Staudenwicken. Romantischer Look, einfache Pflege

Staudenwicken sind Kletterkünstlerinnen mit zauberhaft romantischen Blüten in hübschen Weiß- und Rosatönen. Die erstaunlich robusten Kletterpflanzen erobern Zäune und Rankgitter, stellen keine großen Ansprüche an Standort und Boden und liefern darüber hinaus den ganzen Sommer über hübsche Schnittblumen, die in der Vase lange halten. Was will die Blumenfreundin mehr?

Staudenwicke / Platterbse, Kletterpflanze für die Sonne

https://www.youtube.com/watch?v=dbjemkY35k0

Aller Anfang der Wicke ist zart, aber willig.

Mit Wicken ist das so eine Sache. Egal ob ein- oder mehrjährige Wicke/Platterbse: Die Jungpflanzen wissen anfangs nicht wohin mit sich selbst. Liegen dumm auf der Erde herum, anstatt sich mit ihren Ranken an der angebotenen Kletterhilfe festzuhalten. Sie erinnern mich an Krabbelkinder, die gerade erst den aufrechten Stand für sich entdecken und dauernd umfallen.

Nicht heulen, sondern gut festhalten! Die Gärtnerin hält in dieser Zeit ein Stückchen Bast bereit und bindet jeden einzelnen Trieb an die dazu gehörende Kletterhilfe. Das muss leider sein, zumindest im ersten und zweiten Standjahr. Danach sollte diese Kinderkrankheit überwunden sein und die Staudenwicke klettert von da an ganz alleine – je nach Sorte 2 bis 2,5 Meter hoch.

Staudenwicken / Platterbsen brauchen sicheren Halt für ihre Ranken und Triebe, sonst fallen sie leicht um oder brechen ab.

Blütenzauber für den romantischen Garten – und für Vasen.

Wicken liefern von Juni bis September / Oktober unzählige Blüten an blattlosen Stängeln. Sie dürfen und sollen sich unzählige Blumensträuße pflücken, denn je mehr und öfter Sie schneiden, desto mehr Blüten wachsen nach.

So kommt und bleibt die Staudenwicke in den Garten

Staudengärtnereien und manche Gärtnereien im Internet bieten Jungpflanzen an. Sie sind gar nicht mal teuer (unter 5 € das Stück). Suchen Sie nach Staudenwicke, Platterbse oder ihren botanischen Namen Lathyrus latifolius.

Sehr viel einfacher ist es jedoch, Staudenwicken selbst zu säen. Die Samen sind sehr groß und sollten am besten vor dem Säen für einen Tag in Wasser quellen, damit sie schneller keimen. Der Vorteil von Staudenwicken aus der Saatguttüte ist: Sie bekommen mit ihr gleich einen Mix aus verschiedenen Farben. Von Weiß über Rosa und Pink bis hin zu Violett ist dann alles dabei.

Weiße Staudenwicken erinnern an die Blüte einer Phalaenopsis-Orchidee

Staudenwicken-Samen satt und geschenkt

Oder Sie bitten eine Gartenfreundin um Saatgut. Der fällt nämlich oft von ganz allein an, wenn man es mit dem Ausputzen der Wicken nicht so genau nimmt. Die auffälligen Schoten, die wie Erbsenschoten aussehen, enthalten viele Samen. Wenn sie zu Boden fallen keimen sie an Ort und Stelle und die Sämlinge überwintern dort sogar unbeschadet. Man glaubt kaum, wie robust die Platterbse ist und dabei charmant für ihren Erhalt im Garten sorgt.

Wann werden mehrjährige Wicken gesät oder gepflanzt?

Pflanzen Sie Staudenwicken entweder im Frühling oder im Herbst. Beides ist möglich. Für die Aussaat empfehle ich die Topfkultur auf dem Fensterbrett ab Ende Februar / März. So haben Sie die Sache besser unter Kontrolle und können die Erde in den Töpfen leichter feucht halten.

Im Grunde ist es eine Frage des Bodens. Lehmboden können Sie in nassen Jahren im Frühling kaum betreten, und erst recht nicht bearbeiten. Bei leichtem Sandboden säen Sie Wicken dagegen am besten an Ort und Stelle aus.

Tipp: Staudenwicken keimen recht langsam, es kann vier Wochen dauern, bis sich Grünes zeigt. Haben Sie also Geduld und decken Sie den Samen gut ab, denn Wicken sind Dunkelkeimer. Halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass.

Wo es der Staudenwicke gefällt, treibt sie auch Ausläufer. Eine gute Gelegenheit, nach drei, vier Jahren den Wurzelstock zu teilen und Teilstücke an eine andere Stelle zu pflanzen. Oder einer Gartenfreundin zu schenken.

Welchen Standort und welchen Boden bevorzugen Staudenwicken?

Die Platterbse ist sehr tolerant und wächst in jedem Gartenboden. Egal ob sandig oder lehmig. Sie mag kalkhaltigen, humus- und nährstoffreichen Boden.

Staudenwicken wachsen am besten in vollsonniger Lage, kommen aber auch mit Halbschatten zurecht, blühen dort aber weniger reich.

Staudenwicken blühen reich und das monatelang, vorausgesetzt, Sie putzen sie, entfernen laufend das Verblühte und verhindern somit das Ansetzen von Schoten und Samen.

Welche Pflege braucht die Staudenwicke?

  • Düngen Sie die Staudenwicke im März und noch einmal Mitte Juni. Bei sandigem Boden auch öfter, dann aber in kleineren Dosen.
  • Staudenwicken vertragen Trockenheit recht gut, aber gut gegossen wachsen sie natürlich besser.
  • Ausputzen: Schneiden Sie Verblühtes regelmäßig ab. So sorgen Sie dafür, dass sich keine Schoten bilden und die Staude danach aufhört zu blühen.
  • Binden Sie falsch laufende Ranken immer wieder mit Bast an ihre Kletterhilfe. Wicken brauchen bisweilen Führung. Doch Vorsicht, die Ranken brechen auch leicht ab.
  • Schneiden Sie im Spätherbst oder im zeitigen Frühling die langen Ranken bodentief ab. Je nachdem, ob sie im Winter einen streng aufgeräumten oder einen naturnahen Garten bevorzugen. Vorteil des Frühlingsschnitts: Bleiben die Ranken den Winter über stehen, bieten sie kleinen Insekten Unterschlupf.

Was unterscheidet Staudenwicken von einjährigen Wicken?

  • Staudenwicken sind mehrjährige, winterharte, krautige Pflanzen, die jedes Jahr wieder frisch austreiben.
  • Einjährige Wicken frieren im Winter ab und müssen jedes Jahr neu gesät werden.
  • Staudenwicken duften nicht. Einjährige Wicken duften dagegen süß und sehr stark.
Platterbse / Staudenwicke Ende September an ihrem Rankgerüst aus Eisen

Sind Wicken giftig?

Ja. Kühe, Pferde, Kleintiere sollten die Früchte/Samen der Wicken nicht fressen. Die Schmetterlingsblütler bilden Hülsenfrüchte (Schoten), so wie Bohnen oder Lupinen. Auch für Menschen gilt: Bitte nur anschauen, nicht essen!

Welche Schädlinge oder Krankheiten können auftreten?

Platterbsen sind robust und widerstandsfähig. Läuse können auftreten, werden aber selten zum Problem, wenn man auf Gift verzichtet und stattdessen Nützlinge wie Marienkäfer oder Meisen machen lässt.

Tipp: Gestalten Sie Ihren Garten vogelfreundlich und Läuse oder Raupen werden nie wieder zu einer echten Plage.

Manchmal tritt Mehltau bei den Pflanzen auf. Mehltau ist ein Schönwetterpilz. Sprühen Sie die erkrankte Pflanze mit einer Wasser-Vollmilch-Mischung im Verhältnis 1 Teil Milch, 9 Teile Wasser ein. Wiederholen Sie bei Bedarf.

Sorgen Sie für einen luftigen Stand.

Die Platterbse / Staudenwicke blüht in manchen Jahren, nach einer Blühpause, auch noch im Oktober

Worauf sollten Sie beim Pflanzen von Wicken achten?

Alle Wicken gehören aufgrund ihrer Höhe am besten in den Hintergrund eines Blumenbeetes. Die Blüten erscheinen ungefähr ab halber Wuchshöhe. Wichtig ist jedoch, dass Sie die Pflanze stets gut erreichen, um Verblühtes abzuschneiden und Blüten für die Vase zu schneiden. Das regt die Pflanze an, weitere Blüten anzusetzen.

Pflanzen Sie neben den Wicken ähnlich hohe Pflanzen in den Hintergrund, beispielsweise eine weiße Myrthenaster. Halten Sie jedoch genügend Abstand, sonst überrennt die Staudenwicke ganz schnell ihre Nachbarin im Beet. Vor einer Staudenwicke kaschieren Stauden wie Pfingstrosen, große Storchschnäbel, Purpur-Sonnenhut oder auch halbhohe Taglilien den unteren Bereich der Staudenwicken.

Setzen Sie erst die Rankhilfe / das Klettergerüst und pflanzen Sie danach die Staudenwicke. Achten Sie dabei auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Sie brauchen erstaunlich viel Platz.

 

Staudenastern. Strahlend schönes Glück im Blumengarten

Mit den Staudenastern ist das so eine Sache. Entweder Sie haben wüchsige Sorten im Garten, dann wandern sie gerne und müssen laufend in Schach gehalten werden. Oder Sie haben Astern, die hoch hinaus wollen und dafür unten herum ab Spätsommer nackig in den Beeten stehen. Auch nicht schön. Und dann gibt es auch noch standfeste Astern, die sich im Beet extrem breit machen. Dazu gesellen sich gottlob aber auch sehr hübsche und zugleich manierliche wachsende Astern, beispielsweise wie Myrthen- und Teppichastern. 

Staudenastern sind unentbehrlich im Blumengarten

Bei dieser hübschen Staudenaster (Bild oben) hatte ich Glück. Sie bleiben ihrem Standort treu, sind vielleicht fünfzig Zentimeter hoch und blühen schon ab Ende Juni. Der Zufall ließ Goldmohn in der Nähe aufgehen und so ergänzen sich ihre komplementären Farben in schönster Weise.

Davon ganz abgesehen sind Staudenastern in jedem Blumengarten einfach unentbehrlich. Ihre Blütezeit reicht von Ende Juni bis in den Spätherbst hinein – geschickte Sortenauswahl macht es möglich. Teppichaster Snow Flurry breitet ihren weiten, weißen Blütenteppich erst Ende September / Oktober aus. Ebenso hält es die großartige, hohe Myrthenaster mit ihren klitzekleinen weißen Sternchenblüten. Pinke und violette Kissenastern säumen Wege und passen fabelhaft in die Mixed Border. Abwechselnd mit Herbstmargeriten, Chrysanthemen und den letzten Rosen schicken sie im Herbst meinen Garten noch einmal in die Verlängerung – was für ein Trost und Glück zugleich.

