeln fürs nächste Jahr. Düngen Sie Lilien zusammen mit den anderen Stauden im Garten zweimal im Jahr: Einmal im zeitigen Frühling und dann ein weiteres Mal bis Ende Juni. Ein handelsüblicher, organischer Dünger, Hornspäne oder Kompost sind dafür ideal.
Käferalarm! Rote Lilienhähnchen haben Lilien zum Fressen gern.
Rote hübsche Käferchen auf Lilien sollten Sie beizeiten absammeln, was allerdings nicht ganz so einfach ist. Lilienhähnchen, so heißen diese Käfer, lassen sich bei der geringsten Erschütterung nämlich einfach fallen. Nehmen Sie sich also eine leere Konservendose oder ein Schraubglas mit und positionieren Sie diese so, dass herunter fallende Käfer hinein fallen, sobald sie mit der anderen Hand die Pflanze oder das Insekt sanft berühren.
Oder aber, Sie überlassen den natürlichen Fressfeinden der Lilienhähnchen diese kniffelige Aufgabe. Besser wäre es und auf Dauer auch wirksamer. Wie das geht und wer Lilienhähnchen frisst, erzähle ich gleich nebenan.
Jungfer im Grünen, botanisch Nigella damascena, ist zwar nicht die Schwester der kleinen Meerjungfrau, jedoch mindestens so verspielt wie diese. Ihr Refugium sind nicht Meeresfluten, sondern sonnige Naturgärten und Wiesen. Ihr Anspruch an den Boden ist eher bescheiden und wenn man sich einmal für die kleine Jungfrau entschieden hat, bleibt sie einem auch ein Leben lang treu. Will sagen: Garten-Schwarzkümmel, Gretl im Busch, die Venushaarige, wie die verspielte Sommerblumeauch noch heißt, sorgt selbst für reichlich Nachwuchs und der taucht dann jedes Jahr aufs Neue im Garten auf. Es ist immer ein Frage des Platzes, ob man die hübsche Sommerblume gewähren lässt oder nicht.
Jungfer im Grünen, verspielte Sommerblume für den Naturgarten | Video
Wie wird Nigella vermehrt?
Die Sommerblume ist ausgesprochen anspruchslos, allerdings kann man sie, so weit ich weiß, nirgends als Pflanze kaufen, wohl aber säen. Im Saatguthandel finden Sie Saatgut für NIgella mit weißen, blauen oder rosa Blüten. Die Aussaat gelingt recht einfach. Wie Sie die Sommerblume einfach und sicher säen erkläre ich Schritt für Schritt im Schwesterblog.
Ist sie bienenfreundlich?
Ja, insbesondere Hummeln fliegen sie sehr gerne an.
Eignet sich Sommerblume Braut in Haaren für den Vasenschnitt?
Ihre markanten Fruchtknoten lassen sich zudem gut trocknen und finden dann in Trockensträußen Verwendung. Sie halten sich monatelang.
Halbreife Samenkapseln für Trockensträuße und Gestecke
Nur Echter Schwarzkümmel ist das Gewürz des Orients
Echter Schwarzkümmel, bot. N. sativa, eine Verwandte der Jungfer im Grünen, ist überaus vielseitig in der Küche. Im Orient wird er seit über 2000 Jahren als Gewürz verwendet. Die schwarzen Samen werden zusammen mit Sesam und groben Salz gerne auf Türkische Fladen gestreut und sind Bestandteil einiger Gewürzmischungen, beispielsweise Bengalisches Panch Phoron.
Die Pharmazie stellt aus Echten Schwarzkümmel Karminativa gegen Magen- und Darmbeschwerden her.
Oleander zaubert mediterranes Feeling auf jede Terrasse und ist dabei robust, wie kaum eine andere Kübelpflanze. Sie gehört zu den ersten, die im Vorfrühling raus dürfen und sie ist, zusammen mit echtem Gewürz-Lorbeer, die Letzte, die im Herbst ins Winterquartier muss. Leichte Minusgrade bis – 5-6 Grad machen ihm rein gar nichts aus. Solange nur genügend Wasser und Dünger gegeben wird. In freier Natur wächst der Strauch, der auch Rosenlorbeer heißt, am liebsten entlang von Wasserläufen. Das ist schon der erste wichtige Hinweis auf seinen hohen Wasserbedarf, insbesondere im Sommer.
