Man sieht sie an Waldrändern, Böschungen und selbst entlang von Autobahnen blühen im Mai unzählige Lupinen. Doch was beim Vorbeifahren nicht zu sehen ist, zeigt das Blüten-Makro: Winzige Blüten sitzen wie orientalische Pantöffelchen rund um die Mitte. Bereit für zahlende Insekten sich zu öffnen. Aber immer nur ein bisschen. Schauen Sie nur, wie schön die Kerzenblüte einer Lupine tatsächlich ist:
Lupinen sind willige Bodenverbesserer – bis in die Pantoffelspitzen
Es gibt viele gute Gründe, Lupinen anzubauen. Egal ob an der Autobahn, im Feld oder auch im Garten. Sie helfen mit ihren langen Pfahlwurzeln, Hänge zu befestigen und kommen dabei komplett ohne fremde Hilfe und große Pflege aus. Einfach säen und gut.
Die Lupine wird auch gerne als Gründüngung gesät. Die Hülsenfrüchte sammeln in Wurzelknöllchen den Stickstoff aus der Luft. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Reinigung der Luft. Dies machen die heimischen Pflanzen nicht nur an der Autobahn, sondern überall. Sie verbessern jeden Boden, egal wo sie stehen. Es kommt sogar noch besser. Ihre Stickstofreserven geben sie später, und zwar just in time, an hungernde Pflanzen ab, die über ihre Wurzeln entsprechende Signale senden. Erst jetzt haben Forscher herausgefunden, wie das genau funktioniert: Nämlich mit wandernden Bodenstoffen. Pflanzen sind wesentlich trickreicher und vor allem unter einander viel kommunikativer als bislang gedacht.
Lupinen machen Bienen und Hummeln glücklich
Man sollte es ja nicht vermuten, aber Hummeln mögen Lupinenblüten besonders gern. Sie zwängen sich fast mit Gewalt durch den Spalt der Blüte, drücken sie auf, geben dabei ihr Pollenpäckchen ab und dürfen zum Dank reichlich Nektar tanken.
Neue Lupinenzüchtungen liefern Eiweiß satt
Die Bohnen (Früchte) normale Wald-und-Wiesen-Lupinen sind giftig. Ganz anders neue Züchtungen, die mit enorm hohen Eiweißgehalt in den Früchten protzen. Das Fraunhofer-Institut war und ist federführend bei der Entwicklung (Zukunftspreis 2014) dieser eiweißreichen Lupinensorte, der schon jetzt eine große Zukunft vorhersagt wird. Lupinenmehl gibt es inzwischen sogar auf dem Markt. Da kommt bestimmt noch mehr.
Meterlange Pfahlwurzel der Lupinen durchdringen sogar verdichteten Boden und brechen ihn auf
Nachdem Sie das jetzt wissen, fällt es Ihnen gewiss viel leichter, schwierige Ecken im Garten einfach mal mit Lupinen zu bepflanzen. Es genügen ja schon zwei, drei Exemplare, um so einen Platz deutlich aufzuwerten. Neben Stickstoff zu liefern, lockern die Lupinen gleich auch mal den Boden metertief auf, dank ihrer mächtigen Pfahlwurzel. Wer also irgendwo verdichteten Boden hat und deswegen kümmernde Pflanzen und/oder wuchernden kriechenden Hahnenfuß: Lassen Sie einfach mal Lupinen ran. Die schaffen das.
Lupinen satt für den Garten
Gut sortierte Staudengärtnereien liefern Lupinenstauden in vielen Farben, auch hübsche zweifarbige Sorten sind dabei. Wer nur 2-3 Lupinen im Garten pflanzen will, braucht für jede etwa einen halben Meter Platz und sollte am besten im Frühling pflanzen. Wenn Sie mehr Lupinen haben möchten, säen Sie sie am besten aus. Im März bis April ist die beste Zeit dafür. Lupinen keimen rasch und zuverlässig ab 20 Grad.
Achtung: 2019 grassierte ein Pilz unter vielen Lupinen-Sämlingen. Gründe hierfür sind nicht bekannt. Nach der Aussaat entwickeln sich die Lupinen-Sämlinge zunächst ganz normal. Doch danach stockt ihr Wachstum, die Pflanzen entwickeln sich nicht weiter und gehen am Ende ein. Saatguthändler Jiletto empfiehlt Jungpflanzenreste und Erde zu entsorgen und die verwendeten Blumentöpfe zu desinfizieren. Sicher ist sicher.
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