Warum Echinacea?

Echinacea purpurea, Roter / Purpurroter Sonnenhut auch Scheinsonnenhut, ist ein Magnet für Schmetterlinge und Bienen. Die stacheligen „Igelköpfe“, wie der Volksmund diese Prachtstaude auch nennt, sind Bienenweiden. Je nach Standort blüht die Prachtstaude bereits im Juni und hält durch bis Ende September. Vorausgesetzt die Pflege stimmt.

 

Lohnt sich Echinacea?

Ja, Roter Sonnenhut ist eine echte Bereicherung für jeden Garten. Je mehr Pflanzen Sie setzen, desto besser. Warum? Weil sie stramm, stark und von ganz allein aufrecht stehen, auch wenn sie, wie bei mir im „Windkanal“ wachsen – oder am Hang. Sie brauchen keine Stützen und kommen mit wenig Pflege aus. Das Beste an ihnen ist jedoch: Sie blühen durchgehend von Ende Juni bis zum Frost, vorausgesetzt man putzt sie regelmäßig aus und entfernt das Verblühte.

Entfernen Sie Verblühtes zeitnah sonst setzt die Staude Samen an und hört auf zu blühen!

Echinacea schön kombinieren: wie und womit?

Scheinsonnenhut wirkt in einem gemischten Staudenbeet am schönsten. Gute Pflanzpartner sind beispielsweise

  • Phlox paniculata, die Flammenblume. Bevorzugen Sie pinke oder weiße Sorten wie ‚Kirmesländer‘, ‚Herbstwalzer‘, ‚Bright Eyes‘, ‚Graf Zeppelin‘ oder ‚David‘ (weiß). Phlox wächst nicht überall gleichermaßen gut. Moderne Sorten sollten resistent gegen Mehltau und andere Pilzkrankheiten sein. Lassen Sie sich diesbezüglich unbedingt in einer regionalen Staudengärtnerei beraten. Baumarkt oder Gartenmarkt zählen nicht – aus Gründen.
  • Storchschnabel, Geranium. Es gibt unzählige schöne und robuste Storchschnäbel. ‚Rozanne‘ legt sich gerne zu Echinaceas Füßen und blüht ebenfalls bis zum Frost. ‚Tiny Monster‘ bedeckt fast einen Quadratmeter mit pinken Blüten und blüht wunderhübsch auch im Halbschatten. Armenischer Storchschnabel ‚Patricia‘ bedeckt viel Fläche mit pinken Blüten und webt sich gerne mitten hinein in andere Stauden. Wo ‚Patricia‘ wächst, hat Unkraut keine Chance mehr.
  • Taglilien, Hemerocallis, mittelhohe Sorten wie ‚Gentle Shepard‘ (Cremeweiß), ‚Strawberry Candy‘ (Pink) oder Gentle Ed (Weinrot).
  • Gelber Sonnenhut, Rudbeckie. Den „anderen“ Sonnenhut gibt es in vielen Wuchshöhen, Arten und Sorten. Oktober-Sonnenhut hat dreifarbige kleine Blüten und blüht sehr spät. Ich finde ihn großartig.
  • Gemswurz, Frühlingsmargerite, sie blüht lange vor dem Sonnenhut und sorgt schon im April für Farbe im Staudenbeet.
  • Astern, späte mittelhohe bis hohe Sorten.
  • Staudensonnenblumen wie Lemon Queen, diese Staude ist höher und gehört daher in den Hintergrund.
  • Chrysanthemen sind die letzten Stauden im Blumenjahr. Den Sommer über begleiten Sie Sonnenhüte, bilden davor und daneben ein grünes, robustes Kissen und verstecken damit auch die bisweilen „nackten“ Beine hoher Sonnenhüte.

Setzen Sie im Herbst Allium / Zierlauch, Tulpen und Narzissen zwischen die Stauden, damit das Beet schon im Frühling blüht. Schon vor dem Austrieb der Sonnenhüte malen Lerchensporn und Buschwindröschen das Staudenbeet wieder hübsch und bunt.

Welcher Standort und Boden?

Sonnenhut liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Entscheidend ist jedoch die Bodenfeuchtigkeit. Auch wenn die Staude eine Präriestaude ist, so braucht sie doch erstaunlich viel Wasser. Durst zeigt sie durch hängende Blätter und kleine, vorzeitig vertrocknete Blüten an. Lassen Sie es gar nicht so weit kommen, sondern gießen Sie bei Trockenheit. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber … gärtnern muss man auch erst lernen.