Wie viel Wasser braucht Rosenlorbeer?
Oleander ist im Sommer immer durstig. Das mediterrane Gehölz liebt sogar nasse Füße und kalkhaltiges Wasser, sofern es abgestanden ist. Der Oleanderfreund gießt also am besten mit Leitungswasser (bei Hitze mehrmals täglich) und lässt immer etwas Wasser im Untersetzer stehen. Verkehrte Welt! Im Winter kommt der Strauch naturgemäß mit weniger Wasser aus. An frostfreien Tagen sollten Sie die Fingerprobe machen und bei Bedarf gießen.
Gelbe Blätter am Oleander: warum und was hilft?
Gelbe Blätter am Oleander sind ein sicheres Zeichen für Hunger und Durst. Spätestens jetzt sollten Sie ihm einen Untersetzer gönnen und von April bis September / Oktober einmal wöchentlich einen guten Schuss flüssigen Blumendünger. Die richtige Dosis finden Sie auf der Flasche, richten Sie sich nach der Gebrauchsanweisung!
Oleander überwintern: wie und wo?
In manchen Jahren kann Rosenlorbeer sogar draußen überwintern. 2014 war so ein Jahr. Winter 2018/2019 gab es bei uns in Franken auch nur sehr wenige Frosttage, an denen die Kübelpflanze besonders geschützt werden musste. Doch selbst wenn sich eine Frostperiode im Winter ankündigt, begnügt sich das Gehölz auch mit einem dunklen Platz in der Garage oder im Keller. Gut, wenn der Busch dann nicht allzu üppig ist und/oder auf Rollen steht.
Wer einen Oleanderbusch kompakt halten will, muss wissen, dass die Blüten nur am vorjährigen Holz erscheinen. Wer Hortensien hat, kennt das Prinzip. Das heißt aber auch, um das Wachstum etwas zu begrenzen, müssen Sie entweder auf Blüten verzichten oder immer nur etwa ein Drittel der überzähligen Äste möglichst bodentief abschneiden. Dadurch verjüngt sich der Busch und treibt von unten neue Triebe.
Oleander vermehren?
Schneiden Sie aus den abgeschnittenen Trieben Stecklinge. Setzen Sie je 3 Stecklinge in einen Topf mit sandiger Erde, gießen Sie an, stülpen Sie einen Gefrierbeutel darüber und stellen Sie den Topf an ein schattiges Plätzchen. Lüften Sie täglich und besprühen Sie anschließen die Stecklinge mit Wasser. Wenn Sie zur Stecklingsvermehrung eine halbdurchsichtige Aufbewahrungsbox z. B. von IKEA verwenden, geht die Pflege noch leichter.
Vorsicht: Ohne Schnitt wird Ihr mediterraner Freund im wenigen Jahren, sofern kein starker Frost dazwischen kommt, einen ziemlich großen Busch.
Tipp: In Weinbauregionen und in besonders geschützten Lagen kann Oleander auch eingepflanzt werden. Er wird dadurch kräftiger und übersteht Fröste weitaus besser, als Oleander im Pflanzkübel.
Oleander pflegen und schneiden, so geht’s:
Rosenlorbeer braucht im Sommer sehr viel Wasser. Gießen Sie reichlich und lassen Sie Wasser im Untersatz stehen.
Gießen Sie mit kalkhaltigem Leitungswasser.
Der mediterrane Strauch ist ein Starkzehrer. Düngen Sie spätestens ab Mitte Juni wöchentlich einmal mit flüssigem Blumendünger.
Knipsen Sie Verblühtes regelmäßig aus. Je schneller Sie verblühte Blütenstände ausschneiden, desto mehr Knospen erscheinen und desto länger blüht der Oleander.
Lassen Sie Ihren Oleander im Herbst möglichst lange draußen stehen. Er verträgt leichte Fröste (bis -5-6°C) und übersteht die wenigen Frosttage auch in dunklen Winterquartieren (Garage).
Oleander blüht am zweijährigen Holz (wie Bauern-Hortensien).
Schneiden immer nur ein Drittel der Zweige bodentief ab. So bleibt der Busch kompakt und schiebt von unten neue Triebe.
Ausgepflanzter Oleander ist robuster und hält mehr Frost aus. Ein Option für milde Regionen.
