Eine kleine Seerose überwintern ist einfacher als gedacht. Eimer her, Seerose raus und ab in den Keller. Ende September wird es Zeit für die Seerose ins sichere Winterquartier zu ziehen.

Was für ein Auftritt in einem kalten August. Seit Tagen regnet es doch davon lässt sich meine kleine Seerose nicht abhalten. Sie hat ihren ersten großen Auftritt in ihrem kleinen Refugium. Sie erblüht zu voller Schönheit. Regentropfen sitzen wie Perlen auf der imposanten Blüte, die wie Perlmutt schimmert. Nur drei Tage dann ist es mit der Pracht vorbei. Die Verblichene versinkt lautlos in ihr kaltes nasses Grab. Höchste Zeit, über ein passendes Winterquartier nachzudenken. Los geht’s:

Sind kleine Seerosen winterhart?

Es gibt sehr unterschiedliche See- und Teichrosen. Winterharte Seerosen, die unsere Winter hierzulande in größeren Teichen sehr gut überstehen und wie Stauden Jahr für Jahr wieder kommen und blühen. Und es gibt exotische Seerosen, die viel Wärme brauchen, um überhaupt zu blühen. Exotische Seerosen sind leider nicht winterhart, aber, und das ist die gute Nachricht, ziemlich einfach zu überwintern. So geht’s:

Wie Sie eine kleine Seerose überwintern

Sobald es im Herbst draußen ungemütlich wird, holen Sie Ihre kleine Seerose mit Topf (oder Korb) aus ihrem Miniteich. Schneiden Sie alle Blätter und überstehenden Wurzeln ab und setzen Sie sie in einen wasserdichten Behälter oder Eimer. Stellen Sie die Seerose nun in ein dunkles, möglichst kühles Winterquartier. Halten Sie die Seerose im Winterquartier feucht. Zwei bis drei Zentimeter Wasserstand im Behälter genügen dabei völlig. Gegen Ende des Winters kontrollieren Sie die Seerose öfters. Meist erscheinen schon Ende Februar / Anfang März erste Blattspitzen. Bringen Sie nun die Seerose an einen hellen, aber noch immer kühlen Platz.

Wie und wann dürfen kleine Seerosen wieder zurück in den Miniteich?

Stellen Sie die Seerose in ihrem Behälter schon im April an einen geschützten Ort draußen auf. Ein Gewächshaus wäre dafür natürlich ideal, aber eine Glasscheibe über dem Behälter tut es für eine Weile auch. Tagsüber müssen Sie dann allerdings die Glasscheibe ein Stück weit wieder abnehmen und lüften.

Erhöhen Sie den Wasserstand, so dass die jungen Seerosenblätter stets auf der Wasseroberfläche schwimmen. Bei drohenden Spätfrösten holen Sie die Pflanze besser noch einmal rein ins Haus oder decken den Eimer mit einem Stück Gartenvlies ab. Erst ab Mai dürfen exotische Seerosen und Mini-Teichrosen wieder an ihren angestammten Platz im Miniteich.

Winterharte Seerosen, die in größeren Gartenteichen wachsen, bleiben auch den Winter über dort, wo sie sind, nämlich in ihrem Teich. Wenn es ihnen dort gefällt, bedecken sie mit der Zeit ohnehin immer mehr Fläche des Teiches und dann müssen Sie irgendwann sogar Seerosen auslichten. Radikal. Freunde, die einen neuen Gartenteich haben, werden sich über Ihre Ableger sicherlich freuen.

Was brauchen exotische Seerosen, um zu blühen?

Exotische Seerosen sind bei unseren, eher kühlen Sommern nicht ganz so vermehrungsfreudig und brauchen zudem manchmal eine gewisse Eingewöhnungszeit, um zu blühen. Wichtig dabei ist, eine Seerose zu wählen, die zur Wasserhöhe im Wasserbecken passt. Es gibt da nämlich große Unterschiede. Manche Mini-Seerosen begnügen sich schon mit 20 cm Wasserstand und brauchen als Refugium nur eine größere Schüssel oder ein 1/4-Weinfass. Andere Seerosen bevorzugen dagegen Wassertiefen von 50-75 cm. Auf ein paar Zentimeter hin oder her kommt es nicht an. Beim ersten, langsamen Absenken im Frühling sehen Sie schon, wie lang die Stiele der Seerosenblätter werden. Sie sollten immer an der Oberfläche schwimmen.

  • Exotische Seerosen mögen es sonnig und warm. Je sonniger, desto mehr Blüten setzen sie an.
  • Zu heiß sollte das Wasser im Becken allerdings auch nicht sein. In den vergangenen Hitzesommern zeigte es sich, dass auch Seerosen unter Hitzestress leiden können und dann nicht blühen.
  • Die Blätter sollten maximal zwei Drittel der Wasseroberfläche bedecken / beschatten. Entfernen Sie überschüssige Seerosenblätter.

Tipp: Pflanzen Sie keine große Seerose in ein kleines halbes Weinfass. Das geht nicht gut. Die Seerose übersteht die engen Verhältnisse nur sehr kurze Zeit, füllt dann die komplette Wasserfläche mit ihren Blätter aus und wächst anschließend über den Teichrand hinaus. Kein schöner Anblick und viele Blüten gibt es leider auch keine.

Blumenbilder Seerosen in vielen Variationen und Farben.

Wasser marsch. Die kleine Seerose treibt aus und darf zurück in ihr Fass.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.