Myrthen-Aster bzw. Glattblatt-Aster mit winzigen Blüten. Sie blüht ab September und wird an einem guten Standort etwa 120 cm hoch

Astern sind ergiebige Bienenweiden.

Wie Staudenastern vermehren?

Staudenastern lassen sich sehr einfach teilen und so vermehren. Dazu heben Sie die Staude mit einem Spaten oder mit einer Grabegabel aus der Erde. Schütteln Sie die Erde ab und dann ziehen Sie den Wurzelstock mit den Händen in mehrere Teilstücke. Nur wenn der Wurzelstock stark ineinander verwoben ist, brauchen Sie zum Teilen einen Spaten (Myrthenastern im Lehmboden). In der Regel reicht jedoch einfaches Ziehen.

Aufgepasst: Aus jedem kleinen Wurzelstück mit einer Sprosse entsteht in kürzester Zeit eine komplette Pflanze. Astern sind bekannt für Wuchskraft und Verbreitungswillen.

Zudem säen sich Astern, ähnlich wie Akeleien, gerne selber aus. Einmal im Garten, finden Sie jedes Jahr Jungpflanzen an neuen Stellen. Bei schönen Sorten nehmen Sie das sicher gerne in Kauf.

Was tun gegen Mehltau an Astern?

  1. Wählen Sie resistente Sorten und lassen Sie sich entsprechend beraten. Eine gute Staudengärtnerei empfiehlt Ihnen sicher gesundes Staudenastern für Ihren Standort.
  2. Wenn Mehltau im Frühsommer zum ersten Mal auftritt, schneiden Sie die Pflanze radikal zurück. Mitte Mai sollten Sie Astern ohnehin zurückschneiden, damit sie buschiger und standfester wächst. Stichwort Chelsea-Schnitt.
  3. Danach erscheint Mehltau normalerweise nicht wieder. Wenn doch, dann spritzen Sie die Pflanzen mit einer Mischung aus Vollmilch und Wasser im Verhältnis 2 zu 10. Spritzen Sie damit betroffene Blätter an mehreren Tagen hintereinander.

Noch mehr Tipps zu späten Staudenastern lesen Sie im Schwesterblog Blumenbilder.org.

Sind alle Astern Staudenastern?

Nein. Astern gibt es auch als einjährige Sommerblume mit oft recht großen Blüten. Perfekt für den Vasenschnitt.

Weitere Astern-Blumenbilder

Sternwinden, funkelnde Fackelträger in spanischen Farben.

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Die Sternwinden blühen! Gleich acht Sternwinden, botanisch Ipomoea lobata / Mina lobata oder Quamoclit lobata, winden sich seit Mai an verschiedenen Rank- und Kletterhilfen im Garten fleißig nach oben und setzen nun reihenweise aufregend hübsch funkelnde Blüten an. Zuerst die vier Pflanzen auf der Südseite, danach die auf der Westseite und auch die Kletterkünstler auf der Nordseite hinterm Haus setzen jetzt Knospen an. Ihr Standort ist besonders windgeschützt, aber nicht ganz so sonnig wie vorne am Südhang. Sternwinden “zählen” ihre Sonnenstunden und blühen erst, wenn ihr gewünschtes Soll erreicht ist. Seerosen und Lotus zählen Sonnenstunden ebenso.

Sternwinde, bildschöne Kletterpflanze für die Sonne | Video

Sternwinden sind bildhübsche Rank- und Sichtschutzpflanzen.

Die Sternwinde wird auch Spanische Flagge oder Feuerzunge genannt, was Farbe und Form ihrer Blüten geschuldet ist. Die Kletterpflanze kommt ursprünglich aus Süd-Mexiko, ist dort mehrjährig und wächst bis zu fünf Meter hoch. Hierzulande ist sie nicht winterhart und wird auch nur etwa zwei Meter hoch. Aber das reicht völlig, um ziemlich blickdichte, grüne Sichtschutzwände wachsen zu lassen.

Sternwinde glüht und funkelt schon in der aufgehenden Sonne

Leichte Aussaat, schnelles Wachstum.

Sternwinden wachsen dieses Jahr zum ersten Mal in meinem Garten. Mitte April hatte ich sie am Fensterbrett ausgesät, was schnell und problemlos gelang. Schon drei Wochen später, in der zweiten Maiwoche durften sie raus in den Garten bzw. in große Pflanzkübel. Die Eisheiligen fielen heuer ja aus. In anderen Jahren sieht das vielleicht wieder anders aus und man wartet mit dem Auspflanzen besser bis nach den Eisheiligen. Als Rank- und Kletterhilfen kommen zum Einsatz: Ein stabiler Eisen-Obelisk (2,5 m), vier Baumpfähle (2 m) und ein selbst gebautes Rankgerüst aus Bambusstangen (3 m breit, 2 m hoch).

Sternwinden lassen sich nicht lange bitten und ranken munter los. Nur mit den Ansetzen der ersten Knospen lassen sie sich erstaunlich viel Zeit. Ich vermute, die Sternwinden leiden, so wie viele andere Sommerblumen am Südhang unter Dauerstress wegen der abnormen Hitze und Trockenheit -und das obwohl die Sternwinde Wärme liebt und auch zum gesunden Wachsen braucht. Dennoch: Alle Sternwinden, bis auf eine, wachsen zu dichten grünen Wänden und Säulen heran und erfüllen damit meinen Wunsch nach grünem Sichtschutz. Das breite Bambus-Rankgerüst ist für so ein Vorhaben natürlich besser geeignet, als ein einzelner Baumpfahl, doch dies nur nebenbei bemerkt.

Nur ein Pilz kann Sternwinden zu schaffen machen

Über Sternwinden nur Gutes? Im Prinzip ja. Gäbe es da nicht eine Pilzerkrankung, die, so heißt es, scheinbar schon mit dem Saatgut in die Erde kommt. Die Triebe einer kranken Pflanze kommen nicht vom Fleck weg und sterben / kümmern quasi aus unersichtlichen Gründen. Machen Sie nicht lange herum, sondern entsorgen Sie die kranke Pflanze und tauschen Sie vorsorglich auch die Pflanzerde rund um den Wurzelstock aus.

Sternwinde blüht üppig am oberen Ende eines Obelisken

Sternwinden gießen, düngen, pflegen, schneiden

Sternwinden bilden sehr viel Blattmasse und brauchen schon deswegen sehr viel Wasser. An heißen Tagen müssen/sollten sie sogar zweimal gegossen werden, insbesondere Sternwinden, die im Pflanzkübel wachsen. Zum Glück zeigen sie ihren Durst aber überdeutlich an.

Düngen Sie Ihre Sternwinde wöchentlich einmal mit flüssigem Blumendünger nach Packungsvorschrift. Gesundes Blätter und viele Blüten bis Ende September und darüber hinaus sind der Dank für gute Pflege und Aufmerksamkeit.

Sternwinden im Pflanzkübel freuen sich auch über eine Lage frischen Humus, wenn im Laufe des Sommers die Erde im Pflanzkübel zusammengesackt ist. Einfach den Kübel mit frischer Erde auffüllen. Sie dient einerseits als Mulchschicht, andererseits liefert sie frische Nährstoffe für die fleißig wachsende Kletterpflanze.

Normalerweise müssen Sie Sternwinden nicht schneiden. Es sei denn, sie hat das Ende ihrer Rankhilfe erreicht. Wenn das Umleiten der Triebe nicht möglich ist, kappen Sie sie. Es entstehen dabei neue Blütentriebe, die dann auch waagerecht wachsen und an deren Ende Blüten wie funkelnde Fackeln in spanischen Farben blühen.

Weitere Blumenbilder mit Sommerblumen

 

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Clematis aus dem Supermarkt. Wie gut sind sie wirklich?

Sie hatten bislang Glück mit einer Clematis aus dem Supermarkt? Warum es sich trotzdem lohnt, sortenreine Pflanzen am besten nur bei nachgewiesen kompetenten Clematis-Züchtern zu kaufen.

Neuerdings nennt die Tochter einen Schrebergarten ihr eigen doch was dort wächst, trägt keine Zettel und auch keine Gebrauchsanleitung. Prinzipiell ist das egal, schließlich gedeihen auch namenlose Pflanzen überaus prächtig in Julias Schrebergarten-Idyll. Natürlich kommen inzwischen auch neue Pflanzen hinzu, entweder Ableger aus meinem Garten oder diese hübsche Clematis aus dem Supermarkt.

Sortenreine Clematis, nachweislich aus gutem Haus | Video

Wie gut sind Clematis aus dem Supermarkt?

Höre ich da jemanden schimpfen über diesen Fauxpas?  Bitte nicht. Denn ab und zu lassen sich sogar beim Discounter oder im Baumarkt nette Schnäppchen machen. Man muss nur den richtigen Zeitpunkt erwischen und die Pflanzen am besten am Tag ihrer Auslieferung kaufen, dann hat man zumindest die Chance auf eine lebende Pflanze. Danach ist das ungewiss, denn die Verkäufer in den Märkten gehen mit ihren Schätzchen meist lausig um. Manche behaupten gar, sie hätten keine Gießkannen. Ach was! Schwund durch frühen Tod ist für die Geschäftsleitung schlicht einkalkuliert und ob bei dieser Rechnung für den Erzeuger überhaupt ein paar Cent hängen bleiben, steht auf einem völlig anderem Blatt.

Julias Clematis war ein Schnäppchen für 2,99 € und damit kostete es weniger als die Hälfte als die einfachen Clematis eines renommierten Züchters. Doch wo genau liegt nun der Unterschied? An der Blüte sicher nicht, denn auch Julias Clematis blüht sehr schön und ihre Farbe leuchtet vor dem dunklen Bretterhintergund fast schon geheimnisvoll.

Nur erfahrene Clematis-Züchter garantieren Sicherheit vor der gefürchteten Clematiswelke

Die große Frage ist: Aus welchem Zuchtbetrieb kommt die Pflanze und wie sieht es dort mit der gefürchteten Clematis-Welke aus?  Diese Pilzkrankheit (es sind sogar zwei unterschiedliche Pilzkrankheiten) lässt Clematistriebe von jetzt auf dann welken. Resistente Sorten sind der beste Weg, diesem Ärger aus dem Weg zu gehen. Ansonsten hilft das sofortige Abschneiden des kranken Triebes, wobei dieser dann nicht in den Kompost darf, sondern über den Hausmüll entsorgt werden muss. Auch die Rosenschere sollte man anschließend sorgsam desinfizieren, sonst überträgt man unfreiwillig den Pilz von Pflanze zu Pflanze und die Katastrophe ist quas4i nicht mehr aufzuhalten.