Wenn eine Taglilie schon länger im Beet steht, wird sie manchmal blühfaul. Wenn das geschieht, ist es gut, wenn man den Horst teilt und jedes Teilstück an eine andere Stelle pflanzt. Abgesehen davon machen Sie einer Gartenfreundin mit so einer schönen und pflegleichten Staude sicher viel Freude.
Warum sind Taglilien perfekte Stauden?
Der Juli kann hierzulande ziemlich heiß und trocken sein doch das macht den Taglilien in der Regel nur wenig aus. Ihre Wurzeln sind enorm dicke Speicherorgane und darin speichern sie Wasser für trockene Zeiten. Das ist wichtig für Pflanzen, die gerne in praller Sonne stehen und auch auf schlechten Boden wachsen – wenn sie es denn müssen. Taglilien, bot. Hemerocallis, sind damit die perfekten Gartenstauden für Anfänger. Robust, blühfreudig, genügsam und leicht zu teilen.
Die Taglilie macht fast jeden Standort mit: trocken, karg, sonnig, Prärie pur. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen Taglilien, die gerade so überleben und solchen, die unter optimalen Bedingungen wachsen können. Erstere bleiben weit unter ihrer normalen Wuchshöhe zurück und bilden auch nur kleine, wenige Blüten aus. Gut genährte Taglilien stehen dagegen stramm und prächtig im Beet. Natürlich kommt es auch hier auf die einzelne Sorte an aber Pi mal Daumen werden die Hungerkünstler maximal nur halb so groß wie ihre vernünftig kultivierten Brüder und Schwestern im Beet.
Hängende Taglilien in der Gartenmauer
Blühen Taglilien auch im Halbschatten?
Es macht auch einen Unterschied, ob Taglilien den ganzen Tag über in voller Sonne stehen oder vor der prallsten Mittagssonne geschützt in einem West- oder Ostbeet. Dort blühen sie nämlich erheblich länger und sind bisweilen auch kräftiger durchgefärbt.
Eine meiner Lieblingssorten “Tan” wächst direkt an der Grundstücksgrenze in einem dieser hässlichen Betonpflanzsteine und obwohl der Platz an der prallen Sonne extrem und so begrenzt ist, gedeiht Tan äußerst prächtig. Der gesamte Topf ist durchwurzelt. Jedes Jahr nach der Hauptblüte nehme ich sie heraus, teile sie und setze sie mit frischer Pflanzerde zurück in den Betonpflanzstein.
Taglilie Tan nach kurzem Schauer im Sommergarten
Taglilien teilen: wie und wann?
Nach der Blüte ist die beste Zeit, um Taglilie zu teilen. Dann weiß man nämlich noch ihre Blütenfarbe und schätzt auch ihre Gesamterscheinung besser ein. Wer diesen Zeitpunkt jedoch verpasst hat, kann Taglilien auch im zeitigen Frühling nach ihrem Austrieb teilen. Dazu heben Sie am besten die ganze Pflanze aus dem Beet heraus, schüttelt den Wurzelstock so kräftig dass sich die Erde löst. Anschließend ziehen Sie mit den Händen kräftig die Pflanze in zwei oder mehr Teile. Die Wurzeln mit ihren verdickten Speicherorganen sind locker in einander verzahnt und lassen sich leicht auseinander nehmen.
Kürzen Sie vor dem Einpflanzen der Fächer (die so gewonnenen Teilstücke der Pflanze) auf wenige Zentimeter und pflanzen Sie sie in frische Erde. Nur noch angießen und abwarten. So geteilte und frisch gepflanzte Taglilien erholen sich schnell und überraschen oft sogar im nachfolgenden Herbst mit einer kleinen Nachblüte.
Wann blühen Taglilien?
Hemerocallis blühen von Mai bis Oktover. Durch geschickte Sortenwahl kann man den ganzen Sommer über und bis in den späten Herbst wundervolle Taglilien erleben. Wichtig ist dafür dieses überschaubare Maß an Pflege: Ein bis zwei Düngergaben (März + Mitte Juni) mit organischen Dünger und regelmäßiges Ausputzen während der Blüte. Das verhindert, dass bei Regen Verblühtes noch junge Knospen verkleben.
