Wildtulpen zwischen vergessenen Narzissen im Frühlingsbeet

Wer keinen ordentlichen Pflanzplan hat, muss sich nicht wundern, wenn sich Wildtulpen und Narzissen in einem Beet plötzlich in die Quere kommen. Ja, ich gebe es gerne zu: Als ich im Spätherbst letzten Jahres die hübschen botanischen Tulpen ins kleine Frühlingsbeet an der Terrasse setzte, hatte ich total vergessen, dass da auch noch ein paar Narzissen sind. Beim Graben ist nichts aufgefallen, was daran liegt, dass die Narzissen ziemlich tief im Erdreich sitzen. Eben damit ich nicht bei jeder Pflanzaktion auf sie stoße und womöglich verletzte.

Das Ergebnis des doppelt belegten Beetes: Pinke Wildtulpe (Tulipa humilis violaceae Black Base) erscheint plötzlich mitten im Blätterwald der Narzissen und sieht dort sogar richtig hübsch und niedlich aus. Ich werde Narzissen und die kleinen botanischen Tulpen nach der Blüte dennoch von einander trennen. Ist ja Platz genug für beide Frühblüher da. Wenn ich fleißig bin, setze ich vielleicht sogar ein Pflanzenetikett dazu, mal sehen. Besser wäre es.

Die Wildtulpe wächst auch in freier Wildbahn

Wildtulpen, auch botanische Tulpen genannt, sind Tulpen, die in freier Natur entstanden sind und in ihrer Heimat teilweise noch immer so wachsen. Dies im Gegensatz zu gezüchteten Hochleistungstulpen aus den hinreichend bekannten Blumenkatalogen. Im Gegensatz zu gezüchteten Tulpen können sich Wildtulpen im Laufe der Jahre durchaus auch im Garten reichlich vermehren. Vorausgesetzt der Standort passt. Gut drainierte und im Sommer nicht zu nasse Böden gefallen den meisten Wildtulpen. Zunehmend trockene Jahre sind also genau richtig für ihren Erhalt. Das gilt durch die Bank für die meisten Zwiebelblumen von der Narzisse bis zum Zierlauch.

Was hilft gegen das Vergessen im Blumengarten?

Viele Stauden und Zwiebelblumen erscheinen Jahr für Jahr im Blumenbeet. Doch je älter ich werde, desto öfter vergesse ich die ein oder andere Pflanze. Wenn sie dann im Frühling plötzlich erscheint, bin ich total überrascht. Das passiert natürlich insbesondere dann, wenn ich im Herbst zuvor Stauden geteilt und versetzt habe oder wenn neue Blumenzwiebeln ins Beet gekommen sind. Früher konnte ich mir Pflanzen und ihre Standorte einfach so merken, aber jetzt hilft nur noch eines: Aufschreiben.

Entweder ich notiere die neuen Pflanzen ganz profan in einem Pflanzplan, oder ich verwende dafür Pflanzenstecker. Sie wissen schon, das sind die Etiketten, die beim Kauf von Stauden oft mit im Blumentöpfchen stecken. Im Beet halten diese Kunststoff-Stecker zwar auch nicht ewig, aber vielleicht lange genug, damit ich mir den neuen Standort merken kann.

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.