Wer keine Clematiswelke in seinem Garten will, kauft besser nur von Züchtern, die seit Jahrzehnten garantiert gesunde Pflanzen liefern. Ein Name, den sich Clematisfreunde merken sollten ist Clematis Westphal. Ich bin mit ihm nicht verwandt und nicht verschwägert, aber in meinem Garten wachsen bereits einige sehr schöne Clematis von Westphal.

Staudenclematis Arabella in der Vase

Es gibt für (fast) jeden Standort eine geeignete Clematis

Ein weiterer Aspekt betrifft die Sortenvielfalt: Wer bestimmte Clematis-Sorten sucht, nach Sorten, die für sonnige, halbschattige oder gar schattige Standorte geeignet sind, eine bestimmte Höhe erreichen sollen oder unter einer bestimmten Marke bleiben müssen, der findet seine Clematis ausschließlich bei einem gut sortierten Clematis-Züchter und nicht im Supermarkt.

Erfahrung hilft, unnötige Fehler im Garten zu vermeiden.

Jetzt Sie: Welche Erfahrungen haben Sie mit Clematis gemacht – egal ob mit Clematis aus dem Supermarkt, vom Fachhandel oder vom Züchter? Und haben Sie eine Lieblings-Clematis, die Sie mir wärmstens empfehlen möchten? Wenn ja, was zeichnet sie besonders aus?

https://www.wo-blumenbilder-wachsen.de/verletzte-clematis-retten/

Die Sonnenblume. Ein Loblied auf die sonnengleiche Helianthus

Die Sonnenblume, bot. Helianthus annuus, ist eine Amerikanerin. Schon die Inkas verehrten und nutzten die sonnengleiche Sommerblume, lange bevor Seefahrer sie nach Europa brachten.

Wie und wann kam Helianthus nach Europa?

Helianthus wurde schon 2500 v. Chr. in Mexiko und entlang des Mississippi angebaut. Inkas verehrten sie als Abbild ihres Gottes. 1552 bringen spanische Seefahrer die ersten Sonnenblumenkerne zu uns nach Europa und hier wird sie zunächst einmal nur als Zierpflanze verwendet. Das änderte sich erst, als man ihren Wert als Genussmittel entdeckt: Sonnenblumenkerne werden seit dem 17. Jahrhundert zum Backen verwendet oder dienen geröstet als Ersatz für Kaffee oder Trinkschokolade. Erst seit dem 19. Jahrhundert wird aus Sonnenblumenkernen Öl gepresst und anschließend aufwändig zu Margarine verarbeitet.

Was symbolisiert die Sonnenblume?

Die goldgelbe Blume dient immer wieder als Symbol für religiöse oder politische Ziele. Sie ist das Wappen von Kansas in den USA sowie das Wappen der japanischen Stadt Kitakyushu. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen “missbrauchen” sie ungefragt für ihre Zwecke, was ich offen gestanden weder für sinnreich halte, noch für richtig oder gut.

Jede Blüte ist ein mathematisches Kunstwerk von Mutter Natur

Bei den Hippies der 1960-70er Jahren, die sogenannten Blumenkinder, soll die Sonnenblume angeblich auch eine wichtige Rolle gespielt haben. Daran kann ich mich allerdings nicht erinnern und wenn ich die Galerie der Hippie-Kommune betrachte, fallen mir auch keine Helianthus auf. Hanf, Cannabis, Peace und Rock ‘n’ Roll waren eindeutig wichtiger für die Kommune 1. Und Zyperngras. Ja, wirklich.

Viel schöner ist jedoch die Verwendung als Motiv für Gemälde. Berühmtestes Beispiel dafür sind wohl die Sonnenblumen in der Vase von Vincent van Gogh.

Warum werden Sonnenblumenfelder bombardiert?

Man möchte es nicht glauben, und doch fallen im Angriffskrieg auf die Ukraine seit 2022 auch Bomben auf Sonnenblumenfelder, Getreidesilos und Frachtanlagen am Schwarzen Meer. Putin will der Ukraine schaden, wo immer es geht. Er lässt sogar ganze Ernten aus den Getreidebunkern klauen. Die Welt muss leiden, weil Putin das so will. Wer setzt dem Horror ein Ende?

Sind Sonnenblumen nachhaltig?

Aber ja. Schließlich wachsen sie jedes Jahr aufs Neue. Inzwischen bekommen Bauern sogar eine Prämie, wenn sie einen Blühstreifen mit Helianthus und anderen Sommerblumen säen. Kleiner Aufwand, großer Nutzen für Bienen und Vögel.

Blühstreifen am Waldrand bei Viersen NRW

Bestens bewährt haben sich Sonnenblumenkerne als Vogelfutter. Wer im Winter die Vögel mit Sonnenblumenkernen füttert, erntet im darauf folgenden Jahr gewiss auch einige Sämlinge im eigenen Garten. Nicht immer wachsen sie an der gewünschten Stelle, doch das ist egal. Versetzen Sie sie einfach, wo es Ihnen besser gefällt. In der Regel klappt das recht gut. Danach nur noch angießen und abwarten.

Einjährige Sonnenblumen für den Garten. Was ist wichtig?

  • Kaufen Sie bei einem seriösen Saatguthändler Samen einer Sorte, die Ihnen gefällt: Egal ob Riesen-Helianthus, Gefüllter Zwerg, Kleinblumige oder solche, mit mehreren Blüten an einem Stiel. Helianthus mit zweifarbigen, mehrfarbigen, roten, orangen oder gelben Blüten. Die Auswahl ist groß und die Aussaat gelingt kinderleicht. Säen Sie ab April / Mai direkt ins Beet, halten Sie den Boden feucht, bis nach spätestens zwei Wochen das erste Grün erscheint und danach schauen Sie den Blumen nur noch beim Wachsen zu.
  • Sonnenblumen brauchen nahrhaften Boden, einen sonnigen Standort und genügend Wasser, um sich prächtig zu entwickeln. In Dürre- und Hitzejahren leiden auch sie unter Stress und bleiben hinter ihrer Normalgröße deutlich zurück.
  • Achten Sie beim Kauf auf samenfestes Saatgut, damit Sie es im Herbst ernten und im nächsten Jahr ihre eigenen Sonnenblumen säen können.
  • Wenn Sie Sonnenblumenkerne selbst ernten und nicht mit Vögeln teilen möchten, müssen Sie die Blütenköpfe rechtzeitig umhüllen. Wenn Sie haben mit alten Nylons, ansonsten geht auch Gartenvlies.
Bienen lieben alle Sonnenblumen

Lecker und vielseitig in der Brotbäckerei

Sonnenblumenkerne verwende ich persönlich sehr gerne beim Brotbacken. Egal ob im Sauerteigbrot oder im blitzschnellen Natronbrot: Die Sonnenblumenkerne bringen den richtigen Biss ins Brot und ein Quäntchen mehr Vitamin E.

Ein Sonnenblumenfeld auf der Höhe bei Kleingeschaidt/ Heroldsberg

 

Gibt es auch mehrjährige Sonnenblumen?

Ja. Stauden-Sonnenblumen sind wunderschöne Pflanzen, die jedes Jahr aufs Neue wiederkommen. Staudensonnenblumen blühen ab etwa August bis in den späten Herbst, fleißiges Ausputzen, guter, nahrhafter Boden und genügend Feuchtigkeit vorausgesetzt. Achten Sie beim Kauf in einer Staudengärtnerei darauf, dass die Sorte resistent gegen Mehltau ist. Da gibt es nämlich erhebliche Unterschiede. Und wenn Sie Bienen glücklich machen wollen, dann entscheiden Sie sich für eine Sorte mit ungefüllten Blüten wie beispielsweise ‘Lemon Queen’ oder ‘Triomphe de Gand’. Alles weitere über Staudensonnenblumen, ihre Pflege und Besonderheiten, erzähle ich Ihnen gerne im Schwesterblog nebenan.

Besuch einer Biene auf Staudensonnenblume Helianthus ‘Triomphe de Gand’

Die schönsten Blumenbilder aus dem sommerlichen Blumengarten

Echinacea: Bunte Sonnenkinder für den Garten.

Mein Garten ist derzeit ein Tummelplatz für Schmetterlinge und Bienen. Schuld daran sind unter anderem Rote Sonnenhüte, die dieses Jahr schon seit Juni in allen Beeten prachtvoll blühen. Schmetterlinge, Wild- und Honigbienen sind von Echinacea purpurea sehr begeistert und so herrscht von früh bis spät ein stetes Kommen und Gehen auf den stachligen “Igelköpfen”, wie der Volksmund Echinacea pupurea gerne nennt.

Warum es sich lohnt, Echinacea in den Garten zu pflanzen

Das alleine wäre schon Grund genug, jede Menge Sonnenhüte in den Garten zu setzen. Ich mag sie, weil sie stramm, stark und von ganz allein aufrecht bleiben, auch wenn sie im “Windkanal” stehen. Das Beste an ihnen ist jedoch: Sie blühen durchgehend von Ende Juni bis zum Frost, vorausgesetzt man putzt sie regelmäßig aus und entfernt das Verblühte. Bei meinem täglichen Rundgang durch den Garten achte ich daher auch auf die Sonnenhüte, wobei deren Blüten schon sehr lange halten. Auch in der Vase.

Der Rote Sonnenhut passt prima in ein sonniges gemischtes Rosen- und Staudenbeet. Nur mit dem Wasser sollte man nicht knausern. Steht er zu trocken, legt er die Blätter an, lässt die Köpfe hängen oder bildet nur kleine Blüte aus und zeigt damit seinen Durst überdeutlich an.

Wie Sie Sonnenhüte selbst vermehren.

Echinacea lässt sich im Frühling recht gut teilen. Fast noch spannender ist es jedoch, ihn selbst in Schalen oder im Saatbeet auszusäen. Meine eigenen Freilandversuche sind bislang leider bescheiden ausgefallen. Aber auf der Fensterbank gelingt die Aussaat mit ein, zwei Tricks recht zuverlässig. Im Gartenblog nebenan erzähle ich, wie die Aussaat des Roten Sonnenhuts sehr gut und zuverlässig gelingt.

Allerdings finde ich im Frühling auch immer wieder Sonnenhut-Sämlinge im Garten. Es lohnt sich also, die Augen nach ihnen offen zu halten. Rote Sonnenhüte fallen ja auch durch ihre roten Blätter auf und sind kaum zu übersehen.

 

Manche Echinacea purpurea treiben es ganz schön bunt.

Auch wenn es komisch klingt: Echinacea purpurea gibt es auch mit weißen Blüten. Sie fallen im Garten noch stärker auf und durch die neutrale Farben, lassen sich cremeweiße Sonnenhüte noch besser mit anderen Stauden und Rosen kombinieren.

Der Fachhandel bietet inzwischen auch gelbe, orange und spektakulär kupferfarbene Echinacea an. Diese Sonnenhut-Hybriden halten sich im Garten zwar nicht so lang wie der echte Rote Sonnenhut, aber fürs Erste steht einem Beet mit fröhlich bunten Sonnenhüten trotzdem nichts mehr im Weg. Wäre da nicht das Problem mit den Schnecken.

