Kleine Wildtulpen sind pures Glück für ein sonniges Hangbeet. Na gut, das Bepflanzen ist mühsam und die Auswahl der richtigen Pflanzen mitunter tückisch. Haben Sie jedoch alles richtig gemacht, sitzt am Ende jede Pflanze auf der ersten Reihe – auch die kleinen. Gerade kleine Pflanzen kommen im Hangbeet ganz groß raus. Niedrige Polsterstauden und kleine, flächige Stauden am Rand sind wahre Helden im Kampf gegen abrutschende Erde.
Absolute Shootingstars Anfang April sind jedoch kleine botanische Tulpen. Dieses Jahr begeistert mich Praestans-Tulpe Shogun aus Tadschikistan mit ihren leuchtend orangen Blüten. Die Tülpchen sind nur 30 cm hoch und schmiegen sich quasi an den Hang. Mit drei bis fünf Blüten an einem Stiel sind sie echte Hingucker, insbesondere morgens und spätnachmittags, wenn ihre orangen Blüten wie halbtransparente Lampions aus Seidenpapier schimmern.
Was ist das Besondere der kleinen Wildtulpen?
Sie sind zäh und blühfreudig wie keine andere Tulpen.
Rote kleine Wildtulpen haben eine ähnlich starke Fernwirkung wie die orange Shogun, ohnehin toppen botanische Tulpen bzw. Wildtulpen Hochleistungstulpen in Sachen mit Blühfreude, Robustheit und langer Lebensdauer. Nehmen wir nur mal meine so genannten Sternwerfer-Tulpen, die in echt Turkestanica heißt. Seit über 20 Jahren stehen sie an derselben Stelle zu Füßen einer roten Lenzrose. Die Kombination ist ein echter Glücksfall, zu tun gibt’s an dieser Stelle nicht viel. Die kleinen zarten Tulpen wollen ohnehin am liebsten in Ruhe gelassen werden, damit sie sich ungestört vermehren können. Und das tun sie auch. Die zweifarbige Tulpe Tarda ist diesbezüglich besonders lobenswert.
Mein Tipp daher: Setzen Sie im Herbst jede Menge Wildtulpen. Am besten in ein vollsonniges Beet, in dem sie möglichst lange ungestört wachsen, blühen und verwelken dürfen. Setzen Sie einige Krokusse, Winterlinge und Buschwindröschen dazu und achten Sie darauf, dass Sie dieses Beet vom Fenster aus betrachten können. März und April können launisch sein, diesen robusten Frühblühern ist das völlig egal. Sie blühen trotzdem und machen jeden Vorfrühling zum Ereignis.
Wie verwildern Wildtulpen und warum ist das gut?
Wildtulpen sind anspruchslos und pflegeleicht, sofern der Standort stimmt. Sonnig und gut drainiert sollte er sein, so wie für andere Tulpen auch. Lassen Sie die kleinen botanischen Tulpen nach ihrer Blüte einfach stehen, so wie sie sind. Pflanzen Sie am besten ein paar spät austreibende Stauden (niedrige Kokardenblumen, Astern, Echinacea, späte Taglilien) zwischen den Wildtulpenbestand (oder umgekehrt).
Ihr Austrieb ab Mitte/Ende April verdeckt die kleinen welkenden Tulpen charmant und ebenso wirkungsvoll. Im Haus vorgezogene Sommerblumen wie Bechermalven, Kapuzinerkresse oder Löwenmäulchen verdecken das Laub der Wildtulpen ebenfalls.
Noch ein guter Grund, Wildtulpen zu setzen: Bienen und Hummeln lieben die kleinen, offenen Blüten der Wildtulpen und wenn es sich so ergibt, schlafen sie sogar darin. Hummeln mögen ein so ein hübsches Tulpen-Bett scheinbar besonders gern.
Weitere Blumenbilder mit Tulpen, wie gemalt
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