Im Gegenlicht und am frühen Morgen, leuchten die zarten weißen Glockenblüten der Sommerknotenblume besonders hübsch. Sie ist ein echtes Juwel im Garten.

Ist die Sommerknotenblume ein Märzenbecher?

Auch wenn es den Anschein hat, dies ist kein Märzenbecher (Leucojum vernum), sondern eine Sommerknotenblume (Leucojum aestivum). Sie ist die große Schwester der Frühlingsknotenblume, auch landläufig unter Märzbecher / Märzenbecher bekannt, blüht jedoch ein bisschen später als diese und hat auch wesentlich längere Stiele. An ihnen blühen nacheinander gleich mehrere weiße Glockenblüten. Die spät blühende Knotenblume blüht ab April, weswegen ihr Trivialname tatsächlich ein wenig irreführend ist.

Frühlings- und Sommerknotenblumen sind Zwiebelgewächse und gehören zur Familie der Amaryllisgewächse und sind in ganz Europa heimisch.

Welcher Standort ist für die Knotenblume richtig?

Von Natur aus bevorzugt die Sommerknotenblume feuchten, nahrhaften und sogar lehmigen Boden. Doch falls der nicht gegeben ist, nimmt sie auch mit warmen und etwas trockeneren Standorten vorlieb. Im Frühling ist der Boden ja meist ohnehin noch feucht genug – zumindest zur Blütezeit der Knotenblumen. Je sonniger und trockener der Boden, desto schneller welken anschließend die Blätter und ziehen sich zurück. Im halbschattigen, feuchten Beet dauert es schon ein paar Wochen länger, bis die Blätter der Knotenblume endgültig verwelkt und eingezogen sind.

Welche Pflanzpartner passen zur Sommerknotenblume?

Die Knotenblume mit ihren weißen Glockenblüten lässt sich prima mit anderen Frühlingsblumen wie Hundszahn, Fuchstrauben, Narzissen oder Schachbrettblumen kombinieren. Sehr praktisch ist die Gesellschaft mit Hostas. Diese Blattschmuckpflanzen treiben erst im Mai aus und bedecken mit ihren breiten Blättern gleich große Bestände von welkenden Zwiebelgewächsen.

Wie pflanze und pflege ich die Sommerknotenblume?

  • Setzen Sie im Herbst ihre Blumenzwiebeln in ein gut vorbereitetes Beet. Entfernen Sie zuvor Unkräuter, insbesondere Wurzelunkräuter wie Löwenzahn, Giersch oder Hahnenfuß. Die Zwiebel sollte etwa doppelt so hoch mit Erde bedeckt sein, wie sie hoch ist.
  • Vorsicht: Die Blumenzwiebel sind sehr empfindlich und trocknen rasch aus. Sie sollten daher nach dem Kauf rasch in die Erde, sonst bleibt das Glück im nächsten Frühling aus.
  • Sobald Sie im Frühling erstes Grün entdecken, düngen Sie mit Hornspänen, organischem Stauden- oder Blumenzwiebeldünger. Flüssiger Blumenzwiebeldünger erfüllt den gleichen Zweck.
  • Streuen Sie am besten Schneckenkorn auf Eisenbasis. Es ist ungefährlich für andere Tiere und schadet nur den Schnecken.
  • Rechnen Sie mit Blüten, je nach Witterung und Standort, ab April.
  • Nach der Blüte lassen Sie die Pflanzen einfach so, wie sie sind. Idealerweise solange, bis ihre Blätter von alleine welken oder unter den großen Blättern von Hostas oder auch Farnen „verschwinden“.

Wie werden Sommerknotenblumen vermehrt?

Durch Tochterzwiebeln. Sie bilden sich mit der Zeit von ganz alleine und machen aus einer Pflanze einen „Familienverband“ / Tuff mit vielen Blütenstielen.

Selbstaussaat gelingt mit etwas Glück auch. Dazu lassen Sie die Fruchtstände stehen, bis sie völlig trocken sind und der Samen in der Samenkapsel reif ist und raschelt. Das dauert allerdings bis in den Sommer hinein und ob es funktioniert, ist völlig ungewiss. Zudem dauert es gut 4-5 Jahre, bis eine Jungpflanze zum ersten Mal blüht. Die Vermehrung durch Tochterpflanzen klappt deutlich schneller: Blumenzwiebel ausgraben, Mutterzwiebel von Tochterzwiebeln trennen, wieder an eine neue Stelle im Beet einpflanzen, fertig.

Welche Schädlinge treten auf?

Leider lieben Schnecken die Blüten der Knotenblume. Sie klettern für diesen Snack sogar deren langen Stiele hoch. Dagegen hilft nur eine ausgeklügelte Anti-Schneckenstrategie und Fleiß. Erfahren Sie im Schwesterblog nebenan, welche Maßnahmen gegen Schnecken in meinem Garten tatsächlich greifen.

Weitere Wandbilder mit Knotenblumen

 

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.