Lassen Sie sich von Schnecken nicht den Spaß am Sonnenhut verderben.

Echinacea purpurea steht, wie Dahlien, bei Nacktschnecken ganz oben auf dem Speiseplan. Auf Jungpflanzen haben es Nacktschnecken dabei besonders abgesehen. Deswegen gehen manche Gartenfreunde dazu über, Echinacea im Kübel und außer der Reichweite der Schnecken zu kultivieren. Ich dagegen schwöre auf das rechtzeitige Streuen von Schneckenkorn. Anfang März, sobald der Boden aufgetaut ist, kommen die jungen hungrigen Nacktschnecken aus ihren Löchern gekrochen und nehmen die Körner begierig auf. Wenn Sie Skrupel wegen Hunde oder Katzen haben: Nehmen sie einfach das biologische Schneckenkorn von Neudorff, das soll zwar weniger gut wirken, dafür aber für Vierbeiner tatsächlich ungefährlich sein. Streuen Sie Schneckenkorn an feuchten, regenreichen Tagen rund um besonders gefährdete Pflanzen – aber immer erst wenn vom zuvor gestreuten Schneckenkorn nichts mehr zu sehen ist.

Schneckenkorn und ein scharfes Messer sind die besten Strategien gegen die fiesen Plagegeister. Vom Schneckenzaun halte ich persönlich nichts, schon alleine weil innerhalb des Zauns genügend Schnecken und ihre Nachkommen sitzen, noch bevor der Zaun aufgebaut ist.

Übrigens: Jetzt wäre noch die richtige Zeit, Echinacea auszusäen. Die Weißen keimen erprobter Weise in der Schale sehr leicht. Sie sind Lichtkeimer und das erste Grün zeigt sich schon nach fünf bis sieben Tagen.

Weitere Blumenbilder mit Echinacea, dem Rotem Sonnenhut

Wolfsmilch Bergschnee. Diese Blattschmuckpflanze leuchtet wie Schnee am Kilimandscharo.

Heute mal ein außergewöhnliches Blumenbild: Wolfsmilch Bergschnee, auch ‘Schnee auf dem Berge‘, ‘Amerikanisches / Japanisches Edelweiß’, ‘Braut und Bräutigam’ oder Weißrand-Wolfsmilch genannt. Das Wolfsmilchgewächs (Euphorbia marginata) inspiriert und trägt entsprechend viele Namen. Doch was taugt die Sommerblume im Blumengarten? Ist Wolfsmilch Bergschnee winterhart und so robust, wie der Name es vermuten lässt?

Ist Wolfsmilch Bergschnee winterhart?

Die einen sagen so, die anderen so. Im Internet kursieren einige, sich widersprechende Beschreibungen der einjährigen Sommerblume und in meinen Fachbüchern ist Bergschnee gänzlich unbekannt. Fest steht zumindest, dass sie sich durch Selbstaussaat im Garten erhält. Dadurch entsteht vermutlich der (trügerische) Eindruck, Wolfsmilch Bergschnee sei mehrjährig, also winterhart.

Die Heimat des ‘Amerikanischen Edelweiß’ liegt in Mexiko und im Süden von Nordamerika.

Wann wird Bergschnee gesät

Wolfsmilch Bergschnee kann ab März im Haus vorkultiviert werden. Das Saatgut läuft gleichmäßig auf, aber danach ist Geduld gefragt. Die dünnen, langen Triebe sehen nach nichts aus. Sie scheinen weder vorwärts gehen zu wollen, noch zurück. In diesem tristen Zustand verharren sie bis die Jungpflanzen schließlich Mitte Mai ins Beet dürfen.

Tipp: Säen Sie Bergschnee im Mai an Ort und Stelle. Dort wachsen sie schneller zu kräftigen Pflanzen heran.

Welcher Standort eignet sich für Wolfsmilch mit Zierwert?

Wilde Wolfsmilch wächst bekanntlich überall, insbesondere dort, wo man die Pflanze eben nicht haben möchte. Wolfsmilchgewächse mit Zierwert, wie die Walzen-Euphorbia, bevorzugen sonnige, trockene Standorte mit durchlässigem Boden, gerne auch im Kies oder Schotter. Genau diese Bedingungen bietet mein Sonnenhang überall.

Welchen Pflanzabstand braucht Wolfsmilch Bergschnee

Das Tückische dieser Blattschmuckpflanze ist: sie sieht anfangs, sprich drei Monate lang, nach rein gar nichts aus. Ein dünner Stängel, zwei, drei ovale Blättchen. Mehr bietet sie nicht. 25 cm Pflanzabstand machen diesen bescheidenen Eindruck auch nicht besser. Halten Sie sich dennoch daran und üben Sie sich in Geduld. Am Ende wird ‘Schnee der Berge’ etwa 50 cm hoch und verzweigt sich zu einer flachen Krone auf einem dünnen, aber überraschend stabilen Stiel. Ein Hangbeet ist für die Pflanze suboptimal, da sich ohne Stützen und nach Sturm Bergschnee gerne hinlegt. Kleine Bambusstäbe schaffen Abhilfe.

Ist Wolfsmilch Bergschnee giftig?

Ja. Wie alle Wolfsmilchgewächse sondert auch ‘Bergschnee’ an Bruchstellen einen weißen, klebrigen Saft ab. Dieser enthält zahlreiche Phorbolester, die toxisch sind und bei Hautkontakt Ekzeme und Hautirritationen verursachen. Tragen Sie deswegen unbedingt Handschuhe beim Gärtnern, insbesondere im Umgang mit Wolfsmilch. Das gilt nicht nur für Empfindliche und Allergiker, sondern für alle, denen ihre Gesundheit wichtig ist.

Lohnt sich ‘Schnee der Berge’ im Blumengarten?

Zugegeben, alles, was sie bisher über die Weißrand-Wolfsmilch gelesen haben, klingt nicht nach einer begehrenswerten Sommerblume, die Sie unbedingt pflanzen sollten. Das ändert sich jedoch sobald Bergschnee ab Ende Juli blüht. Dabei sind es nicht einmal ihre Blüten, die begeistern, sondern ihre funkelnden Hochblätter. Ähnlich wie Hortensien sitzen die echten, aber unscheinbaren und winzigen Blüten inmitten von strahlend weiß-grün panaschierten Hochblättern. Absolut sehenswert. Bis Ende Oktober blüht der ‘Schnee der Berge’ und danach ist fast schon Ende im Blumengarten.

Warum ist ‘Bergschnee’ Omen und Programm zugleich?

Ein Blick aus der Ferne genügt, und Sie wissen warum bei Wolfsmilch Bergschnee der Name Omen ist. Die kleine Pflanzengruppe leuchtet wie Schnee am Kilimandscharo. Geheimnisvoll, strahlend schön und wie geschaffen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Passanten bleiben jetzt schon stehen und fragen, was denn da so spektakulär blüht und leuchtet.

Gartentipp: Säen und pflanzen Sie Wolfsmilch Bergschnee in einer größeren Gruppe, damit sich die Wirkung der Blattschmuckpflanze voll entfalten kann. Einzelne gesetzte Pflanzen wirken dagegen sparrig und fallen leicht um.

Wie pflegen Sie Wolfsmilch Bergschnee im Blumengarten?

Bergschnee ist insgesamt betrachtet eine robuste, pflegeleichte Sommerblume. Passt der Standort, dann brauchen Sie nichts weiter zu tun, als sie nach dem Pflanzen und Angießen wachsen zu lassen. Gießen Sie bei lang anhaltender Trockenheit. Hornspäne im Frühling oder eine sehr kleine Dosis organischen Dünger genügen völlig, um im Hochsommer den begehrten ‘Schnee auf den Berg’ zu bringen. Viel Spaß dabei.

Weitere Blumenbilder, in denen Grün dominiert

Jungfer im Grünen Spielplatz der kleinen Meerjungfrau

Jungfer im Grünen, botanisch Nigella damascena, ist zwar nicht die Schwester der kleinen Meerjungfrau, jedoch mindestens so verspielt wie diese. Ihr Refugium sind nicht Meeresfluten, sondern sonnige Naturgärten und Wiesen. Ihr Anspruch an den Boden ist eher bescheiden und wenn man sich einmal für die kleine Jungfrau entschieden hat, bleibt sie einem auch ein Leben lang treu. Will sagen: Garten-Schwarzkümmel, Gretl im Busch, die Venushaarige, wie die verspielte Sommerblume auch noch heißt, sorgt selbst für reichlich Nachwuchs und der taucht dann jedes Jahr aufs Neue im Garten auf. Es ist immer ein Frage des Platzes, ob man die hübsche Sommerblume gewähren lässt oder nicht.

Jungfer im Grünen, verspielte Sommerblume für den Naturgarten | Video

Wie wird Nigella vermehrt?

Die Sommerblume ist ausgesprochen anspruchslos, allerdings kann man sie, so weit ich weiß, nirgends als Pflanze kaufen, wohl aber säen. Im Saatguthandel finden Sie Saatgut für NIgella mit weißen, blauen oder rosa Blüten. Die Aussaat gelingt recht einfach. Wie Sie die Sommerblume einfach und sicher säen erkläre ich Schritt für Schritt im Schwesterblog. 

Ist sie bienenfreundlich?

Ja, insbesondere Hummeln fliegen sie sehr gerne an.

Eignet sich Sommerblume Braut in Haaren für den Vasenschnitt?

Ja. Sie füllt im Sommer viele luftige, romantische Blumensträuße – zusammen mit Rosen, Clematis, Mutterkraut, Margeriten oder Einjährigen Rittersporn.

Ihre markanten Fruchtknoten lassen sich zudem gut trocknen und finden dann in Trockensträußen Verwendung.  Sie halten sich monatelang.

Halbreife Samenkapseln für Trockensträuße und Gestecke

Nur Echter Schwarzkümmel ist das Gewürz des Orients

Echter Schwarzkümmel, bot. N. sativa, eine Verwandte der Jungfer im Grünen, ist überaus vielseitig in der Küche. Im Orient wird er seit über 2000 Jahren als Gewürz verwendet. Die schwarzen Samen werden zusammen mit Sesam und groben Salz gerne auf Türkische Fladen gestreut und sind Bestandteil einiger Gewürzmischungen, beispielsweise Bengalisches Panch Phoron.

Die Pharmazie stellt aus Echten Schwarzkümmel Karminativa  gegen Magen- und Darmbeschwerden her.

Weitere Blumenbilder Sommerblumen

Storchschnabel, looking on the bright side

Der große Storchschnabel zeigt uns die schöne Schulter und lacht die Sonne an. Ach, wenn das Wetter mitspielt kann das Leben im Juni-Garten gar wundervoll sein.