Ab Mitte Juni beginnt die große Zeit der Taglilien, botanisch Hemerocallis. Sie wachsen praktisch in jedem Gartenboden und sogar den Standort Gartenmauer aus Betonpflanzsteinen halten sie aus. Sonnig haben es die robusten Gartenstauden am liebsten. Mit Halbschatten kommen sie aber auch gut zurecht. Einer der vielen Gründe, warum die Bahnwärter-Taglilie einst Karriere machte – trotz oranger Blüten.
Warum sind Taglilien ideale Stauden für faule, aber intelligente Gärtner?
Sie suchen Pflanzen bzw. Stauden, die mit möglichst wenig Einsatz viel hermachen und trotzdem wochenlang blühen? Dann pflanzen Sie am besten Taglilien/Hemerocallis. Solange sie nicht blühen, wirken die Stauden wie Gräser mit lanzettartigen, mehr oder weniger langen Blättern. Es gibt kleinblütige und großblütige Taglilien, duftende Taglilien, Miniaturen, die gut in Steingärten passen und sehr schlanke, hoch gewachsene Sorten und dazwischen zahlreiche Varianten.
Taglilien sind äußerst pflegeleicht und bescheiden: Im Vorfrühling befreit man sie vom alten Laub und gönnt ihnen etwas Dünger. Danach müssen Sie ihnen nur noch beim Wachsen zusehen – und spätestens im Juni beginnen sie zu blühen. Manche sogar schon im Mai.
Entfernen Sie am besten täglich das Verwelkte, so können Sie die Schönheit der Pflanzen ungetrübt genießen. Am leichtesten ist es, abends, kurz bevor es dunkel wird, die Blüten abzupflücken. Über Nacht würden sie ohnehin verwelken, denn jede blüht immer nur einen Tag. Dafür öffnen sich täglich neue Blüten und so blüht die Pflanze tatsächlich wochenlang.
Bahnwärter-Lilie macht auch in einem modernen Garten mächtig viel her. Alleine schon ihrer Größe wegen.
Wie kam die Bahnwärter-Taglilie zu ihrem Namen?
Zu den bekannten, aber nicht sehr beliebten, Sorte gehört auch sogenannte Bahnwärter-Taglilie. Sie stand früher oft in den bescheidenen Gärtchen direkt neben den Gleisen. Ältere Leser erinnern sich vielleicht noch an beschrankte Bahnübergänge, die noch von echten Bahnwärtern bedient wurden. Gerade auf dem Land war das zwar eine wichtige Tätigkeit, aber auch eine, die mit vielen Leerstunden verbunden war. Deswegen die Gärtchen und deswegen auch Bahnwärter-Taglilien. Ihre matt-orangen Blüten sitzen hoch über den Blättern und wirken, um ganz ehrlich zu sein, ein bisschen langweilig. “Ernsthafte” Gärtner ignorierten Bahnwärter-Taglilien deswegen lange Zeit, doch das hat sich inzwischen grundlegend geändert – aus guten Gründen.
Die Bahnwärter-Taglilie blüht früh, wächst sehr hoch und hat eine tolle Fernwirkung
Warum Hermerocallis sammeln und pflanzen?
Hemerocallis sind recht einfach zu vermehren und zu kreuzen, So kommt es, dass sich immer mehr Gärtner mit ihnen intensiv beschäftigen. Jährlich werden zig neue Sorten registriert, dennoch wird längst nicht jede Neuheit auch auf Dauer zum Erfolg. Zumindest ist jedoch inzwischen die Auswahl in gut sortierten Staudengärtnereien größer denn je.
Vor 23 Jahren kam auch die erste Taglilie in meinen Garten. Es war die kleine, gelb blühende Sorte Stella d’Oro. Sie hält den heißen Südhang aus und gedeiht sogar in der Gartenmauer aus Betonpflanzsteine. Inzwischen wachsen sehr viele verschiedene Hemerocallis in meinem Garten. Von der cremeweißen Shephard bis zu den feurigen “Rotes Rathaus” und “Moses Fire” sowie hohe, zitronengelbe Taglilien ist alles dabei. Ich pflanze Sie bevorzugt entlang der Gartenwege, damit ich abends das Verblühte leichter pflücken kann. Faule Gärtner verzichten vielleicht auf diesen kleinen Liebesdienst, ich jedoch nicht. Will ich mich doch jeden Tag an den makellosen frisch aufgeblühten Taglilien-Blüten erfreuen ohne verwelkte Blüten dazwischen zu sehen.
