Ich liebe Gelb und deshalb darf der wilde Prärie-Sonnenhut (Ratibida pinnata) in meinem Garten nicht fehlen. Zumal er so herrlich unkompliziert ist und von alleine das macht, was er soll, nämlich blühen von Juli bis zum Frost. Auf eins zwanzig hohen, stabilen Stielen, die sich gerne im Wind wiegen, ohne zu brechen. Anfangs möchte man ihm noch einen Staudenhalter dabeistellen aber im Laufe der Zeit stellt man doch fest, es geht auch ohne. Na gut, hin und wieder legt sich ein Trieb mal hin und wächst, oh Wunder, dann liegend ein Stück weiter, macht dann einen 90 Grad Knick und schiebt seine Blüten dann doch noch himmelwärts. Alles richtig gemacht, nur eine Etage tiefer. Kann er machen, wenn dafür Platz genug vorhanden ist.

Der Prärie-Sonnenhut liebt es trocken und sonnig

Allein den richtigen Standort zu finden, ist nicht ganz so einfach, zumindest nicht im Hangbeet. Der Prärie-Sonnenhut liebt mageren, gut drainierten Boden und braucht Platz, sich anmutig zu bewegen. Genau das lässt ihn nämlich so charmant erscheinen. Er steht nicht so steif herum, wie Echinacea, der Rote Sonnenhut, sondern ist irgendwie immer in Bewegung. Selbst bei Windstille tun das ‘Schönhütchen’ so, als wäre just ein Windstoß in es hinein gefahren und hätte dabei alle Blütenblätter verwirbelt. So ein kleiner Schelm.

 

Auch der Name Prärie-Zapfenblume trifft auch ins Schwarze

Der Prärie-Sonnenhut trägt auch den Trivialnamen Prärie-Zapfenblume, was seinem markanten Fruchtknoten geschuldet ist. Er ist wie bei allen Korbblütlern der großen Asternfamilie aufgebaut: Blüht von unten nach oben der Reihe nach, wechselt dabei seine Farbe von Hellgrün zu Schwarz und sieht am Ende tatsächlich wie ein kleiner Tannenzapfen aus.

Ein Schönhütchen macht, was es will – und soll.

Die Staude läuft auch noch unter dem Namen Schönhütchen. So wurde sie mir in der hiesigen Staudengärtnerei vor Jahren erstmals vorgestellt. Die stattliche aber doch schlank und hoch aufgeschossene Staude war mir allerdings nicht auf den Verkaufsflächen aufgefallen, sondern hatte sich selbst zwischen Pflaster und Pergolapfosten gesetzt. Dort blühte sie fröhlich vor sich hin und tat so, als gehöre sie einfach so dazu. Wer so robust ist und mit nichts auskommt, der hat gewiss auch die Chance, in meinem Südhang zu überleben. Also kam sie mit und wandert seither mal hierhin, mal dorthin, sät sich gelegentlich auch selbst aus, bleibt bei alledem aber zahm und beherrschbar. Genauso sollten Wildstauden für meinen Garten sein.

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Der Prärie-Sonnenhut, wild aber nicht zügellos

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.