Was am Ende bleibt, sind blühende Astern

Vor einigen Jahren starb eine alte Dame im Nachbardorf. Sie hinterließ ein Häuschen und ihren entzückenden Blumengarten. Ob es Erben gibt, kann ich nicht sagen, fest steht jedoch: Das Haus ist seither unbewohnt. Es gibt auch niemanden, der sich um den Garten kümmert, was wirklich schade ist. Das kleine Anwesen liegt mitten im Dorf und ist aufgrund seiner erhöhten Lage schon von weitem einsehbar. Jedes Mal wenn ich zum Einkaufen fahre, schaue ich kurz rüber und freue mich diebisch über die noch immer prächtig blühenden Blumen der alten Dame.

Astern wachsen und gedeihen von ganz alleine

Aus der Nähe betrachtet würde vermutlich jeder Herzblutgärtner erst einmal die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und danach versuchen, Ordnung in den überbordenden Wildwuchs zu bringen. Doch anders als neumodische Kiesgärten und der langweilige Garten meiner Nachbarin, blüht dieser verwilderte Garten das ganze Jahr über, auch ohne dass jemand dafür auch nur einen einzigen Finger rührt. Zurzeit entfachen zahlreiche Astern ein letztes, fulminantes Farbspektakel. Schon von weitem leuchten hohe pinke, lavendelblaue und violette Astern am Zaun entlang, weiße Teppichastern liegen ihnen zu Füßen und verhüllen mit winzigen Sternchenblüten ein gutes Stück der hässlichen Gartenmauer. Die prächtige Asternblüte zieht alle Blicke sich und lenkt geschickt vom restlichen Wildwuchs ab. Die alte Dame hätte sicher ihre Freude daran.

Gartentipp: Wer eine Aster im Garten hat, hat viele.

Astern sind dankbare und vermehrungsfreudige Stauden. Schon ein winziger Ableger genügt, um eine üppige neue Pflanze zu gewinnen. Es lohnt sich, im Herbst nach der Blüte eine Aster aufzunehmen, das heißt auszugraben, und anschließend vorsichtig mit den Händen in viele kleine Stücke zu teilen. Jedes Teilstück braucht einen Spross und ein gesundes Wurzelstück. Pflanzen Sie diese Teile dann in frische Erde entlang der Blumenbeete oder/und Gartenwege. Bis zur Blüte im kommenden Herbst entstehen aus jedem winzigen Ableger richtig große Pflanzen. Genug “Material” für prächtig blühende Mixed Borders rund ums Haus. Tipp: Vermehren Sie auf diese Weise gleich zwei oder drei gleichzeitig blühende Astern in Farben, die gut miteinander harmonieren.

Pflanzen Sie zwischen Kissenastern einige Herbstmargeriten und Chrysanthemen, und ihr Garten geht noch einmal in die Verlängerung und blüht durch bis in den November.

Weitere Blumenbilder mit Astern und anderen Herbstblumen

Astern, späte Liebe, langes Gartenglück

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.