Später Herbst und immer noch keine Narzissen gesetzt? Egal! Es ist noch immer Zeit genug, sich mit Blumenzwiebeln einzudecken und sie in Garten oder Pflanzkübel zu pflanzen. Solange der Boden noch offen und nicht gefroren ist, können Sie nicht nur Narzissen setzen, sondern auch Stauden, Rosen und andere Gehölze pflanzen. Selbst im Januar oder Februar gesetzte Tulpen oder Narzissen blühen noch im gleichen Frühling, wenn auch ein bisschen später. Also keine Ausrede mehr, ran an die Blumenzwiebeln und dann ab in den Garten.
Frühlingstanz der Narzissen | Video
Warum ist es gut, Blumenzwiebeln erst im Spätherbst zu setzen?
Viele Blumenzwiebelhändler, Baumärkte und Gartencenter bieten ihre Blumenzwiebeln zum Ende der Gartensaison besonders günstig an. Die Qualität der Blumenzwiebeln ist noch immer bestens, zumindest was Narzissen, Tulpen und Krokusse angeht. Blumenzwiebeln von Schneeglöckchen, Anemonen, Zwerg-Iris oder Winterlingen trocknen dagegen schnell aus und sollten daher lieber direkt nach der Blüte in die Erde. Falls das nicht geht, dann sobald ein Blumenzwiebelzüchter sie versendet.
Je schwerer der Boden, desto später sollten Sie Blumenzwiebeln pflanzen.
Dieser Herbst ist sehr mild und noch immer recht trocken. Während trockener Boden gut für die Gesundheit der Blumenzwiebeln ist, regt das milde Wetter so manchen Frühblüher viel zu früh zum Austreiben an. Mit fatalen Folgen. Der erste starke Nachtfrost bringt die vorwitzigen, aus der Erde spitzenden Triebe um, und dann ist es vorbei mit ihrer Blütenpracht. Die Blumenzwiebeln in der Erde überleben zwar, blühen aber erst ein Jahr später. Schade drum.
Schwerer, zu Nässe neigender Lehmboden ist ohnehin kein guter Platz für empfindliche Blumenzwiebeln. Setzen Sie besonders heikle Zwiebel- und Knollengewächse, beispielsweise die der prächtigen, mannshohen Steppenkerzen, daher lieber auf ein Drainagebett aus Sand. Regenwasser fließt so schneller ab und die Knollen bzw. Blumenzwiebeln faulen nicht.
Narzissen verwildern gerne und reichlich, wenn man sie lässt.
Je besser der Standort zur Pflanze passt, desto langlebiger und gesünder wächst sie. Diese Binsenweisheit gilt nicht nur für Stauden und Gehölze, sondern auch für Blumenzwiebeln. Gerade Narzissen sind am richtigen Standort sehr robust und bilden mit der Zeit immer dickere Tuffs. Die sehen toll aus, aber im Laufe der Jahre bilden sie oft nur noch grüne Blätter aus und werden blühfaul.
Tipp: Graben Sie blühfaule Narzissen aus und trennen Sie Mutter- und Tochterzwiebeln voneinander. Setzen Sie die Blumenzwiebeln anschließend getrennt voneinander an einen neuen Standort in frische Erde.
Wo sind Narzissen zum Verwildern völlig ungestört?
Wenn Sie, so wie ich, Blumenbeete je nach Saison immer wieder neu bepflanzen, stoßen Sie unweigerlich immer wieder auf Blumenzwiebeln – oft mit fatalen Folgen. Das muss nicht sein. Ich habe gute Erfahrung mit eigenen Standortregeln für Narzissen und andere Blumenzwiebeln gemacht. So wachsen Narzissen unter Blattschmuckstauden (Hostas / Funkien) völlig ungestört und dürfen dort auch ihr Laub behalten, bis es von alleine verwelkt. Unter großen Hostablättern sind sie schließlich unsichtbar und stören nicht.
Auch das hintere Drittel der Blumenbeete, zwischen hohen Stauden (Helenium oder Helianthus), ist den fröhlichen Osterglocken / Narzissen, Schneeglöckchen und Winterlingen vorbehalten. Im zeitigen Frühling sorgen sie dort mit ihren sonnigen Farben für viel Aufmerksamkeit und gute Laune. Spätestens ab Mitte Mai verschwinden die welkenden Narzissenblätter zwischen den dann kräftig wachsenden Stauden.
Narzissen setzen auf Baumscheiben: was ist wichtig?
In meinem Garten haben sich auch Baumscheiben gut für kleine Narzissen bewährt. Die Blumenzwiebeln wachsen dort völlig ungestört, denn Hacken fällt auf Baumscheiben ohnehin flach, um die Baumwurzeln nicht zu beschädigen. Auslaufendes Unkraut entferne ich nur selektiv und sehr vorsichtig mit einem Wurzelstecher.
Tipp: Setzen Sie Blumenzwiebeln am besten noch im gleichen Jahr wie den Baum. Hat der Baum erst einmal Wurzeln geschlagen, ist fast jede Unterpflanzung schwierig bis unmöglich. Es sei denn per Aussaat.
Warum Sie für Tulpen sichere Plätze reservieren sollten.
Die Mitte des Blumenbeetes gehört den mittelhohen bis hohen Tulpen. Am besten wirken Tulpen in Tuffs mit jeweils 3, 5 oder 7 Stück, je nach Platz. Kleine, kurzstielige Wildtulpen gehören dagegen entweder an den Beetrand oder, falls vorhanden, flächig oder in größeren Tuffs in ein steiles Hangbeet. Wildtulpen blühen schon sehr früh und genießen im bunten gemischten Staudenbeet die volle Aufmerksamkeit.
Begleitpflanzen, wie Traubenhyazinthen, Vergissmeinnicht oder Polsterstauden geben diesen botanischen Tulpen den farblich passenden Rahmen und verblühen rechtzeitig vor dem Pflanzen des Sommerflors.