Roten Sonnenhut / Echinacea pflegen

  • Düngen Sie Mitte bis Ende März, sobald der Austrieb zu sehen ist, mit organisch-mineralischen Staudendünger. Die Dosis steht auf der Packung. Halten Sie sich bitte daran. Zu viel Dünger, insbesondere stickstoffbetonter Blaukorn macht die Triebe weich und anfällig.
  • Geben Sie Mitte Juni, rund um Johannis (24.6.) eine zweite Dosis Staudendünger.
  • Arbeiten Sie den Dünger leicht in den Boden ein und gießen Sie anschließend, damit sich die Düngersalze lösen und nicht die Wurzeln verbrennen.
  • Schneiden Sie Verblühtes regelmäßig und zeitnah ab.
  • Lassen Sie im Spätherbst die Staude einfach stehen. Sie bietet Insekten ein Winterquartier und ihre Igelköpfe bei Frost hübsche Fotomotive. Außerdem forcieren Sie die Selbstaussaat der Staude.
Roter Sonnenhut, Echinacea purpurea, Makro, Close Up

Roter Sonnenhut, Echinacea purpurea, Makro, Close Up

Echinacea vermehren: wann und wie?

Echinacea lässt sich im Frühling recht gut teilen. Die Herausforderung ist allerdings, die Staude vor den Schnecken zu entdecken, Da Echinacea später als Phlox und viele andere Stauden austreibt, muss man schon aufpassen, wie ein Luchs und bereits vorsorglich Maßnahmen gegen Schnecken ergreifen.

Wenn Sie Roten Sonnenhut durch Teilen vermehren möchten, graben Sie den Wurzelstock aus und ziehen ihn einfach mit den Händen auseinander. Das klappt recht gut. Sehr große, kompakte Wurzelstöcke teilen Sie mit einem Spaten. Zaudern Sie nicht! Teilen verjüngt die Staude. Setzen Sie die gewonnenen, etwa faustgroßen Stücke anschließend in ein gut vorbereitetes, tiefgründig gelockertes, unkrautfreies Beet.

Vermehren durch Aussaat: was ist wichtig?

Sie können Echinacea auch säen. Die Aussaat gelingt FAST so einfach wie die Aussaat von Sommerblumen. Die Samen laufen allerdings ungleichmäßig auf und da heißt es Geduld bewahren und Sämlinge nicht zu warm kultivieren. Im Gartenblog nebenan erzähle ich, wie die Aussaat des Roten Sonnenhuts sehr gut und zuverlässig gelingt.

Im März ist die beste Zeit, Echinacea purpurea im Haus zu säen. Gepflanzt wird nach den Eisheiligen ab Mitte Mai. Die ersten Blüten erscheinen jedoch erst im nächsten Jahr. Seien Sie geduldig.

Weiße Echinacea keimen erprobter Weise in der Schale sehr leicht. Sie sind Lichtkeimer und das erste Grün zeigt sich schon nach fünf bis sieben Tagen.

Wie gelingt die Selbstaussaat?

Manchmal finde ich im Frühling auch Sonnenhut-Sämlinge im Garten. Allerdings gelingt die Selbstaussaat nur, wenn ich im Herbst reife Samenstände stehenlasse und wenn Distelfinken die Saat nicht früher finden und fressen.

Austrieb Echinacea purpurea

Austrieb Echinacea purpurea, die Blattspitzen sind zunächst rot, werden dann aber schnell grün.

Es lohnt sich trotzdem, die Augen nach den Sämlingen offen zu halten. Sie fallen ja auch durch ihren roten Austrieb auf und sind kaum zu übersehen.

 

Tagpfauenauge auf Sonnenhut

Tagpfauenauge auf Sonnenhut, Echinacea purpurea

Echinacea purpurea treiben es ganz schön bunt

Auch wenn es komisch klingt: Echinacea purpurea gibt es auch mit weißen Blüten. Sie fallen im Garten noch stärker auf und durch die neutrale Farben, lassen sich cremeweiße Sonnenhüte noch besser mit anderen Stauden und Rosen kombinieren.

Weiße Echinacea purpurea

Weiße Echinacea purpurea

Hinzu kommen inzwischen auch gelbe, orange und spektakulär kupferfarbene Echinacea an. Diese Sonnenhut-Hybriden halten sich im Garten zwar nicht so lang wie der echte Rote Sonnenhut, aber fürs Erste steht einem Beet mit fröhlich bunten Sonnenhüten trotzdem nichts mehr im Weg. Wäre da nicht das Problem mit den Schnecken.