Storchschnabel ist der geborene Rosenkavalier

Storchschnäbel (Geranium) sind krautige, ausdauernde Pflanzen. Ihre Hauptblüte fällt in den Juni und hält sich wochenlang. Das ist wohl der erste Grund, warum Geranium und Rosen so gerne zusammenstehen. Sie ergänzen einander sehr. Zumindest die blauvioletten Sorten passen zu fast allen Rosen, egal ob Weiß, Rosa, Pink, Rot oder Gelb.

Geranium ist außerdem beliebt, weil sie, sofern man die Pflanze nach der erste Blüte bodentief abschneidet, noch einmal kräftig austreibt und dann im Herbst ein weiteres Mal blüht. Mehr noch, sie punktet sogar mit buntem Herbstlaub, das sich wochenlang hält.

Storchschnäbel sind pflegeleichte und robuste Stauden.

Storchschnäbel sind durch und durch gesund. Ich habe in all den Jahren noch nie eine kränkelnde Staude gesehen. Im Gegenteil. Die meisten Pflanzen sind so fit, dass ich sie immer wieder teilen und an andere Stellen im Garten setzen kann. Der große Storchschnabel im Bild ist einer, den Muttern vor Jahren gekauft hatte und seither immer wieder mal woanders hinkommt. Er hat nur einen kleinen Nachteil: Er legt sich nämlich gerne hin. Dennoch will ich nicht auf ihn verzichten.

Kleines Geranium tut sich da leichter, machen aber nicht so viel her. Selbst in meiner Gartenmauer aus Betonpflanzsteinen stehen einige sehr robuste Stauden. Eben Sorten, die mit Trockenheit und Hitze bestens zurecht kommen. Jetzt werden Sie sicher nach deren Sortennamen fragen. Tut mir leid, damit kann ich nicht dienen. Allerdings hilft Ihnen sicher eine gut sortierte Gärtnerei, den richtigen Storchschnabel auch für Ihren Garten zu finden. Einfach mal fragen.

Weitere Blumenbilder große und kleine Storchschnäbel

Diptam, die gefährliche Schönheit

Diptam (der Brennende Buch) steht bei uns schon seit Jahrzehnten unter Naturschutz und wer ihn im Garten kultivieren will, sollte einiges beachten. Was es mit dieser “biblischen” Wildstaude auf sich hat, erzähle ich nebenan.

Diptam will in Ruhe gelassen werden

Der Brennende Busch gehört zu den Stauden, die einmal gepflanzt und dann am besten komplett in Ruhe gelassen werden sollten. Er braucht Jahre, um zu wachsen und sich richtig im Beet zu etablieren. Wenn möglich sollten sie die Wildstaude dort lassen, wo sie ist und lieber benachbarte Stauden versetzen, falls es im Beet zu eng für beide geworden ist.

Besser unerreichbar für kleine und große Hände

Diptam ist giftig und wirkt schon bei Kontakt über die Haut. Nicht nur Allergiker sind davon betroffen, sondern jeder, der unvorsichtigerweise der Pflanze zu nah kommt, kann mit einem heftigen Ausschlag reagieren. Deswegen tun Sie gut daran, Diptam in die zweite oder dritte Reihe zu pflanzen. Dorthin, wo Kinder und Erwachsene nicht aus Versehen dran kommen.

Davon abgesehen ist es immer gut, beizeiten aufzuklären. Nur wer die Gefahr kennt, kann ihr aus dem Weg gehen. Das gilt für den Brennenden Busch genauso wie für alle anderen giftigen und “gefährlichen” Pflanzen. Rausreißen, nur weil Kinder (oder Hunde / Katzen) im Garten sind, ist nämlich keine Lösung. Denn die Welt und jeder normale Garten ist voll mit giftigen Pflanzen. Oder hätten Sie gewusst, dass auch Narzissen, Primeln und Tulpen giftig sind?

Weitere Blumenbilder mit Diptam

Storchschnabel. Ein klassischer Rosenkavalier.

Der Storchschnabel: Vom Wald- und Wiesenkraut zur vielseitigen Gartenstaude.

Die Rosenzeit beginnt im Garten und gleichzeitig mit den Rosen blühen auch deren Kavaliere. Allen voran: Storchschnabel (Geranium). Eine mittelgroße blaue Sorte durchwandert meine Beete schon seit einigen Jahren. Ich setze sie mal hier ein und mal dort. Und je öfter ich sie teile, desto schöner und üppiger wird sie.

Der Storchschnabel, Tausendsassa für jeden Standort | Video

 

Sind alle Storchschnäbel genügsam?

Was sie zum Gedeihen braucht ist ein halbschattiges oder sonniges Plätzchen und genügend feuchten und lehmig-humosen Boden. Zwei Düngergaben im Jahr und nach der ersten Blüte einen starken Rückschnitt. Danach treibt sie wieder wunderbar aus. Schattiert den Boden unter ihren Blättern und ist ansonsten völlig unkompliziert. Ihre Blätter nutze ich gerne als Schnittgrün für die Vase, für bunte Blumen- oder Rosensträuße. Ein Rosenkavalier ist und bleibt eben ein Rosenkavalier.

Gut sortierte Staudengärtner liefern Storchschnäbel für viele Lebensräume, sogar für trockene Kies- und Steppenbeete, Sonnenbeete, absonnige oder halbschattige Beete. Die Wuchshöhen und Blütenfarben mögen sich voneinander unterscheiden, doch alle Storchschnäbel sind hübsch, pflegeleicht, ausdauernd und damit ein Gewinn für jeden Garten.

Sehenswerte Blütenmakros direkt vor der Haustür

Storchschnäbel sind auch für die Blumenfotografie ein lohnendes Objekt. Auffallend große, violette Staubgefäße und die feine, gut sichtbare Blütenblattzeichnung mit purpurnen Blattadern sind das Besondere an diesem Motiv. Ein paar Wassertropfen vom letzten Regenschauern sind ein weiteres Highlight. Und weil Bienen Storchschnäbel ebenso lieben, entstehen zugleich weitere lohnende Motive. Stativ und ein wenig Geduld sind dabei immer gefragt.

Warum heißt der Storchschnabel so?

Der Storchschnabel verdankt seinen deutschen Namen  der Form seiner langgestielten Frucht. Sie erinnert an den Kopf und an den lang gestreckten Hals eines Storches.

Wo wachsen wilde Storchschnäbel?

Kleinblütige Storchschnäbel wachsen auch hierzulande in freier Natur. Auf vielen naturbelassenen Blumenwiesen blühen Wiesenstorchschnäbel zusammen mit Margerite, Glockenblume und Hahnenfuß und an manchen Waldrändern wächst eine weitere Art: der Wald-Storchschnabel.

Carl Axel Magnus Lindman, via Wikimedia Commons

Weitere Storchschnabel-Blumenbilder in vielen Variationen

 

Wundersame Wunderblumen

Über Wunderblumen nur Gutes! Aber auch Wundersames. Da beschreibe ich lang und ausführlich im Schwesterblog, wie Sie die “Schöne der Nacht” bzw. Mirabilis jalapa säen, pflegen und erfolgreich überwintern und dann passiert das Unglaubliche.

Diese Überlebensstrategie sichert Wunderblumen Nachwuchs ohne Ende

Wunderblumen sind hierzulande nicht winterhart. Die Pflanzen blühen allerdings den ganzen Sommer über überreich und hinterlassen dabei Hunderte dicke, harte, schwarze Samen. Sammeln Sie einfach im Herbst ein paar Samen ein und säen Sie diese im kommenden Frühling wieder aus. Das gelingt mit dieser Anleitung ja ganz schnell und einfach.

Oder Sie graben im Spätherbst die Knollen der Wunderblumen aus dem Boden und überwintern sie wie Dahlienknollen im Keller. Auch das klappt sehr einfach, wobei ich nicht feststellen konnte, dass aus Knollen gewachsene Wunderblumen schneller blühen, als aus Samen vorgezogene.

Wundersame Wunderblume Mirabilis jalapa | Video

 

Wunderblumen sind nicht winterhart, aber …

Die “Schöne der Nacht” sorgt aber auch ohne Hilfe der Gärtnerin für reichlich Nachwuchs im Blumenbeet. Wie gut diese Überlebensstrategie funktioniert, hätte ich allerdings nie erwartet. Doch der Reihe nach:

Eigentlich war die Wunderblume dieses Jahr überhaupt nicht auf meinem Gartenplan. Ich ziehe lieber jedes Jahr ein paar neue Sommerblumen vor, schon um frische Motive für neue Blumenbilder wachsen zu lassen. Und dann tauchen plötzlich und unerwartet ab Mai überall Sämlinge der Wunderblume auf. Überall in den Blumenbeeten entdecke ich ihre markanten Blätter und wundere mich.

Von wegen nicht winterhart. Ihre dicken, harten Samen haben den harten letzten Winter in Franken sehr wohl überlebt. Und wie schnell nun die Wunderblumen wachsen. Sie werden schneller groß als letztes Jahr die Sämlinge auf der Fensterbank. Ein wirkliches Wunder ist Letzteres allerdings nicht, denn wo Blumen von selbst aufgehen, gefällt es ihnen einfach besonders gut.

Junge Wunderblumen lassen sich gut verpflanzen

Nicht jeder Sämling darf bleiben, wo er ist. Dazu ist der Garten einfach zu klein. Aber da, wo sich im Juni plötzlich Lücken in den Blumenbeeten auftun, da ist auch Platz für eine oder andere Wunderblume. Zum Glück lassen sich die Jungpflanzen erstaunlich leicht verpflanzen. Einen Tag lang jammern sie und lassen ihre Blätter hängen, aber dann erholen sie sich rasch. Trotz Hitze. Hauptsache sie bekommen reichlich Wasser und stehen in nahrhafter Erde.

Wenn nicht, dann zeigt “Die Schöne der Nacht” Durst und Hunger sehr deutlich an. Sie müssen nur genau hinschauen, dann verstehen auch Sie ihre Ansprüche (und Wünsche) auf den ersten Blick. Blumen zu verstehen, ist so schwer ja nicht. Selbst die Überlebensstrategie einer wundersamen Wunderblumen lässt sich am Ende gut durchschauen.

Weitere Blumenbilder mit allerlei bunten Sommerblumen

Hilfe, warum blühen meine Löwenmäulchen nicht?

Meine selbst gesäten Löwenmäulchen kümmerten dieses Jahr. Im März gesät, im April gepflanzt und seitdem wartete ich vergebens auf Blüten. Auch ihr Wuchs blieb weit hinter ihren Möglichkeiten und meiner Erfahrung zurück. Lag es am Saatgut, am Standort, an der Pflege? Nein, sicher nicht!

Geliebte Löwenmäulchen | Video

https://youtu.be/pPvXoUDaDkc

Hilfe, warum blühen meine Löwenmäulchen nicht?