Wo gibt’s die schönsten Taglilien?
Frühblühende Sorten blühen bereits ab Mai z. B. Maikönigin, Hemerocallis Minor oder die bekannte kleine Stella d’Oro. Manche Taglilie-Sorten blühen im Herbst noch ein zweites Mal, wie die schöne Taglilie Christmas Is. Zu den spätblühenden Sorten gehören die wundervolle gelbe Augustfreude und Septemberfreude. Dazwischen liegt eine enorme Vielfalt an Blütenformen, Blütenfarben, Wuchshöhen und Blütezeiten. Grund genug, sich bei der Auswahl in gut sortierten Staudengärtnereien oder bei ausgewiesenen Hemerocallis-Spezialisten umzusehen, und sich nicht mit den Allerweltspflanzen vom Baumarkt zu begnügen. Es lohnt sich.
Was Sie sonst noch über die Pflege der Taglilien wissen sollten, erfahren Sie im Schwesterblog “Wo Blumenbilder wachsen”, gleich nebenan.
Die Wiesen-Iris freut sich über den anhaltend feuchten Frühling mindestens genauso wie über jeden sonnigen Tag. Über die vielseitige Familie der Iris zwischen Feuchtbiotop und Trockenhalde.
Ein Garten ohne Iris ist auch keine Lösung.
Iris sind elegante Blumen aber kompliziert? Ach was. Man muss nur wissen, welche Iris oder Schwertlilie man vor sich hat und schon sind Standort und Pflege überhaupt kein Rätsel mehr. Dabei hilft mitunter auch Spazieren gehen und dabei die Augen weit offen zu halten.
Sieht aus wie Gras, ist aber der Austrieb einer Wiesen-Iris
Die Wiesen-Iris mag es sonnig und ein bisschen feucht
Die Wiesen-Iris ist hierzulande heimisch und wächst gerne auf feuchten Wiesen. Im Dreiländereck am Bodensee liegt mitten im Eriskircher Ried ein berühmtes Wieseniris-Gebiet, das unter Naturschutz steht: Blau-violette Blüten so weit das Auge reicht und deswegen auch ein wahrer Magnet für Naturfreunde. Zur gleichen Zeit stechen auch anderswo an Teichufern und entlang von Bächen meterhohe gelbe Schwertlilien ins Auge. Die eleganten Pflanzen mögen es gerne richtig feucht und dienen daher auch zum Bepflanzen von Uferböschungen. Robuste Neuzüchtungen, die auch ein bisschen kleiner ausfallen können, passen sogar in einen Blumenkübel oder in einen Miniteich auf der Terrasse. So hübsch sah neulich meine kleine gelbe Schwertlilie aus.
Bart-Iris / Schwertlilien lieben trockene, heiße und vollsonnige Standorte
Ganz anders sind Bart-Irisse: Sie haben Rhizome, wurzeln sehr flach, bevorzugen knalltrockenen, mageren Boden und Sonne im Überfluss. Es gibt kleine Bart-Iris für den Steingarten, mittelhohe Bart-Iris für jeden normalen Garten und sehr hohe Iris, die besser ein bisschen windgeschützt stehen sollten. Sie sind die wahren Diven unter den Bart tragenden Irissen. Unglaublich dominant aber dann doch mit überschaubarer Halbwertzeit. Das heißt: Die eleganten Diven blühen leider allesamt nicht sehr lang. Dennoch: Ein Garten ohne Iris kann eigentlich nicht sein. Sie gehört zum Frühling so wie flirrendes Sonnenlicht und saftiges Maigrün.
Zweifarbige hohe Bartiris mit dunkler und heller violetter Blüte
Die Iris ist ein klassisches Motiv der Bildenden Kunst
Um das besser zu verstehen, könnten Sie sich vielleicht mal wieder mit den schönen Künsten beschäftigen. Van Gogh ist berühmt für seine Iris-Bilder, sie zieren noch heute Vasen, Schirme und Blumenposter. Gleiches gilt auch für Claude Monet, Timothy Easton, Albrecht Dürer, Blumenillustrator Redouté oder den Jugendstilkünstler Alphonse Mucha. Sie alle verehrten und malten Iris, die Göttin des Lichts in unzähligen Variationen und trugen damit sicher auch zu ihrem noblen, eleganten Image bei.