Schnecken bekämpfen im Staudenbeet: wie und wann?

Echinacea purpurea steht, wie Dahlien, bei Nacktschnecken ganz oben auf dem Speiseplan. Auf Jungpflanzen haben es Nacktschnecken dabei besonders abgesehen. Deswegen gehen manche Gartenfreunde dazu über, Echinacea im Kübel und außer der Reichweite der Schnecken zu kultivieren. Kann man machen, aber wenn es nach dem Speiseplan von Schnecken ginge, wäre bald mein halber Garten ein Topfgarten. Das will ich nicht.

Welche Strategie hilft gegen Schnecken?

  • Frühzeitiges Streuen von Schneckenkorn. Anfang März, sobald der Boden aufgetaut ist, kommen die jungen hungrigen Nacktschnecken aus ihren Löchern gekrochen und nehmen die Körner begierig auf. Wenn Sie Skrupel wegen Hunde oder Katzen haben: Nehmen sie einfach das biologische Schneckenkorn von Neudorff. Es basiert auf Eisen III-Phosphat. Es wirkt zwar weniger gut als klassisches Schneckenkorn mit den Wirkstoffen Methiocarb oder Metadehyd, dafür ist es jedoch für Vierbeiner und andere Tiere tatsächlich ungefährlich.
  • Streuen Sie Schneckenkorn an feuchten, regenreichen Tagen rund um besonders gefährdete Pflanzen – aber immer erst wenn vom zuvor gestreuten Schneckenkorn nichts mehr zu sehen ist.
  • Ph-Nematoden killen Nacktschnecken, verschonen jedoch Häuschen-Schnecken und Tigerschnegel. Nematoden sind Fadenwürmer, die man in Wasser anrühren und dann ausbringen muss. Ph-Nematoden bestellen Sie im Fachhandel. Wichtig ist, die richtige Zeit, sprich Bodentemperatur abzupassen.
  • Amseln und andere Vögel fördern: Mein Garten ist inzwischen ein Vogelparadies und das ist auch gut so. Amseln drehen jedes Blatt dreimal um auf ihrer Suche nach jungen Nacktschnecken und anderen Krabbeltierchen. Solange sie noch klein sind, fressen auch andere Gartenvögel Nacktschnecken und verfüttern sie an ihre Küken.
  • Spitzmäuse und Kröten fördern und einfach machen lassen. Nicht jeder mag sie und ich selbst erschrecke mich auch jedes Mal, wenn mir plötzlich eine Spitzmaus über den Weg läuft. Aber die Tiere sind wichtig für das Gleichgewicht im Garten. Spitzmäuse und Kröten fressen Nacktschnecken und ihre Gelege. Sie fressen nur tierische Kost und lassen Wurzeln und Pflanzen komplett in Ruhe. Gut so!
  • Wurzelstecher. Klingt brutal, aber ein langer Wurzelstecher killt Schnecken schnell und beerdigt sie in einem Schritt. Letzteres ist wichtig, weil sonst die Verwandtschaft zum Leichenschmaus kommt.
  • Anders mulchen. Mulch ist gut für den Boden. Andererseits verstecken sich viele Nacktschnecken darin und legen dort auch ihre Eier ab. Entfernen Sie daher altes Laub schon relativ früh im Jahr. So kommen auch Frühblüher besser zur Geltung. Mulchen Sie zum Ausgleich im Sommer mit Lavendelschnitt. Schnecken meiden alles rund um stark duftende mediterrane Pflanzen wie Currykraut, Lavendel, Salbei oder Thymian.
  • Lavendel und Thymian pflanzen. Wächst Echinacea in einem sonnigen Beet und ist dort der Boden nicht allzu fett, kann man auch Lavendel und Thymian an den Beetrand setzen. Sie halten Schnecken ab, die Viecher gehen einfach weiter und suchen sich einen anderen Platz.

 

Von Schneckenzäunen, Schneckenlack oder Kupferband gegen Schnecken halte ich persönlich nichts. Irgendeine Schnecke findet immer einen Weg, legt dort ihre Eier ab und zack haben Sie noch mehr Schnecken, als je zuvor. Abgesehen überwinden Nacktschnecken auch Rasierklingen ohne sich zu schneiden. Sie rutschen einfach auf ihrem Schleim über die Klinge.

Kalk oder Eierschalen helfen auch nicht gegen Schnecken. Das haben schon viele Tests bewiesen. Die „Sendung mit der Maus“ ist immer wieder an diesem Thema dran.

 

Weitere Blumenbilder mit Echinacea, dem Rotem Sonnenhut

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.