Dürresommer wie 2018. 2019 oder 2022 stressen nicht nur Gärtner, sondern die gesamte Natur. Bäume werfen vorzeitig Blätter ab und gehen in den Herbstmodus, Getreide bleibt kleiner und bringt kaum Ertrag und im Garten jammern Dahlien, Kapuzinerkresse und viele andere Sommerblumen. Sie kümmern, blühen nicht, gehen weder vor noch zurück. Da kann man noch so viel gießen: Gegen Hitze und diese tiefgründige Trockenheit des Bodens kommt man nicht an. Ein Jammer!

Welche Blumen und Stauden können Hitze und Trockenheit?

In meinem Garten waren es Bartblume, Fetthenne, Lavendel, Spornblume, Staudenlein, Katzenminze, Goldmohn, Graslilie, Prachtkerze, Teppichsedum, Purpur-Leinkraut, Schönhütchen. Diese Stauden und Halbsträucher sind echte Spezialisten für trockene und heiße Standorte. Sie kommen sogar komplett ohne Gießen aus.

Die gute Nachricht für alle, die so lange auf Blüten vieler streikender Sommerblumen warten mussten: Seit September blühen viele von ihnen endlich und machen den Herbst wunderbar bunt. Auch das Löwenmäulchen gibt nun sein Bestes.

Rosa Löwenmäulchen im herbstlichen Garten

Echte Löwenmäuler geben so schnell nicht auf

Löwenmäulchen sind ja von Haus aus sehr robust und kommen auch mit extremen Standorten wie in einer Fuge zwischen Teer und Pflaster klar. Doch in einem Dürresommer läuft so manches anders, als von der Natur geplant. Sobald sich jedoch das Wetter ändert, wenn es wieder kühler wird und ein paar Tage regnet, erholt sich auch der Garten von den Strapazen des Sommers. Das gilt auch für gestresste Sommerblumen und Stauden. Allen voran machen die Löwenmäulchen das, was sie sollen: fleißig blühen. Für die Vase fallen dabei auch ein paar Blütenzweige ab.

Was fördert die Blüte?

Schneiden Sie Blütenstiele! Je mehr Sie schneiden, desto mehr Blüten wachsen nach. Wenn Sie keine Blumen für die Vase pflücken möchten, putzen Sie die Sommerblume zeitnah aus. Denn sobald die Pflanze Samen ansetzt, hört sie zu blühen auf. Gut gepflegte und laufend ausgeputzte Löwenmäulchen blühen unermüdlich bis zum Frost.

Sind Löwenmäuler Stauden oder Einjährige?

Normalerweise gehören sie zu den Einjährigen Sommerblumen und werden jedes Jahr neu gesät. Manchmal kommen sie trotzdem gut durch den Winter und blühen im kommenden Jahr ein bisschen früher. Einige Pflanzen säen sich auch gerne selber aus und dann findet man ihre Kinder irgendwo im Garten und muss sie vor dem Jäten retten.

Die Krux daran ist: Verwilderte Löwenmäulchen fallen genetisch zurück und weisen dann nicht mehr die positiven Eigenschaften (Resistenzen) ihrer Eltern auf. Dazu gehört beispielsweise die Anfälligkeit, Rost zu bekommen. Das ist eine Pilzerkrankung, die sich durch Pusteln auf den Blattunterseiten zeigt.

Ausgebüxtes wild aufgegangenes Löwenmäulchen in der Fuge zwischen Teer und Pflaster

Lesen Sie weiter im Schwesterblog nebenan:

Löwenmäulchen für Garten und Vase. Mit vielen praktischen Tipps zur Pflege und zum Vasenschnitt.

Storchschnäbel, robuste Superstauden für viele Standorte

Storchschnäbel sind echte Superstauden im Garten. Es gibt sie in unendlicher Vielfalt; für alle möglichen Standorte im Garten, in großen oder kleinen Formen. Dieser Storchschnabel ist nahezu winzig. Er wächst auf der Mauerkrone in einem Betonpflanzring. Trockener und eher magerer Boden sowie sein extremer Standort am sonnigen Südhang scheint ihn nicht weiter zu stören. Er blüht hübsch im Frühling und ab Ende August wochenlang noch ein zweites Mal.

Storchschnäbel sind weit mehr als dankbare Rosenbegleiter

Oft werden Storchschnäbel (Geranium) als Rosenkavaliere gepflanzt, dabei können sie so viel mehr. Gerade weil es so viele Sorten von ihnen gibt, eine passende für Ihren Standort im Garten ist bestimmt dabei. Fragen Sie die Staudengärtnerei Ihres Vertrauens und kaufen Sie nicht einfach irgendeinen Storchschnabel im Baumarkt. Es wäre wirklich schade. Alleine meine Lieblings-Staudengärtnerei führt 73 verschiedene Sorten Geranium, von nur 10 Zentimeter hohen Winzlingen bis hin zu üppigen 100 Zentimeter hohen Prachtexemplaren.

So machen Sie mehr aus Ihrem Lieblings-Storchschnabel

Wie die meisten Stauden, so lassen sich Storchschnäbel ganz einfach teilen und so vermehren. Dazu graben Sie die ganze Pflanze aus, schütteln das Erdreich durch Schlagen auf den Boden oder an den Spaten gut ab und trennen dann mit den Händen einzelne Wurzelstücke vom großen Wurzelstock. Bei sandigen Böden und eher kleinen Storchschnabelpflanzen gelingt das recht einfach.

Bei fettem, schweren Lehmboden nehmen Sie einfach den Spaten zu Hilfe und stechen den Wurzelstock in mehrere Teilstücke. Anschließend setzen Sie die geteilten Pflanzen an neue Stellen ins Beet und gießen sie kräftig an. Auf diese Weise gelingen auch Flächenpflanzungen, zum Beispiel entlang einer Gartentreppe oder als Teil einer Mixed Border. Storchschnäbel bilden recht zügig dichte Wurzelstöcke, die dabei helfen, Böschungen und kleine Hangbeete abzufangen. Trockenheitsliebende Storchschnabel-Sorten wachsen zudem hervorragend in Betonpflanzsteinen und in Pflanzlücken von Gartenmauern aus Natursteinen.

Geranium | Blutstorchschnabel | Pink Storchschnabel

Weitere Blumenbilder mit Storchschnabel in vielen Variationen.

 

 

Mutterkraut, heimische Wildstaude, Heilkraut & starkes Kontaktallergen

Als vor mehr als dreißig Jahren plötzlich Mutterkraut in meinem allerersten Garten auftauchte und so hübsch blühte, kommentierte die Vorbesitzerin des Gartens die hübsche Blume so: “Es ist ein altes Heilkraut, muss aber in Schach gehalten werden, sonst entpuppt es sich schnell als Unkraut. Aber hübsch ist es und zum Auffüllen schneller Rosen-, Feld- und Wiesensträuße immer gut zu gebrauchen.” Kurz: Das Mutterkraut durfte im alten Forstgarten bleiben. Des Försters 14 Bienenvölker haben sich darüber sicher sehr gefreut.

Tanacetum parthenium, Mutterkraut

Mutterkraut kommt in den Garten, um zu bleiben.

Gut zwei Jahrzehnte und zwei Umzüge später erinnerte ich mich wieder an das hübsche, praktische Mutterkraut. In der Gärtnerei vor Ort rümpfte man die Nase über mein merkwürdiges Ansinnen, es im eigenen Garten kultivieren zu wollen. Nehmen Sie doch lieber große Sommermargeriten, da haben Sie mehr davon. Römische Kamille wäre auch noch ein brauchbarer Ersatz, doch nein, für mich sollte es das einfache Mutterkraut, Tanacetum parthenium, sein.

Erst beim dritten Anlauf gelang es mir in der Online-Gärtnerei meines Vertrauens fünf Pflanzen zu ergattern. Seither verwende ich Mutterkraut für die zweite Reihe und als “in sich ruhende” Blütendecke im gemischten Stauden- und Rosenbeet.

Blüten, wie von Kinderhand gemalt.

Mutterkraut ist ein Heilkraut und zugleich ein starkes Kontaktallergen.

Als Allergiker weiß ich natürlich, dass Tanacetum parthenium problematisch und nur mit Vorsicht zu genießen ist. Die Haut quittiert schon das bloße Berühren der Pflanze mit juckender Kontakt-Dermatitis (ein fieser, roter, nässender Ausschlag), wie leider bei so viele Pflanzen im Garten. Ein Grund mehr, nie ohne gute, möglichst oft gewaschene Handschuhe zu gärtnern. Die Hälfte aller Menschen, die unangenehm auf Mutterkraut reagieren, sind auch mit einer Kreuzallergie gegen andere Kreuzblütler wie Margeriten, Schafgarbe, Sonnenblume, Chrysanthemen und andere geplagt.

In der Naturheilkunde wurde/wird das hoch aromatische Kraut gerne gegen Migräne, Regelschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden sowie Parasiten im Darm eingesetzt – und auch gegen unerwünschte Schwangerschaften. Der Übergang zwischen heilen und dem Gegenteil ist bekanntlich fließend. Immerhin hoffen heute Pharmazeuten im Mutterkraut einen Wirkstoff gegen Leukämie zu finden oder bereits gefunden zu haben. Wünschenswert wäre das.

Die Wildstaude bereichert das Staudenbeet und blüht von Juni bis September

Die Wldstaude, die an Kamille oder an eine kleine Margerite erinnert, liebt satten feuchten lehmig bis humosen Boden, wird von Schnecken gemieden(!) aber von Bienen und anderen Insekten geliebt. Deswegen gebührt ihm ein sonnig bis halbschattiger Platz im Garten zwischen Phlox, Bartnelken und auch Rosen. Ausputzen lohnt, aber nach einem Rückschnitt treibt Mutterkraut nur noch Blätter aus und blüht erst wieder im nächsten Jahr. Dann erscheinen rund um die Mutterpflanze auch zahlreiche kleine Sämlinge, die man leicht versetzen kann, sofern man dies will. Die Mutterpflanze selbst ist eher kurzlebig. Wer neue Pflanzen woanders haben will, versetzt also besser Sämlinge im Frühling als Mutterpflanzen im Herbst, die überleben nämlich nicht immer den nächsten Winter, so schade das auch ist.

Rapsglanzkäfer in gelber Blüte

Was sind Rapsglanzkäfer?

Ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass gelbe Blüten kleine schwarz glänzende Käfer wie magisch anziehen? Egal ob Narzissen, gelbe Rosen oder dieser leuchtend orange Kalifornische Goldmohn: Die Krabbeltiere lassen sich auch kaum abschütteln. Trotz dieser ungebetenen Gäste lohnt der Blick in eine Blüte, die sich wie ein Strudel nach unten windet. Am Blütenboden krabbeln die berüchtigten Rapsglanzkäfer zwischen den Fängen der Staubgefäße. Ob sie aus der Blüte des Golden Poppys jemals wieder rauskommen, ist ungewiss. Was für ein Glück für jeden, der lästige Rapsglanzkäfer ohne Gift loswerden will.