Iris hollandica, eine Zwiebeliris.
Nur die Zwiebel-Iris wächst überall
Und dann gibt es auch noch Irisse, die keine Rhizome haben und auch keinen Bart tragen, sondern Zwiebelgewächse sind. Die winzige aber knallharte Netzblatt-Iris blüht sogar schon ab Februar/März und ist ein echter Hingucker im sonst so winterlich grau-braunen Garten. Wogegen Iris hollandica von Mai bis Juni fast überall im Garten und in Töpfen gedeiht und reizend blüht. Oft schieben gleich zwei oder drei Blüten hintereinander aus den oberen Hüllblättern. Welch ungeahnte Blütenfülle, für eine einfache Iris allemal!
Weitere Blumenbilder mit Iris, der Göttin des Lichts.
Bulgarischer Lauch überrascht mit hübsch nickenden Glöckchenblüten, die sich im Verblühen allerdings um 180 Grad nach oben drehen und dann wie Türmchen oder Zipelmützen aussehen. Sehr wundersam, dekorativ und zugleich nützlich.
Wieso tanzt Bulgarischer Lauch völlig aus der Reihe?
Bulgarischer Lauch zählt botanisch gesehen nicht (mehr) zu der vielseitigen Allium-Familie. Statt seines früheren Namens Allium siculum heißt er heute Nectaroscordum siculum ssp. bulgaricum. Ein etwas schwieriger Name, der im Sprachgebrauch vermutlich nur von wenigen Experten so verwendet wird. So oder so: Der Bulgarische Zierlauch ist höchst interessant und unterscheidet sich deutlich von anderen Zierlauch-Gewächsen. Man kennt ihn auch unter den Begriffen Sizilianischer Honiglauch, Bulgarischer Schmucklauch oder Pagodenlauch. Letztere trifft auf den Punkt.
Warum so viele Namen für nur eine Pflanze?
Das ist wohl der Fantasie der Blumenfreunde geschuldet und an dem “verrückten” Auftritt des Zwiebelgewächses.
Video: So dreht sich Bulgarischer Lauch
Wie blüht Nectaroscordum siculum?
Los geht’s zwischen April und Mai mit einem stabilen, etwa 1 Meter hohen Stängel. Auf ihm sitzen nach oben zeigende, spitz zulaufende, purpurne Knospen, die sich nach und nach zu Glöckchen öffnen und dann nach unten neigen. Insekten lieben sie, so wie alle Zierlauch-Gewächse. Rund um die Blüte herrscht ein reges Treiben von Hummeln, Bienen und anderen Insekten. Schon dies ist ein guter Grund, sich Bulgarischen Lauch in den Garten zu holen.
Die Zwiebeln sind zwar relativ teuer, aber die gute Nachricht ist: Wo es ihm gefällt, vermehrt sich Bulgarischer Lauch zuverlässig durch Samen und Brutzwiebeln. Rund um die Mutterpflanzen entstehen mit den Jahren kleine Tuffs mit Tochterpflanzen, die Sie später gut trennen und an eine neue Stelle im Garten setzen können. Zusätzlich taucht der durch Samenflug vermehrte Bulgarischer Lauch da und dort von alleine irgendwo im Garten auf. Sie erkennen ihn und seine Zwiebeln schnell am Knoblauchgeruch und an seinen besonders festen Stielen.
Wo wächst Bulgarischer Lauch?
Bulgarischer Zierlauch wächst in freier Natur in Bulgarien, Rumänien, im Norden der Türkei und auf der Krim. Er bevorzugt, wie alle Zwiebelgewächse, einen frischen und durchlässigen Boden und einen sonnigen, absonnigen bis halbschattigen Standort. Sommertrockenheit schadet nicht. Kalkhaltigen Boden verträgt er auch. Das Zwiebelgewächs passt in jeden naturnahen Garten und verbraucht naturgemäß kaum Platz. Allerdings können Sie die interessante Entwicklung seiner Blüte viel besser verfolgen, wenn direkt daneben keine gleich hohen oder noch höhere Pflanzen wachsen. Zumindest nicht zur gleichen Zeit auf dieser Höhe sind.
Aus Glöckchen werden Türmchen.
