Heute mal ein außergewöhnliches Blumenbild: Wolfsmilch Bergschnee, auch ‚Schnee auf dem Berge‘, ‚Amerikanisches / Japanisches Edelweiß‘, ‚Braut und Bräutigam‘ oder Weißrand-Wolfsmilch genannt. Das Wolfsmilchgewächs (Euphorbia marginata) inspiriert und trägt entsprechend viele Namen. Doch was taugt die Sommerblume im Blumengarten? Ist Wolfsmilch Bergschnee winterhart und so robust, wie der Name es vermuten lässt?

Ist Wolfsmilch Bergschnee winterhart?

Die einen sagen so, die anderen so. Im Internet kursieren einige, sich widersprechende Beschreibungen der einjährigen Sommerblume und in meinen Fachbüchern ist Bergschnee gänzlich unbekannt. Fest steht zumindest, dass sie sich durch Selbstaussaat im Garten erhält. Dadurch entsteht vermutlich der (trügerische) Eindruck, Wolfsmilch Bergschnee sei mehrjährig, also winterhart.

Die Heimat des ‚Amerikanischen Edelweiß‘ liegt in Mexiko und im Süden von Nordamerika.

Wann wird Bergschnee gesät

Wolfsmilch Bergschnee kann ab März im Haus vorkultiviert werden. Das Saatgut läuft gleichmäßig auf, aber danach ist Geduld gefragt. Die dünnen, langen Triebe sehen nach nichts aus. Sie scheinen weder vorwärts gehen zu wollen, noch zurück. In diesem tristen Zustand verharren sie bis die Jungpflanzen schließlich Mitte Mai ins Beet dürfen.

Tipp: Säen Sie Bergschnee im Mai an Ort und Stelle. Dort wachsen sie schneller zu kräftigen Pflanzen heran.

Welcher Standort eignet sich für Wolfsmilch mit Zierwert?

Wilde Wolfsmilch wächst bekanntlich überall, insbesondere dort, wo man die Pflanze eben nicht haben möchte. Wolfsmilchgewächse mit Zierwert, wie die Walzen-Euphorbia, bevorzugen sonnige, trockene Standorte mit durchlässigem Boden, gerne auch im Kies oder Schotter. Genau diese Bedingungen bietet mein Sonnenhang überall.

Welchen Pflanzabstand braucht Wolfsmilch Bergschnee

Das Tückische dieser Blattschmuckpflanze ist: sie sieht anfangs, sprich drei Monate lang, nach rein gar nichts aus. Ein dünner Stängel, zwei, drei ovale Blättchen. Mehr bietet sie nicht. 25 cm Pflanzabstand machen diesen bescheidenen Eindruck auch nicht besser. Halten Sie sich dennoch daran und üben Sie sich in Geduld. Am Ende wird ‚Schnee der Berge‘ etwa 50 cm hoch und verzweigt sich zu einer flachen Krone auf einem dünnen, aber überraschend stabilen Stiel. Ein Hangbeet ist für die Pflanze suboptimal, da sich ohne Stützen und nach Sturm Bergschnee gerne hinlegt. Kleine Bambusstäbe schaffen Abhilfe.

Ist Wolfsmilch Bergschnee giftig?

Ja. Wie alle Wolfsmilchgewächse sondert auch ‚Bergschnee‘ an Bruchstellen einen weißen, klebrigen Saft ab. Dieser enthält zahlreiche Phorbolester, die toxisch sind und bei Hautkontakt Ekzeme und Hautirritationen verursachen. Tragen Sie deswegen unbedingt Handschuhe beim Gärtnern, insbesondere im Umgang mit Wolfsmilch. Das gilt nicht nur für Empfindliche und Allergiker, sondern für alle, denen ihre Gesundheit wichtig ist.

Lohnt sich ‚Schnee der Berge‘ im Blumengarten?

Zugegeben, alles, was sie bisher über die Weißrand-Wolfsmilch gelesen haben, klingt nicht nach einer begehrenswerten Sommerblume, die Sie unbedingt pflanzen sollten. Das ändert sich jedoch sobald Bergschnee ab Ende Juli blüht. Dabei sind es nicht einmal ihre Blüten, die begeistern, sondern ihre funkelnden Hochblätter. Ähnlich wie Hortensien sitzen die echten, aber unscheinbaren und winzigen Blüten inmitten von strahlend weiß-grün panaschierten Hochblättern. Absolut sehenswert. Bis Ende Oktober blüht der ‚Schnee der Berge‘ und danach ist fast schon Ende im Blumengarten.

Warum ist ‚Bergschnee‘ Omen und Programm zugleich?

Ein Blick aus der Ferne genügt, und Sie wissen warum bei Wolfsmilch Bergschnee der Name Omen ist. Die kleine Pflanzengruppe leuchtet wie Schnee am Kilimandscharo. Geheimnisvoll, strahlend schön und wie geschaffen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Passanten bleiben jetzt schon stehen und fragen, was denn da so spektakulär blüht und leuchtet.

Gartentipp: Säen und pflanzen Sie Wolfsmilch Bergschnee in einer größeren Gruppe, damit sich die Wirkung der Blattschmuckpflanze voll entfalten kann. Einzelne gesetzte Pflanzen wirken dagegen sparrig und fallen leicht um.

Wie pflegen Sie Wolfsmilch Bergschnee im Blumengarten?

Bergschnee ist insgesamt betrachtet eine robuste, pflegeleichte Sommerblume. Passt der Standort, dann brauchen Sie nichts weiter zu tun, als sie nach dem Pflanzen und Angießen wachsen zu lassen. Gießen Sie bei lang anhaltender Trockenheit. Hornspäne im Frühling oder eine sehr kleine Dosis organischen Dünger genügen völlig, um im Hochsommer den begehrten ‚Schnee auf den Berg‘ zu bringen. Viel Spaß dabei.

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.