Schwarze Rapsglanzkäfer lieben gelbe und weiße Blüten

Gartenfreunde hassen Rapsglanzkäfer. In manchen Jahren sind sie eine wahre Plage, nicht nur auf Raps. Sie fliegen auf alles, was gelb oder weiß blüht: Narzissen, Rosen, Margeriten und eben auch meinen Kalifornischen Goldmohn. Im Gegensatz zu anderen Käfern, wie Dickmaulrüssler oder rote Lilienhähnchen, lassen sich diese Käfer bei Gefahr nicht einfach fallen, sondern bleiben stur auf ihrer Blüte siezen. Sie lassen sich sogar von dort pflücken und einsammeln.

Damit wäre auch eine zuverlässige, ungiftige Methode zur Abwehr dieser Glanzkäfer genannt. Schließlich, kann und sollte nicht jeder Kleingärtner mit der Giftspritze antanzen, nur weil da ein paar schwarze Käfer auf den Blüten sitzen. Bauern mit Rapsfeldern, auf denen die Rapsglanzkäfer zur Blüte in Massen sitzen, spritzen dagegen mit der chemischen Keule. Die Reste davon landen allerdings mit im Rapsöl. Zwar nur in Spuren, aber gesund sind die Giftstoffreste ja trotzdem nicht.

Glanzkäfer sind kein Grund, auf gelbe Blüten zu verzichten

Manche Gärtner sind über die Invasion der glänzenden, schwarzen Käfer manchmal so erbost, dass sie auf gelbe Blüten im Garten komplett verzichten. Was für ein Unsinn! Es gibt doch für jede Blüte und in jeder Farbe irgendwelche, mehr oder weniger schädliche Insekten, die sich an ihnen laben. Es kommt doch nur darauf an, die natürliche Waage zwischen Nützlingen und Schädlingen zu halten. Dicke, grün schillernde Rosenkäfer lieben Rosen in allen Farben, kleine schwarz-grün glänzende Minzblattkäfer lieben dagegen Minzen und dort nicht nur die Blüten, sondern auch das frische, saftige Grün. Ärgerlich, wenn Sie selbst Pfefferminze ernten möchten, aber auch für diese Käfer gilt: Selbst absammeln oder sammeln lassen – und zwar von Ihren gefiederten Freunden.

Vögel halten Rapsglanzkäfer in Schach

Schädlinge sind nichts weiter als lebendes Vogelfutter. Gerade zur Brutzeit sind unsere Gartenvögel auf Insekten wie Glanzkäfer, Raupen, Läuse und Co angewiesen. Deswegen wäre es auch völlig verkehrt, Insekten mit Gift zu bekämpfen. Sie töten damit am Ende nur Jungvögel und tragen damit aktiv am Vogelsterben bei. Lassen Sie das! Richten Sie lieber Ihren Garten vogelfreundlich ein und freuen Sie sich über jeden gefiederten Freund, der in Zukunft fest in Ihrem Garten wohnt und Ihnen sämtliche Insekten mit Kusshand abnimmt. Wie ein vogelfreundlicher Garten auch bei Ihnen entsteht, erkläre ich nebenan im Gartenblog.

Weitere Blumenbilder mit Kalifornischem Goldmohn

Rosenbegleiter Storchschnabel, pflegeleicht und vielseitig.

Die Rosen blühen und zusammen mit ihnen, legt sich nun auch der Rosenbegleiter Storchschnabel mächtig ins Zeug. Storchschnabel (Geranium) ist  eine dankbare Sommerstaude, die herrlich unkompliziert ist und auch für Gartenanfänger bestens geeignet ist. Zudem gibt es von ihnen so viele Sorten mit unterschiedlichen Standort-Vorlieben, Höhen, Blütenfarben und Größen. Es gibt garantiert für jeden Geschmack und für jede Rosenfarbe mindestens einen Storchschnabel. Fragen Sie die Staudengärtnerei Ihres Vertrauens (und besser nicht den Baumarkt).

Was für ein Glück: Irgendein Storchschnabel passt immer.

Falls Sie sich am botanischen Namen Geranium stören: Storchschnäbel heißen tatsächlich so. Nur die bekannten Balkonpflanzen werden seit Jahr und Tag fälschlicherweise auch so genannt obwohl es botanisch gesehen Peralgonien sind. Deswegen sollten Sie sich auch nicht irritieren lassen, falls Sie bei einem der bekannt-berüchtigten Gartenversender (ja, der mit den irrwitzig vielen und bunten Blüten im Katalog), auf eine “endlich winterharte Geranie aus England” stoßen. Das Werbesversprechen ist zwar nicht wirklich falsch aber winterhart sind nun mal alle Storchschnäbel.

Gönnen Sie Storchschnäbeln genügend Platz, zumindest den hohen Sorten.

Doch genug der Haarspalterei. Dieser lavendelblaue hohe Storchschnabel wandert schon seit Jahren durch meinen Garten. Immer auf der Suche nach einem noch perfekterem Standort: Sonnig und mit Platz genug, um sich ordentlich breit machen zu dürfen, ohne gleich die lieben Nachbarn zu stören. Hohe Sorten legen sich gerne malerisch vor die Füße von Rosen und höheren Stauden oder wallen auch mal die Gartenmauer oder eine Treppenstufe im Garten hinunter.

Bevor Sie sich lange grämen, dass die erste Blüte Mitte Juni auch schon wieder vorbei ist, greifen Sie lieber zur Schere und schneiden Sie den Rosenbegleiter Storchschnabel einfach eine Handbreit über dem Boden ab und streuen / gießen eine kleine Gabe Dünger. Das tut nicht weh und es dauert auch nicht lang, und der brave Kavalier treibt wieder aus. Ist blühend zur Stelle, wenn auch die meisten Rosen ihre erste Blühpause überwunden haben. Das Timing zwischen Rosen und Rosenbegleiter ist nämlich einfach perfekt.

Rosenbegleiter Storchschnabel macht sich auch im Spätherbst noch gut.

Mit etwas Geschick und einem wohlwollenden Wettergott, blühen viele Storchschnäbel wochenlang und bis in den späten Herbst hinein. Vielleicht nicht mehr ganz so üppig wie Anfang Juni, aber doch. Je später der Herbst, desto mehr erfreue ich mich dann an jeder einzelnen Blüte. Sie bestimmt auch. Zusätzlich erfreut dieser hohe Storchschnabel aber auch noch mit einem hübschen Herbstkleid mit rötlichen Blättern. Ich finde: Mehr kann man von einer Gartenstaude nicht erwarten. Bis auf eines noch: Auch Bienen lieben den Rosenkavalier Storchschnabel.

Weitere Blumenbilder mit Rosenbegleiter Storchschnabel

Schneckenresistente Funkien. So einfach ist Glück im Garten.

Seit ich schneckenresistente Funkien kenne und pflanze, gibt es keine Fraßlöcher mehr in den Blattschmuckstauden. Nach einer regenreichen Nacht freue ich mich stattdessen über frisch geputzte riesigen Blätter meiner Herzlilien. Das können Sie auch:

Schneckenresistente Funkien sind zu hart für Schnecken aller Art

Im Mai sind Funkien (Hosta, Herzlilien) noch makellos. doch bekannter Weise gehören die fleischigen Blätter der wunderschönen Schattenpflanzen zu den sehr begehrten Speisen der Nacktschnecken. Als Gärtnerin muss ich mir schon einiges einfallen lassen, um trotzdem sich den ganzen Sommer über schöne Funkien zu freuen.

Gesunde Funkien im Schattengarten | Video

Wann ist die beste Zeit, Schnecken zu bekämpfen?

Mein erster Tipp: Streuen Sie schon im zeitigen Frühling (März) zum ersten Mal Schneckenkorn im ganzen Garten aus. Verwenden Sie am besten biologisches Schneckenkorn auf Eisenbasis, z. B. von Neudorff. Es hilft (fast) so gut wie klassisches Schneckenkorn, ist aber besser, als später Nachsicht zu haben. Außerdem schickt es nur Schnecken in den Hungertod und verschont dabei andere Lebewesen.

Selbst wenn Sie im März keinen Befall von Schnecken sehen: Die Viecher sind zwar klein aber gewiss schon da und kriechen hungrig aus ihren Winterquartieren. Sie stürzen sich auf alles Essbares, was sich ihnen jetzt in den Weg legt. Das kann ihr wunderschön aufgegangener Feldsalat sein – oder aber Schneckenkorn. Besser für den Gärtner ist Letzteres. Jede Schnecke, die Sie jetzt mit minimalem Aufwand erwischen, kann nicht für Nachwuchs sorgen und frisst auch nicht Ihre Gemüsepflanzen, Ihre Blumensämlinge und auch nicht die frischen Blätter Ihrer Funkien weg.

Wie gehen Sie möglichst “human” mit Schnecken um?

Später, wenn Mitte Mai die letzten Funkien im Beet aus der Erde spitzen, geben Sie besonders auf sie acht. Streuen Sie bei Regen regelmäßig Schneckenkorn UNTER den großen Blättern aus. Nutzen Sie abends bei feuchter Witterung einen Wurzelstecher, um Schnecken schnell zu entzweien und gleichzeitig unter die Erde zu kriegen. Letzteres dient nicht der Optik, sondern verhindert, dass sich weitere Schnecken von außerhalb zum Leichenschmaus einfinden.

Das Zerschneiden der Schnecken ist, wie ich meine, noch die “humanste” Methode, sich dieser Plagegeister zu entledigen. Salz ist nicht gut für den Boden und quält die Tiere unnötig lange. Bierfallen sind eklig und locken ebenfalls Schnecken von anderswo an. Und die Viecher nur einzusammeln und zwei Meter auszusetzen, hat ja nun gar keinen Zweck.

Am besten ist jedoch dieser Tipp: Kaufen Sie Ihre Funkien ausschließlich bei ausgewiesenen Hosta-Züchtern oder sehr gut sortierten Staudengärtnereien und achten Sie dabei unbedingt auf den Hinweis schneckenresistente Funkien bzw. Hostas. Es gibt nämlich zahlreiche Hosta-Züchtungen, die Schnecken nicht mögen. Und das ist in nassen Sommern enorm viel wert.

Wie Sie Funkien retten, die nicht schneckenresistent sind.

Ihre Lieblings-Funkie ist leider nicht schneckenresistent? Pflanzen Sie sie in einen hohen Blumenkübel, dort kommen Schnecken so leicht und schnell nicht hin. Im Winter stellen Sie die Pflanzkübel mit Funkien nah ans Haus. Die Pflanzen sind auch in Kübelkultur völlig winterhart und halten hiesige Winter problemlos aus.

Weitere Blumenbilder aus meinem sommerlichen Blumengarten

Die Frucht der Glockenwinde. Selten gesehen. Spektakulär.