Nach der Blüte macht Bulgarischer Lauch eine sehenswerte Kehrtwende.
Das Besondere am Bulgarischen Lauch ist die Verwandlung des Blütenstandes. Aus den verblühten Glöckchen werden spitze Türmchen, die nach oben zeigen. So verharren und reifen sie wochenlang und verteilen, sobald ihre Zellwände so trocken und brüchig wie Seidenpapier geworden sind, ihren Samen. Der Kreislauf des Lebens beginnt von Neuem.
Warum dreht sich der Blütenstand?
Zur Erhaltung der Art.
Erst werden Bienen angelockt, danach die Samen vor Regen gut beschützt – durch ein Dach.
Mutter Natur war in Spiellaune, ganz sicher.
Verblühter Bulgarischer Lauch
Welche Pflanzpartner passen zu Honiglauch?
In meinem Garten hat sich Bulgarischer Lauch besonders im Halbschatten etabliert und vermehrt. Er wächst dort neben und zwischen Pfingstrosenmohn,Tagillien, Frauenmantel, Lungenkraut, Farn, Rosen, Wieseniris und anderen Stauden, Eine Gruppe hat sich sogar vor eine Pfeifenwinde gesetzt und wird von Jahr zu Jahr schöner, trotz Wurzeldruck.
Wo Schachbrettblumen, auch Kiebitzei genannt, in freier Natur und im Garten wachsen und sich gerne auch vermehren. Ein Hoch auf die hübsche Frühlingsblume, die ihr markantes Aussehen bereits mit ihrem Namen beschreibt.
Wo wachsen Schachbrettblumen?
Vor den Toren von Wangen im Allgäu liegt der Schwarzensee, ein mooriger Weiher, eingebettet in ein weitläufiges Feuchtgebiet. Der Fahrradweg zur Schule führte mich in meiner Jugend jeden Tag daran vorbei. An Tagen, an denen ich Blumen vom Wegesrand zum Bio-Unterricht mitbringen durfte, musste ich also nur die Augen öffnen, um die schönsten Pflanzenschätze zu entdecken. Im Frühling immer mit dabei: weiße und rote Schachbrettblumen. Die schönen Frühlingsboten wuchsen damals, in den 1970er-Jahren dort noch massenhaft. Inzwischen vermutlich längst nicht mehr, was wirklich schade ist.
Schachbrettblumen sind streng geschützt!
Heutzutage sind Schachbrettblumen in freier Natur leider stark gefährdet und müssen deswegen stets stehenbleiben (arme Schulkinder!). Wer sie dennoch genießen will, kauft sie am besten blühend beim Floristen und setzt die Zwiebelgewächse anschließend ein eine sonnige, möglichst feuchte Stelle in den Garten. Natürlich können Sie im Herbst auch ihre kleinen, weißen Blumenzwiebeln (Fritillaria) im Garten verstecken. Allerdings sollten Sie die empfindlichen Zwiebelchen nicht lange offen liegenlassen. Sie trocknen schnell aus und wachsen bzw. blühen dann nicht mehr.
Wo es ihnen gefällt, breiten sich die Schachbrettblume gerne mit Brutzwiebeln oder Samen im Garten aus und fleißige Ameisen helfen bei der Ausbreitung durch Samen! Ein bisschen Geduld ist dazu allerdings erforderlich, ebenso Beete, die auch im Hochsommer nicht völlig austrocknen. Der Anblick dieser hübschen Frühlingsboten lohnt den kleinen Aufwand allemal.
Wie werden sie gepflegt?
Am besten gar nicht. Lassen Sie die Blumen blühen und ganz in Ruhe welken. Es entwickeln sich hübsche Samenstände, die wie Krönchen aussehen. Sie trocknen im Laufe des Sommers und geben schließlich den Samen frei. Lassen Sie Mutter Natur nur machen, dann klappt es auch mit der Vermehrung.
Die Zwiebelblumen sind Starkzehrer und freuen sich über einen Standort in guter Gartenerde. Versorgen Sie den Boden im Herbst mit reifen Kompost oder düngen Sie das Blumenbeet mit Hornspänen oder org. Staudendünger.
Gießen Sie bei Trockenheit, dann bleiben das Kiebitzei auch seinem Standort treu und vermehrt sich im Laufe der Zeit.