Breitblättriger Milchstern, bot. Ornithogalum balansae, ist ein genügsamer, aber besonders hübscher Frühblüher mit sternförmigen, schneeweißen Blüten. Der Zwerg benimmt sich weitaus manierlicher im Garten als sein großer Bruder, verwildert eher zaghaft, als stürmisch und ist deswegen in meinem Garten hoch willkommen. Seine kurze Blütezeit fällt in den März, und damit blüht er zeitgleich mit Krokussen und Puschkinien, ersten Narzissen, Hornveilchen, botanischen Wildtulpen und Blausternchen.

Wie sieht Breitblättriger Milchstern aus?

Auf kurzen Stielen sitzen Dolden mit weißen, sternförmigen Blüten. Die Blätter sind, wie der Name es schon verrät, etwa einen halben bis ganzen Zentimeter breit. Dies im Gegensatz zum später blühenden Milchstern, auch Stern von Bethlehem oder Vogelmilch genannt, mit seinen dünnen Stielen und grasartigen langen Blättern.

Kleiner Breitblättriger Milchstern | Video

Die relativ selten gepflanzte Zwiebelblume wird kaum 10-15 cm hoch und ist doch unübersehbar. Warum? Weil ihre schneeweißen Blüten in der Sonne regelrecht strahlen. Sie öffnen sich erst am späten Vormittag und auch nur dann, wenn die Sonne scheint. Wer dann das Glück hat, zu dieser Zeit in den Garten zu kommen, darf sich über die niedlichen Milchsterne freuen. Bienen umschwärmen ihre Blüten und freuen sich über reichlich Nektar und Pollen. Das muntere Treiben dauert allerdings auch nur solange die Sonne hoch am Himmel steht. Bienen und andere Insekten müssen sich also beeilen.

Kleiner Breitblättriger Milchstern im Garten von Nature to Print

Kleiner Breitblättriger Milchstern im Garten von Nature to Print

Kleiner Breitblättriger Milchstern: Wo ist sein bester Standort?

Alle Milchsterne lieben einen Standort in voller Sonne und dazu einen durchlässigen Boden ohne Staunässe. Sie passen gut in einen echten Steingarten, an den Rand eines Blumenbeetes, an den Gehölzrand oder auch mitten ins Beet. Eben dort, wo Mitte März sonst noch nichts wächst, was den Frühblühern die Show stehlen könnte.

Im lichten Halbschatten wächst Vogelmilch aber auch, insbesondere die höheren Sorten treiben es gerne dort besonders wild. Tarnen sich erst geschickt zwischen Frauenmantel und Storchschnabel und präsentieren dort überraschend ihre Sternblüten. Im Jahr darauf erscheinen ihre Blüten ratzfatz einige Meter weiter zwischen anderen Stauden. Dagegen ist die Gärtnerin quasi machtlos. Mehr über Milchsterne und ihre Besonderheiten im Schwesterblog.

Breitblättriger Milchstern macht das alles nicht. Er bleibt, wo er ist und mit etwas Glück bildet er dort im Laufe der Jahre einen mehr oder weniger großen Tuff. Man braucht aber Geduld und einen gut drainierten Boden.

Wie wird der kleine Milchstern gepflegt?

Gar nicht. Wo sich der Breitblättrige Milchstern wohl fühlt, bleibt er gerne. Mit etwas Glück vermehrt er sich dort auch, aber nur sehr langsam. Sicherer ist es schon, im Herbst ein Päckchen Blumenzwiebeln zu kaufen und in den Garten zu pflanzen. Eine Gabe Kompost schützt im Winter vor Barfrösten und nährt. Auch das gefällt ihm gut. Wer keinen Kompost hat, deckt ggf. die Pflanzstelle mit Blumenerde aus leer geräumten Pflanzkübeln und/ oder mit Reisig ab.

Ist Ornithogalum balansae winterhart?

Ja, bis etwa minus 18 Grad, meiner Erfahrung nach auch mehr. Leichter Winterschutz (s. o.) ist nur in sehr rauen Regionen nötig.

Ist Breitblättriger Milchstern giftig?

Ja. Wie bei allen Milchsterne, sind alle Pflanzenteile giftig und werden am besten nur mit Handschuhen angefasst. Milchsterne sondern einen giftigen Milchsaft ab, der bei Hautkontakt lästige, juckende und vor allem bleibende Ekzeme hervorrufen kann. Also nur mit den Augen schauen, nicht anfassen. Für die Vase eignen sie sich ohnehin nicht. Die Pflanze gehört zur Familie der Hyazinthen.

Breitblättriger Milchstern, Früher Milchstern, Ornithogalum balansae

Biene im Anflug auf den kleinen, Breitblättrigen Milchstern, Ornithogalum balansae

 

Breitblättriger Milchstern zum Verlieben.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin & Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf "Mein Blumenbild des Tages" bloggt sie über ihren Blumengarten, gibt Pflege- und Gartentipps und porträtiert besonders schöne Blumen - in Wort und Bild.