Die Glockenwinde, Cobaea scandens, auch Glockenrebe, ist eigentlich eine schnell wachsende Kletterpflanze, nur in kalten Sommern nicht. Die schöne Mexikanerin liebt Wärme und stellt bei zu kaltem Wetter ihr Wachstum ein und von Blütenpracht ist dann auch keine Rede mehr. Wie schade. Aber sobald das Wetter wieder warm und sommerlich wird, erklimmen ihre Ranken alle erreichbaren Kletterhilfen. Egal ob Obelisk oder Baum, sie will hinauf – stets der Sonne entgegen.

Glockenwinde, die letzten Blüten im November. Nicht mehr makellos, aber bemerkenswert.

Wie schnell wächst die Glockenwinde?

Cobaea scandens erreicht am Naturstandort in Mexiko 10-12 Meter. Hierzulande erreicht sie in guten Jahren und unter idealen Bedingungen sehr schnell 3-4 Meter Höhe. Im Pflanzkübel entsprechend weniger. Dabei gilt: Je mehr Platz die Wurzeln finden und je besser sie gedüngt und gewässert wird, desto größer wird die Glockenwinde und desto schneller wächst sie auch. Gedüngt wird mit flüssigem Blumendünger wöchentlich von Mitte Juni bis Ende August. Danach reduziert man die Düngergaben, weil die Pflanze sonst blühfaul wird.

Welche Rankhilfe für Glockenreben?

Ein geschmiedeter Obelisk aus Eisen, die Pfosten einer Pergola oder ein selbst gebautes Rankgerüst aus Bambus: Hauptsache stabil. Die Ranken halten sich an allem von ganz alleine fest.

Ab wann blüht die Kletterpflanze?

Egal ob selbst vorgezogen oder gekauft: In warmen Jahren blüht die Glockenrebe bereits ab Anfang bis Mitte Juni. Das hängt jedoch, wie bereits erwähnt, sehr von den Temperaturen ab.

Die Glockenrebe blüht später als andere einjährigen Kletterpflanzen, hält dafür jedoch deutlich länger durch. Sie blüht bis in den Spätherbst und erfreut sogar noch Ende Oktober / Anfang November mit Blüten und hübschen Blütenständen. Sogar Verblühtes macht noch viel her, dazu erfreut die Pflanze mit buntem Herbstlaub und eiförmigen Früchten.

Buntes Herbstlaub und rote Kelchblätter schmücken die Glockenwinde im Herbst

Warum blüht meine Glockenrebe nicht?

Wenn eine Glockenwinde nicht blüht, so ist das ein Zeichen für einen zu kalten Sommer. Schon ein wechselhafter Sommer, wie 2021, ist ihr zu kalt. Aber die gute Nachricht ist: Sobald es wieder warm und sonnig wird, erscheinen rasch Knospen und Blüten und machen Freude bis zum Frost.

Welcher Standort ist richtig?

  • Warm, sonnig bis maximal halbschattig, windgeschützt.
  • Die wärmeliebende Kletterpflanze bildet sehr viel Blattmasse und braucht verhältnismäßig viel Wasser – auch im Beet. Dazu nahrhaften Boden ohne Staunässe.
  • Lehmboden und kalkhaltigen Boden verträgt sie sehr gut.
  • Je sonniger der Standort, desto üppiger fällt die Blüte aus.

Wie wird die Glockenwinde vermehrt?

Die Aussaat der Sommerblume auf dem Fensterbrett bzw. in einem beheizten Zimmergewächshaus gelingt recht einfach. Los geht’s ab Februar / März. Wie genau und worauf Sie bei der Anzucht achten müssen, erfahren Sie gleich nebenan im Schwesterblog Wo Blumenbilder wachsen.

Wie sehen die Früchte und Samen der Glockenrebe aus?

Die Frucht der Glockenrebe sieht aus wie ein kleines, länglich-ovales grünes Ei und erscheint, gut versteckt im bunten Herbstlaub, erst im Oktober / November. Sie hat jedoch hierzulande leider nicht genügend Zeit, um reife Samen auszubilden. Ende November sind alle Früchte der Glockenrebe am Obelisken noch grün und fest. Der Samen darin ist allenfalls zu erahnen. Ob er im Laufe des Winters reift, wage ich zu bezweifeln. Eher kommt wohl Frost dazwischen. Bleibt abzuwarten, ob das Fruchtfleisch meinen Gartenvögeln trotzdem schmeckt. Ich werde berichten.

Möglicherweise reifen die Früchte der Glockenwinde in warmen Sommern früher, so dass man eigenes Saatgut für die kommende Saison ernten und mit Freunden teilen kann.

Ende November sind die Früchte noch grün, fest und unreif.
Die aufgeschnittene Frucht: Zwischen Schale und Fruchtfleisch in der Mitte lassen sich Samenansätze bestenfalls erahnen.

Ist die Glockenrebe giftig?

Nein. Weder für Mensch, noch für Tiere.

Wächst die Glockenrebe im Kübel?

Ja. Allerdings sollte dies ein wirklich großer, runder Pflanzkübel sein mit mindestens 50-70 Liter Fassungsvermögen. Die mächtigen Wurzeln verkeilen sich in eckigen Pflanzkübeln sehr stark und lassen sie dann im Herbst nur noch mit sehr viel Kraft und Zeit daraus entfernen.

Ist die Glockenrebe winterhart?

Die Glockenwinde verträgt keinen Frost und wird bei uns nur einjährig kultiviert. Man kann die Pflanze jedoch auch frostfrei überwintern. Dazu holt man sie schon frühzeitig ins Winterquartier, denn schon ab 10 Grad leidet die Pflanze und wird dann anfällig für Krankheiten und/oder Spinnmilben.

Wenn Sie eine Glockenwinde überwintern möchten kürzen Sie die Triebe auf etwa 15 cm. Graben Sie den Wurzelballen aus, pflanzen ihn in einen geräumigen Blumentopf und stellen die Glockenwinde anschließend bei 12-15 Grad in ein möglichst helles Winterquartiert. Gießen Sie den Winter über nur mäßig, aber so dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Sobald die Kletterpflanze wieder austreibt und Ranken bildet, braucht sie Rankhilfen wie Bambusstäbe oder Äste aus dem Garten.

Ausgepflanzt wird dann nach den Eisheiligen, Mitte Mai.

Wie sieht die Blüte aus?

Glockenreben blühen in Violett, Rosa oder Weiß

Einjähriger Rittersporn, Dauerblüher im romantischen Garten

Einjähriger Rittersporn ist ein verkannter Dauerblüher. Manche rümpfen die Nase über die hübsche und genügsame Sommerblume, verwechseln ihn mit dem kleinen Feldrittersporn, Consolida regalis, und befürchten, er würde den Garten komplett okkupieren. Lauter Vorurteile, die eines dabei völlig übersehen: Einjähriger Rittersporn, Consolida ajacis, blüht wochenlang, bereichert jedes Jahr aufs Neue den Blumengarten und ist ein Geschenk von Mutter Natur an Blumenfreunde, Bienen und Hummeln.

Was kann Einjähriger Rittersporn, was Staudenrittersporn nicht kann?

Einjähriger Rittersporn ist keine Mimose. Seine Sämlinge erscheinen im zeitigen Frühling und anders, als imposante Staudenrittersporne, bleibt er weitgehend von Schnecken verschont. In normalen Jahren ist das so. In Schneckenjahren kommt es vor, dass sich mal eine Schnecke vertut und auch an den Blüten dieser Sommerblume knabbert. Dagegen kann man sich aber als Gärtnerin gut wehren. Mit der richtigen Anti-Schnecken-Strategie, und mit einem gewissen Maß an Gelassenheit. Die Sommerblume kommt und blüht schließlich nicht allein, sondern tritt gerne in Gruppen auf.

Wie kommt Einjähriger Rittersporn in den Blumengarten?

Am besten durch Aussaat direkt an Ort und Stelle. Besorgen Sie sich eine bunte Mischung Consolida ajacis beim Saatguthändler Ihres Vertrauens. Passen Sie im April eine Regenperiode ab, so Sie können sich das ständige Feuchthalten der Aussaat sparen. Frostige Nächte schaden nicht, wohl aber Trockenheit. Blüht Einjähriger Rittersporn erst einmal im Garten, erscheint er jedes Jahr aufs Neue.

Der quirlige Austrieb des Einjährigen Rittersporns erscheint Mitte April

Seine quirligen Austriebe können Sie im Frühling sehr gut erkennen und ausdünnen, falls der Bestand zu dicht werden sollte. Die Jungpflanzen lassen sich problemlos aus der Erde ziehen und sogar das Versetzen klappt recht gut, solange die Pflanzen noch klein sind. Nur Mut.

Welcher Standort ist richtig?

Volle Sonne, ganz normaler, kalkhaltiger, gerne auch lehmiger Gartenboden ohne Staunässe. In Sandboden wächst er auch. Leicht magerer Boden ist für die genügsamen Sommerblumen allemal besser, als stark gedüngter.

Die Pflanzen werden 50 bis gut 100 cm hoch, sind erstaunlich standfest und bleiben sogar in Hangbeeten aufrecht stehen. Sie brauchen weder Stützen, noch besondere Pflegemaßnahmen. Einfach wachsen lassen und dann ein blaues Blühwunder erleben. Wobei Einjähriger Rittersporn auch weiß und rosa blühen kann. Im Handel gibt es entsprechendes Saatgut.

Einjähriger Rittersporn, Kavalier und Dauerblüher im Blumengarten | Video

Wie wird Rittersporn zum Dauerblüher?

Durch fleißiges Ausputzen. Schneiden Sie alle paar Tage Verblühtes ab. Sie erkennen den Unterschied zwischen Knospen und Samenständen auf den ersten Blick. Schneiden Sie die Samenstände kurz oberhalb der darunter liegenden Verzweigung ab und schon wird die Sommerblume zum Dauerblüher.

Was passt dazu?

Alles, was ein romantischer, naturnaher oder auch bunter Blumengarten zu bieten hat: Rosen, Taglilien, Klatschmohn, Goldmohn, Graslilien oder auch Purpur-Sonnenhut.

Tipp: Einjähriger Rittersporn eignet sich hervorragend für den Vasenschnitt.

Ist Einjähriger Rittersporn giftig?

Ja. Aber Sie sollen die Pflanze ja auch nicht essen. Einjähriger Rittersporn gehört zu den Ranunkelgewächsen (Ranunculaceae).

Was tun mit verblühten Rittersporn?

Einfach rausziehen. Wenn Sie Einjährigen Rittersporn woanders im Garten haben möchten, legen Sie die welkenden Pflanzenreste einfach dorthin. Die Sommerblume sorgt selbst am besten für reichlich Nachwuchs, über den Sie sich im kommenden Jahr freuen dürfen. Viel Spaß dabei.

Rosa Einjähriger Rittersporn

Blumenbilder Rittersporn im Garten von Nature to Print

 

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