Mit Pauken und Trompeten verschafft sich die gigantische Lilie Golden Splendour Respekt und Aufmerksamkeit im Sommergarten. Sie ist ein echter Hingucker und präsentiert nach einander vier riesige Blüten im schönsten Sonnengelb. Kurz: Lilien pflegen in einer ganz neuen Dimension.
Lilien brauchen respektvollen Abstand, um sich edel zu präsentieren.
Allerdings, um der Wahrheit zu genügen: Lilien sind schwierig im gemischten Staudenbeet unterzubringen. Sie brauchen unten herum zwar nicht viel Platz im Beet, doch tut ihnen gebührender Abstand zu Prachtstauden und Rosen sichtlich gut. Zu nahe an der Nase sollten Lilien auch nicht stehen, da ihr Geruch oft ziemlich streng und fast schon aufdringlich ist. Im Zweifel passen Trompetenlilien (und andere Lilien) jedoch hervorragend in mindestens 30 Zentimeter große Kübel. Wenn sie dann blühen, kann man immer noch entscheiden, wo im Garten und mit welchen Partnern sie am besten gefällt.
Ein guter, ruhiger Hintergrund sorgt für optische Ruhe.
Bei diesem Blumenbild sorgt dunkelgrünes, straff aufrecht wachsenden Reitgras im Hintergrund optisch für Ruhe. Sobald die Lilie verblüht ist, fällt der grüne Stiel vor den Gräsern nicht mehr auf. Auch vor/zwischen hohen, spät blühenden niedrigen Astern passen Lilien recht gut. Andere setzen Lilien gerne vor immergrüne Koniferen. Hauptsache die Blüte ist freigestellt. Es ist ja nur für kurze Zeit und die gilt es entsprechend abzupassen.
Lilien pflegen ist einfacher als gedacht.
Wenn Sie lange Jahre Freude an Ihrer Lilie haben möchten, kultivieren Sie die Pflanze nach der Blüte ganz einfach weiter. Dazu schneiden Sie zunächst oben den Fruchtstand (also die Verdickungen, an der die Blüte war) ab. Den beblätterten Stiel der Lilie lassen Sie stehen. Erst im Herbst, wenn die Pflanze gelb wird und sich einzieht, schneiden Sie den Stiel direkt über dem Boden ab. Lilien überwintern als dicke Zwiebeln in der Erde und kommen normalerweise mit hiesigen Wintern spielend zurecht.
Lilien in Topfkultur
Kübel für Lilien sollten mindestens 30 Zentimeter breit und hoch sein. Da Lilien weder Staunässe mögen, noch Trockenheit, ist beim Gießen Fingerspitzengefühl angebracht. Gute Drainage ist wichtig, tägliches Gießen bei Trockenheit und Hitze, ebenso. Ansonsten: Nur Mut! Je größer der Pflanzkübel, desto besser gedeihen dort die Lilien und es spricht nichts dagegen, zusätzlich zur Lilienzwiebel ein paar Frühblüher wie Krokusse, Buschwindröschen oder Zwergiris mit in den Kübel zu setzen. Überwintern Sie mit Lilien bepflanzte Kübel (angießen nicht vergessen) an einer geschützten Stelle wie beispielsweise dicht an der Hauswand unter etwas Vlies oder in der Garage, im Keller oder im Kellerschacht. Die hier gezeigte Trompetenlilie war letzten Winter in meiner Garage untergebracht – sicher nicht frostfrei.
Auch Lilien brauchen Dünger
Wie alle Pflanzen so brauchen auch Lilien genügend Futter. Sobald sie im Frühling ihre Blattrosetten zeigen, gönnen Sie ihr etwas organischen Dünger oder abgelagerten Kompost. So gestärkt wachsen Lilien im Frühsommer schnell heran und blühen dann zumeist ab Juli.
Lilien-Schädlinge und Krankheiten
Wenn sie hübsche rote Käfer an ihren Lilien entdecken, so sind dies Lilienhähnchen. Sie fressen Löcher in die Lilienblätter und sind deshalb bei Gärtnern sehr unbeliebt. Lilienhähnchen bekommen Sie durch regelmäßiges Absammeln jedoch recht einfach in den Griff. Doch Achtung: Lilienhähnchen haben feine Sensoren und spüren schnell aufkommende Gefahr. Dann lassen sich reflexartig auf den Boden fallen.
Sie können sich dieses Verhalten zunutze machen und beim Absammeln ein Sammelgefäß immer direkt unterhalb der ausgemachten Lilienhähnchen halten und mit der anderen Hand oben durchs Blattwerk streifen.
Ein weiterer tierischer Schädling ist die Blütengallmücke. Sie verursacht Ende Mai/Anfang Juni abgestorbene, braune Blütenknospen, in denen sich beinlose, etwa drei Millimeter kleine Larven entwickeln. Entfernen und entsorgen Sie umgehend die betroffenen Blütenknospen.
Pilz- und Schimmelerkrankungen lassen sich nur vermeiden, nicht behandeln.
Vergilben und welken Lilien vor ihrer Zeit, ist vermutlich die Fusarium-Wurzel, Zwiebel- und Stängelfäule der Grund. Dagegen hilft nur schnelles Ausmerzen betroffener Planzen (nicht auf den Kompost!)
In besonders nassen Jahren und dann, wenn Pflanzen zu dicht stehen, werden Lilien auch von Grauschimmelfäule befallen. Dagegen helfen keine chemischen Mittel, sondern nur Vorbeugen: Staunässe vermeiden und Lilien luftig pflanzen.
Bitte folgen